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Print-Ausgabe 17. Mai 2019
Haben kein leichtes Quartal hinter sich: IAG CEO Willie Walsh, Lufthansa CEO Carsten Spohr und Air France-KLM CEO Benjamin Smith
Die ersten drei Monate 2019 waren für Lufthansa, Air France-KLM und die IAG (International Airlines Group) herausfordernd – die IAG löste die Aufgaben am besten
Nachdem die Lufthansa Group bereits Mitte April ihre Zahlen veröffentlichte, folgten Anfang Mai Air France-KLM und Ende voriger Woche die IAG. Deren CEO Willie Walsh konnte als einziger mit Erfolgsmeldungen aufwarten: stärkstes Passagier-Plus, höchstes Umsatz-Wachstum und als einziger der „Big Three“ mit Gewinn. „In einem Quartal, in dem die europäischen Fluggesellschaften von Treibstoff- und Wechselkursschwankungen, sowie Marktkapazitäten, die sich auf die Rendite auswirkten, und dem Oster-Zeitpunkt (Anm.d.Red: heuer erst spät im April) erheblich betroffen waren, blieben wir profitabel und weisen ein operatives Ergebnis von 135 Mio. Euro aus“, so Walsh.
Verschlechtert hat sich das operative Ergebnis der IAG trotzdem. Diesbezüglich bildet sie keine Ausnahme unter Europas drei großen Airline-Konzernen. Doch ihr Rückgang war der geringste. Bei Lufthansa (Airlines und Fracht) war das Minus am extremsten, auch in absoluten Zahlen. Lufthansa CEO Carsten Spohr macht dafür die um 202 Mio. Euro gestiegenen Treibstoffkosten sowie „marktweite Überkapazitäten in Europa“ verantwortlich, die „zu einem hohen Preisdruck geführt“ haben. Die höheren Treibstoffkosten sind aber laut Willie Walsh nicht durch steigende durchschnittliche Rohstoffpreise bedingt: Diese waren im ersten Quartal 2019 sogar leicht niedriger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Das verteuerte Jet Fuel resultiert laut Walsh vielmehr aus „nicht wiederholenden Absicherungsgewinnen“ sowie aus der Aufwertung des US-Dollars gegenüber dem Euro und dem britischen Pfund.
Benjamin Smith, CEO der Air France-KLM-Gruppe, spricht von einer „generellen Herausforderung für die europäische Luftfahrtindustrie“. Verantwortlich dafür sei in erster Linie das extreme Kapazitäts-Wachstum, das auf den Yield drückt. Smith: „Die weitere Verbesserung der Stückkosten konnte das nicht ausgleichen.“
Bei der Lufthansa Group waren die Stückerlöse der Netzwerkairlines im ersten Quartal 2019 auf währungsbereinigter Basis um 5,2 Prozent niedriger, während die Stückkosten (ohne Treibstoff) nur um 0,8 Prozent sanken. Bei Eurowings belief sich der Stückerlös-Rückgang auf 8,5 Prozent, die Stückkosten (ebenfalls ohne Treibstoff) konnten um 7,2 Prozent gesenkt werden. Für das Gesamtjahr 2019 rechnet Lufthansa unverändert mit einer Adjusted EBIT-Marge von 6,5 bis 8,0 Prozent (Vorjahr 8,7 Prozent) sowie mit einer Verbesserung der Stückerlöse. Auch für Air France-KLM geht Smith von einer Entspannung der Situation aus und von einer „Verbesserung der Trends im weiteren Jahresverlauf“. Die Gesamtjahr-Prognose sieht ein positives Ergebnis vor.
Ähnlich beurteilt Willie Walsh die weitere Entwicklung („Verbesserung der Stückkosten ohne Kraftstoff bei konstanten Wechselkursen“). Das Betriebsergebnis 2019 sollte sich auf Vorjahresniveau bewegen. Das hatte für die IAG einen Rekord sowohl von der Höhe her (3,68 Mrd. Euro), als auch von der Marge (15,2 Prozent) gebracht.
Erstellt am: 17. Mai 2019
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