Corona & Airline-Pleiten

Erster Riese strauchelt! Mit LATAM meldete ein Top-20 Airline-Konzern Insolvenz an

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Bislang zeigten sich die 20 Umsatz-stärksten Airline-Konzerne der Welt – abgesehen von massiven Staathilfen – trotz des nahezu fast kompletten Stillstands seit Mitte/Ende März 2020 erfreulich Krisen-resistent. Seit 26. Mai ist dies anders: mit Südamerikas LATAM hat es nun erstmals einen der weltweit größten Airline-Konzerne erwischt. Sie beantragte Gläubigerschutz unter Chapter 11.

Gute Ergebnisse, solides Eigenkapital

Bei LATAM handelt es sich um ein gesundes Unternehmen. Im Vorjahr zogen jedoch erste Gewitterwolken auf. Wie aus dem Jahresabschluss 2019 hervorgeht, wurde ein Umsatz von 10,43 Mrd. US-Dollar erzielt (+/-0%), die operative Rendite erreichte 7,1% (2018 waren es 8,6%) und nach Steuern wurde ein Gewinn von 190 Mio. Dollar ausgewiesen (1,8% Umsatz-Rendite, 2018 waren es 3,0%). Die Eigenkapitalquote war mit 14,8% nicht berauschend, lag aber im guten Airlines-Mittelfeld.

Zusammen mit den Tochter-Airlines in Brasilien, Argentinien, Kolumbien, Ecuador, Paraguay und Peru wurden 74,189 Millionen Passagiere befördert, um 7,8% mehr als 2018. Der Loadfactor erreichte 83,5% (plus 0,4 ppt.). Die Flotte besteht aus 335 Flugzeugen, 9 davon sind reine Cargo-Flieger.

Die Aussage von CEO Roberto Alvo, LATAM sei 2gesund und profitabel" gewesen, bevor die Pandemie die meisten Flüge weltweit zum Erliegen brachte; ist also gerechtfertigt.

Pleite-Statistik seit der Corona-Krise

Seit Anfang März mussten damit 17 Airlines Insolvenz anmelden oder sind für immer geschlossen worden. Mit LATAM ist das bislang größte Unternehmen betroffen. Ihr Passagiervolumen war zuletzt mehr als doppelt so hoch, wie jenes von Avianca (seit 10. Mai Chapter 11) und es sind nahezu doppelt so viele MitarbeiterInnen betroffen.

Insgesamt repräsentieren die 17 durch Corona in die Insolvenz geratenen Airlines bzw. Airline-Konzerne ein Volumen von 175 Millionen Passagieren, betrieben eine Flotte von 793 Flugzeugen und beschäftigten zuletzt 119.883 MitarbeiterInnen.

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