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(Fast) alles steht, WizzAir fliegt! Wie schafft sie das? Mit starken Zahlen!

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Der Ankündigung folgte die Tat: WizzAir startete am 1. Mai 2020 wieder ihren Flugbetrieb in Wien. Vorerst sind es mit Dortmund und Lissabon nur zwei anstatt fünf der geplant gewesenen Destinationen. Angaben zu Passagierzahlen und Auslastung gibt es keine, nur dass die „Erwartungen der Airline“ übertroffen wurden. Da stellt sich die Frage: kann sich WizzAir das leisten? Die T.A.I.-Analyse der jüngsten Quartals-, Halbjahres- und Jahresabschlüsse der ungarischen Low Cost Airline zeigt: sie kann.

Das WizzAir-Geschäftsjahr endete am 31. März 2020. Der aktuelle Jahresabschluss liegt damit noch nicht vor. Es lassen sich aber aufgrund des Berichtes 2019, der Halbjahresbilanz von September 2019 sowie des Quartalsreports von Ende Dezember 2019 einige Rückschlüsse ziehen.

Starkes Umsatz- und Gewinn-Wachstum

Der Umsatz kletterte demnach weiter nach oben. Von 2,32 Mrd. Ejuro im Geschäftsjahr 2018/19 kletterte er im ersten Halbjahr (April bis September 2019) um 21,7% nach oben, im dritten Quartal sogar um 24,5%. Mehr als zwei Fünftel (42,7%) des Wizz-Umsatzes werden mit Ancillary Revenues erzielt.

Der operative Gewinn erreichte Ende März 2019 rund 299,8 Mio. Euro. Im Ersten Halbjahr 2019/2020 legte er um 23,5% zu, im üblicher Weise schwachen Quartal (Oktober bis Dezember) um 57,3%.

WizzAir ist mit einer Eigenkapitalquote von 31% (März 2019) gut gepolstert: Ende September 2019 waren es bereits 35,6%.

Hohe Cash-Reserven

Beindruckend sind die Cash-Reserven: sie erreichten Ende März 2019 rund 1,316 Mrd. Euro, nahezu drei Fünftel (56,7%) des Jahresumsatzes. Mit Ende September (Halbjahresbilanz) waren sie auf 1,633,3 Mrd. Euro angestiegen. Dies würde es WizzAir erlauben, rund sieben Monate zu fliegen, ohne einen einzigen Euro umzusetzen. Die in den Cash-Reserven enthaltenen Kundengelder für noch nicht abgeflogene Tickets (Unearned revenue) machen rund ein Viertel aus, sind also vergleichsweise gering.

Mehr als 40 Mio. Passagiere

Im 2019/2020 wurden laut aktueller Verkehrszahlen 40,0 Mio. Passagiere befördert, um 9,8% mehr als im Jahr davor. Ohne Einbruch im März wären es ca. 14,3% mehr geworden. Die Flotte bestand per Ende März 2020 waren es 121, um neun mehr als vor einem Jahr. Aktuell operiert Wizz Air von 28 Basen aus. Das Netz erstreckt sich über 146 Flughäfen in 44 Ländern.

Wie geht es bei WizzAir in Wien weiter? Eindhoven steht ab dem 24. Mai auf dem Programm, Oslo und Thessaloniki wurden vorerst auf 17. bzw. 18. Mai verschoben. Auch wenn es ein langer Weg ist, die ersten Schritte sind gesetzt und WizzAir hat dabei die Nase vorn.

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