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Finanz-Looping der US-Luftfahrt! 100 Mrd. $ für Aktionäre, jetzt 50 Mrd. Staatshilfe

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Die Passagierzahlen der US-Luftfahrt befinden sich im steilen Sinkflug. Jetzt ersuchen Boeing und US-Airlines um Staatshilfe im Ausmaß von 50 Mrd. Dollar. In den zurückliegenden sechs Jahren haben sie das Doppelte davon an ihre Aktionäre ausgeschüttet.

Massiver Rückgang der Passagiere

Wie stark die Zahl der Fluggäste zurückgeht, zeigen die täglich aktualisierte Statistiken der TSA (Transportation Security Administration). Am Mittwoch, dem 4. März lag das tägliche Minus bei -9%. Bis Freitag, dem 20. März, stiegen die Rückgänge pro Tag auf -77%. Insgesamt gingen in den zurückliegenden 17 Tagen die Passagierzahlen um ein Drittel bzw. mehr als 13,1 Millionen von 39,3 Millionen im Vorjahr auf heuer 26,2 Millionen zurück. Details siehe untenstehende Tabelle.

Ansuchen um Staatshilfe

Angesichts der Misere wurden diese Woche der Flugzeughersteller Boeing (bereits zuvor stark vom Boeing 737 MAX Grouding gebeutelt) sowie die „Big-Four“ Delta, American, United und Southwest in Washington bezüglich Staatshilfe vorstellig. Im Gespräch sind Maßnahmen wie staatlich abgesicherte Darlehen, Liquiditätszuschüsse sowie Befreiung von Steuern und Gebühren. In Summe geht es um mehr als 50 Mrd. US-Dollar.

100 Mrd. Dollar an Aktionäre ausgeschüttet

Während US-Präsident Donald Trump dem Begehren positiv gegenübersteht („Wir müssen die Fluggesellschaften unterstützen. Es ist nicht ihre Schuld“, so Trump in einer Pressekonferenz Anfang dieser Woche), gibt sich der Kongress – und zwar sowohl Republikaner als auch Demokraten – reserviert. Der Grund: Boeing und die „Big-Four“ haben zwischen 2014 und 2019 laut einem Bericht der NZZ (Neue Zürcher Zeitung) über 100 Mrd. Dollar an Dividenden an ihre Aktionäre ausgeschüttet und zur Kurspflege der eigenen Aktien verwendet. Dies ist mehr als das Doppelte der jetzt benötigten Staatshilfe. Der Vorwurf „Privatisierung der Gewinne, Sozialisierung der Verluste“ liegt auf der Hand.

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