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Die „großen Vier“ der US-Luftfahrt haben Ende Jänner ihre Ergebnisse 2020 bekannt gegeben. Erwartungsgemäß waren alle Ergebnisse tief rot und die Umsätze stürzten um rund -60% ab. Doch bei der Analyse der Ergebnisse stieß T.A.I. auf die eine oder andere Überraschung.
So gab es im Umsatz-Ranking (alle Details siehe untenstehende Tabelle) einen Wechsel an der Spitze:
Die operativen Ergebnisse rutschen bei allen unvermeidbar ins Negative. Die Intensität war aber unterschiedlich:
Die Netto-Ergebnisse 2020 (also nach Zinsen und Steuern) sehen Southwest (-34,0%) an der Spitze, vor United (-46,0%) und American (-51,2%). Delta bildet hier das Schlusslicht (-72,4%), und das mit großem Abstand.
Dicke Liquiditäts-Polster
Das Wichtigste für die Airline-Bosse der „großen Vier“ war – neben deutlichen Kostensenkungs-Maßnahmen – vor allem die Sicherung der Liquidität, um das von allen als „Übergangsjahr“ angesehene 2021 relativ unbeschadet zu überstehen. Per 31. Dezember verfügten dadurch alle über hohe Cash-Reserven in zweistelliger Milliarden-Höhe. T.A.I. hat diese in Relation zu den 2020 erwirtschafteten Umsätzen gestellt und auch da ergeben sich große Unterschiede:
Southwest am besten durch die Krise
Entsprechend zuversichtlich gibt sich Southwest Airlines Chairman & CEO Gary C. Kelly: „Wir haben die stärkste Liquidität. Wir verfügen über 14,3 Milliarden Dollar. Dazu kommen 12 Milliarden Dollar an unbelasteten Vermögenswerten und darin ist unser Vielfliegerprogramm nicht enthalten.“ Er sieht die Airline „sehr gut darauf vorbereitet, diesen anhaltenden Sturm zu überstehen.“
Wie Gary C. Kelly betonte, kam Southwest bisher auch ohne Personalabbau und ohne Lohnkürzungen durch die Pandemie: „Darauf bin ich sehr, sehr stolz.“ Sein Ziel ist es, „dass wir an der Spitze der Airline-Industrie aufsteigen.“ Für Southwest war es der erste Verlust nach „einer beispiellosen Serie von 47 Jahren Profitabilität.“
2021 Übergangsjahr mit großen Plänen und vielen Fragezeichen
United Airlines CEO Scott Kirby geht davon aus, „dass 2021 ein Übergangsjahr sein wird.“ Er ist zuversichtlich aufgrund der gesetzten Maßnahmen 2023 wieder ein positives EBITDA (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) erzielt werden kann und zwar eines, das „jenes von 2019 übertreffen wird.“ Fest steht für Scott Kirby aber auch, „dass COVID-19 United Airlines für immer verändert hat.“
Doug Parker, Chairman und CEO von American Airlines, bleibt die Genugtuung, dass seine Airline „mehr Kunden geflogen hat als jede andere Fluggesellschaft“. 2021 werde ein Jahr der Erholung sein: „Wir wissen zwar nicht genau, wann die Passagiernachfrage zurückkehren wird, aber wir sind bereit.“
Ed Bastian, Deltas CEO, schätzt die Lage ähnlich ein: „Die Herausforderungen werden 2021 weitergehen, aber bin ich optimistisch, dass dies ein Jahr der Erholung und ein Wendepunkt sein wird.“ Ziel ist es, dass Delta wieder „zu Umsatzwachstum, Profitabilität und freier Cash-Generierung zurückkehrt.“
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Erstellt am: 05. Februar 2021
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