Print-Ausgabe 5. April 2019
Sieht 2019 trotz Pistensperre optimistisch entgegen: Flughafen Salzburg-Chefin Bettina Ganghofer
Bild: © Neumayr
Diese betreffen die heuer da wie dort anstehenden Generalsanierungen von je einer Piste – beide fallen in die vom Passagieraufkommen her schwächste Zeit
Was haben der Dubai International Airport und der Flughafen Salzburg gemeinsam? Beide renovieren ab Mitte bzw. Ende April bis Ende Mai einen Runway. Doch während DXB, der Heimatflughafen von Emirates, den Vorteil von zwei Pisten hat (von 16. April bis 30. Mai 2019 wird lediglich die südliche Start- und Landebahn gesperrt), macht die Pistengeneralsanierung in der Mozartstadt im Zeitraum von 24. April bis 28. Mai eine Komplettsperre notwendig.
Für Flughafen-Geschäftsführerin Bettina Ganghofer ist diese Sanierungsmethode (veranschlagt sind 26,2 Mio. Euro) trotzdem die beste aller möglichen Varianten: „Der Druck auf die Bauausführenden ist wesentlich geringer als bei laufendem Flugbetrieb, die Ausführungsqualität deutlich höher, die Baukosten können minimiert werden und lärmintensive Bautätigkeiten können tagsüber stattfinden, wodurch die Bevölkerung deutlich entlastet wird.“
Die Piste des Flughafen Salzburgs steht seit knapp 60 Jahren im Dauereinsatz. An Spitzentagen – wie es heuer etwa der 16. und der 23. Februar waren – werden bis zu 122 Landungen gezählt. Seit Jahren mussten deshalb aufwendige, zeit- und kostenintensive Renovierungsarbeiten durchgeführt werden. Ganghofer: „Jetzt ist die Zeit gekommen, die Piste fit für die nächsten Jahrzehnte zu machen.“
Als größter Bundesländerflughafen Österreichs konnten 2018 trotz der Pleiten von Air Berlin und FlyNiki (beide gehörten zu den größten Anbietern am W.A. Mozart Airport und machten zuletzt immerhin noch 25 Prozent des gesamten Verkehrsaufkommens aus) rund 1,84 Mio. Passagiere begrüßt werden, was einem Rückgang von lediglich 2,4 Prozent entsprach. Dieser war vor allem auf die beiden Strecken Berlin und Hamburg zurückzuführen.
Umso mehr freut Bettina Ganghofer das Ende März gestartete stärkere Engagement von Lauda: Der Niki-Nachfolger wird mit einem Airbus A320 täglich Salzburg mit Palma verbinden. „Es ist nach Wien unser zweiter Standort in Österreich“, so Lauda-CEO Andreas Gruber. Ganghofer hofft nun, dass es nicht nur bei Palma bleibt: „Ich bin fest davon überzeugt, dass wir gemeinsam mit Lauda noch mehr für den Salzburger Reisemarkt bewegen können.“
Derzeit ist Salzburg an die Verkehrsdrehscheiben Frankfurt (4x täglich), Wien (3x täglich), London Gatwick (Mo.-Sa.), Istanbul (10x wöchentlich) und Düsseldorf (3x täglich) angebunden. Dazu kommen die vorrangig im Point-to-Point-Verkehr genutzten Ziele Palma de Mallorca (2x täglich, je einmal mit Lauda und Eurowings), Hamburg (Mo. bis Fr., So.), Köln (Mo., Mi. bis Fr., So.) und Berlin (mit Eurowings täglich nach Tegel und easyJet Mo., Do. bis So. nach Schönefeld). Neu im Sommer fliegt die EL AL Tochter Sun D‘OR zweimal pro Woche nach Tel Aviv. In Griechenland werden von Salzburg aus Preveza/Lefkas (Di.), Rhodos (Di.), Kos (Mi.), Korfu (So.) und Kreta (Mo., Fr.) angeflogen. Nach Hurghada geht es dreimal pro Woche, nach Bulgarien (Burgas) jeden Mo. und Sa. Olbia (Mi., Sa.) und Calvi (So.) sowie Antalya (Mo.) ergänzen das Angebot.
Für 2019 ist Bettina Ganghofer jedenfalls trotz der einmonatigen Pistensperre optimistisch, nicht zuletzt, da sie in eine schwächere Nachfrage-Phase fällt (nach Ostern, und – mit Ausnahme des 1. Mai – vor den Frühjahrsfeiertagen, die erst mit Christi Himmelfahrt am 30. Mai beginnen). Auch das ist eine Gemeinsamkeit mit Dubai: Dort erfolgt die Pistensperre während des Ramadan und der gilt traditionell als schwächste Zeit im Verkehrsaufkommen von DXB.
Erstellt am: 05. April 2019
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