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Corona-Anstieg in den USA

Erholung der Passagierzahlen stagniert! US Airlines kommen ins Trudeln

T.A.I. 24 TOP News

Der starke Anstieg an Covid-19 Infektionen in den USA bringt auch die US-Airlines in Schwierigkeiten. Die Erholungskurve ist seit zwei Wochen abgeflacht, jetzt gehen die Ticketverkäufe sogar wieder zurück.

Stagnierende Erholung

Laut TSA (Transportation Security Administration) wurden in der Woche 6.-12. Juli rund 4,86 Millionen Passagiere abgefertigt, vor einem Jahr waren es 18,08 Millionen. Dies entspricht einem Rückgang um -73,1%. In der derzeit noch laufenden Woche (13.-19. Juli) bewegen sich die Tageswerte zwischen -73,3 und -77,9%. Die langsame und nunmehr stagnierende Erholung – sie wird auf die seit einem Monat stark steigenden Covid-19 Infektionen zurückgeführt – bereitet den US-Airlines große Sorgen.

Big-Three vor Kündigungswelle

Delta Airlines hat Ende Juni bekannt gegeben, ab Oktober ein Fünftel ihrer Piloten freizustellen. Der weltgrößte Airline-Konzern (90.000 MitarbeiterInnen, Umsatz 2019 rund 47 Mrd. US-Dollar, 4,77 Mrd. Dollar Gewinn) wird jetzt die für August geplanten Flüge deutlich zusammenstreichen. Delta erhielt im Frühjahr rund 5,4 Mrd. US-Dollar an Staatshilfen.

American Airlines, die Nummer 2, hat angekündigt, aufgrund hoher operativer Verluste bis zu 20.000 ihrer rund 100.000 Stellen zu streichen. Der Konzern erwirtschaftete im Vorjahr einen Umsatz von 45,77 Mrd. Dollar und erzielte einen Gewinn von 1,69 Mrd. Dollar. Der Konzern erhielt 5,8 Mrd. Dollar an Staatshilfe an Lohnzuschüssen.

United, der drittgrößte Airline-Konzern der Welt und der USA (96.000 MitarbeiterInnen, Vorjahr 43,26 Mrd. US-Dollar Umsatz, 3,01 Mrd. US-Dollar Gewinn nach Steuern), hat angedeutet, ab Oktober 36.000 Beschäftigte in den USA in unbezahlten Urlaub zu schicken. United verliert derzeit nach eigenen Angaben rund 40 Mio. US-Dollar pro Tag. Sie hat Staatshilfen in Höhe von rund 6 Mrd. Dollar an Lohnzuschüssen in Anspruch genommen, die mit Ende Oktober auslaufen.

Klartext von Southwest-CEO Gary Kelly

Dem größten Low Cost Carrier der Welt, Southwest Airlines (sie ist nach Delta, American und United die Nummer 4 am US-Airlines-Himmel, weltweit die Nummer 8) geht es nicht besser. Am 13. Juli warnte Southwest ihre MitarbeiterInnen, dass sich die Passagierzahlen bis Jahresende verdreifachen müssten, um Entlassungen zu vermeiden.

Bereits jetzt ist sie personell überbesetzt, wie CEO Gary Kelly betont: „Obwohl Urlaub und Entlassungen unser allerletztes Mittel bleiben, können wir sie in diesem sehr schlechten Umfeld nicht als Möglichkeit ausschließen.“ Southwest beschäftigt rund 60.000 MitarbeiterInnen, erwirtschaftete 2019 einen Umsatz von 22,43 Mrd. US-Dollar und einen Gewinn von 2,3 Mrd. Dollar. Sie erhielt Bundesmittel in Höhe von 3,2 Milliarden Dollar zur Unterstützung der Lohn- und Gehaltsabrechnung während der Pandemie.

Southwest-Chef Gary Kelly führt die sich zuspitzende Situation auf den jüngsten Anstieg der Covid-19-Fälle und die dadurch notwendigen zunehmenden regionalen Beschränkungen für Unternehmen und Staaten zurück: „Wir sind über die Auswirkungen auf die ohnehin schon schwache Nachfrage nach Reisen besorgt.“

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