Erfreuliche Umsatz-Höhenflüge, aber stark drückendes Kostenniveau

American, Delta, United und Southwest ver­buchten 2022 die stärkste Verbraucher­nachfrage seit dem Beginn der Pandemie

Delta, United, American und Southwest konnten im Vorjahr die Umsätze von 2019 übertreffen, die Gewinne bewegen sich aber deutlich unter den Vor-Pandemie-Werten

Anders als die Europäer (die Lufthansa Group kommuniziert die Geschäftszahlen 2022 Anfang März, Air France-KLM Mitte Februar, die International Airlines Group folgt in einer Woche) stehen bei den großen vier US-Airlines seit Ende Jänner die Zahlen für das zu Ende gegangene Jahr fest. Alle vier erfreuen sich der stärksten Verbrauchernachfrage seit drei Jahren, sehen sich aber mit höheren Treibstoff- und Lohnkosten konfrontiert. Folge: Die Umsätze liegen über jenen von vor der Pandemie, die Ergebnisse weit darunter.

Delta Air Lines erzielte laut CEO Ed Bastian 2022 einen Umsatz von 50,6 Mrd. US-Dollar (+8 % gegenüber 2019) und konnte das operative Einkommen auf 3,66 Mrd. Dollar hochschrauben, was noch immer um −45 % unter den Werten von 2019 lag. Der Gewinn nach Steuern erreichte 1,318 Mrd. Dollar, um −72 % unter den Vor-Pandemie-­Werten.

American Airlines Group (zu ihr gehört auch die Zubringergesellschaft American Eagle) vergleicht als einzige ihre Zahlen mit jenen von 2021. Sie erwirtschaftete laut CEO Robert Isom einen Umsatz von 48,971 Mrd. US-Dollar (+63,9 % gegenüber 2021), drehte das operative Einkommen von −1,059 Mrd. auf +1,607 Mrd. Dollar und konnte einen Nettogewinn von 127 Mio. Dollar (nach 1,993 Mrd. Verlust) erwirtschaften. Das Schlussquartal sorgte für einen Rekordumsatz, der um +16,6 % über dem gleichen Zeitraum im Jahr 2019 lag, obwohl −6,1 % weniger Kapazität angeboten wurde.

Die United Airlines Holdings kam gemäß CEO Scott Kirby auf einen Umsatz von 44,955 Mrd. Dollar, womit das Jahr 2019 um +3,9 % übertroffen wurde. Das operative Ergebnis war zwar mit 2.337 Mrd. Dollar deutlich positiv, doch die Spitzenwerte von 2019 wurden nicht erreicht (−45,7 %). Der Nettogewinn war aber auch bei ihr positiv (737 Mio. Dollar), womit der Wert aus 2019 um −75,5 % verfehlt wurde.

Vierte im Bunde der Big Four unter den US-Carriern ist Southwest Airlines, die vom Umsatz her (2022 waren es 23,8 Mrd. Dollar, +6,2 % über 2019) weniger als halb so groß ist wie Delta. Der 2019er-Umsatz wurde laut CEO Bob Jordan damit um 6,2 % übertroffen. Doch auch bei Southwest drückten die hohen (Treibstoff- und Personal)-Kosten auf den Gewinn. Das operative Einkommen erreichte 1,017 Mrd. Dollar und lag damit um −65,6 % unter dem Wert von 2019.