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Wie erwartet – da knapp vor den Bundestagswahlen eine Airline-Pleite nicht erwünscht ist - greift die deutsche Bundesregierung mit einem 150 Mio. Euro Übergangskredit der heute in die Insolvenz geschlitterten Airberlin finanziell unter die Arme. Im Hintergrund – und dem Vernehmen nach bereits mit Bundeskanzlerin Angela Merkl abgeklärt – arbeitet Lufthansa an einer Übernahme wesentlicher Unternehmensteile. Diese soll kurz vor bzw. nach den Wahlen am 24. September 2017 erfolgen. Angedacht ist eine Überführung in den Punkt-zu-Punkt Verkehr unter dem Dach der Eurowings, die seit heuer bereits 30 Airberlin-Jets angemietet hat.
flyNIKI, die bereits zu Jahresbeginn von Etihad übernommen wurde und als eigenständige Gesellschaft agiert, ist von der Insolvenz nicht betroffen. Doch auch bei ihr ist nach dem vorerst gescheiterten Deal mit TUIfly die Zukunft noch nicht abgeklärt.
Die Anmeldung des Insolvenzverfahrens von Airberlin war notwendig geworden, nachdem der mit 29,21 Prozent größte Eigentümer, Etihad Airways aus Abu Dhabi, die selbst mit gröberen Schwierigkeiten zu kämpfen hat, keinerlei finanzielle Zusicherungen machen konnte. Bisher hat Etihad rund 1,3 Mrd. Euro in Airberlin gesteckt. Zuletzt 300 Mio. Euro für flyNIKI sowie 250 Mio. Euro im Mai zur Aufrechterhaltung des Flugbetriebs.
Mit den 150 Mio. Euro von der deutschen Bundesregierung ist der Flugbetrieb von Airberlin für ca. drei Monate gesichert. Auch Österreich ist stark von den Kalamitäten betroffen, da Airberlin in Wien, Salzburg und Innsbruck zum Teil hohe Passagieranteile hat (siehe Info-Kasten).
Von und nach Österreich beförderte Airberlin im Vorjahr knapp 1,8 Millionen Passagiere. Damit hatte die Airline einen Anteil von 6,4 Prozent am Gesamtaufkommen von 27,7 Millionen Fluggästen an allen sechs Airports (Wien, Salzburg, Innsbruck, Graz, Linz und Klagenfurt), von denen sie aktuell nur noch Wien, Salzburg und Innsbruck ansteuert.
Erstellt am: 15. August 2017
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