„World Sustainability Symposium“

„Deutliche Beschleunigung des SAF-Wachstums dringend nötig“

Print-Ausgabe 17. Oktober 2025

„Die Rohstoffverfügbarkeit stellt kein Hindernis für die Dekarbonisierung der Branche dar“, so Willie Walsh (Foto: © IATA)

Derzeit hinkt die Produktion jedoch deutlich hinter den geplanten Mengen her – das WSS in Asien soll dabei helfen, das für 2025 festgelegte Ziel doch zu erreichen

Zwei Veranstaltungen rücken diesen Monat die IATA (International Air Transport Association) ins Rampenlicht: die „World Safety & Operations Conference“ (WSOC), die dieser Tage in Xiamen über die Bühne ging, sowie das „World Sustainability Symposium“ (WSS), das am 21. und 22. Oktober in Hongkong stattfindet. Das bereits dritte „World Sustainability Symposium“ (Premiere war vor zwei Jahren in Madrid, voriges Jahr war Miami an der Reihe) behandelt die Dekarbonisierung der Luftfahrt rund um Nachhaltigkeitsstrategien und -innovationen. Erstmals wird das WSS also in Asien abgehalten. Ziel ist es, die Bemühungen der Luftfahrtbranche zu beschleunigen, um das Ziel der Netto-Null-CO₂-Emissionen bis 2050 auch zu erreichen. Dies ist aus derzeitiger Sicht fraglich. „Wir befinden uns an einem entscheidenden Punkt“, so IATA-Generaldirektor Willie Walsh, „denn bisher haben weder politische Entscheidungsträger noch Luft- und Raumfahrthersteller, Ölkonzerne oder Kraftstoffproduzenten ausreichende und rechtzeitige Maßnahmen ergriffen, um dieses Engagement zu unterstützen.“

Wie eine Ende September dieses Jahres veröffentlichte Studie der IATA und von „Worley Consulting“ (der Beratungsarm eines australischen Unternehmens, das den Übergang zu nachhaltigeren Energiequellen unterstützt) ergeben hat, sind zwar ausreichend Rohstoffe für „Sustainable Aviation Fuel“ (SAF) vorhanden, um der Luftfahrtindustrie bis 2050 Netto-Null-CO₂-Emissionen zu ermöglichen, dem steht aber die langsame Herstellung von SAF entgegen. In Summe benötigen die Fluggesellschaften 500 Millionen Tonnen SAF, um ihr Ziel bis 2050 zu erreichen. Doch im Vorjahr wurden weltweit nur etwa 2 Millionen Tonnen SAF produziert. Prognostiziert waren 2,6 Millionen Tonnen. Dies stellt nicht nur die für 2030 erwartete weltweite Produktion von rund 35 Millionen Tonnen in Frage, sondern generell das Netto-Null-Ziel bis 2050.

Willie Walsh über die Studie: „Wir haben nun eindeutige Beweise dafür, dass die Rohstoffverfügbarkeit kein Hindernis für die Dekarbonisierung der Branche darstellt. Unser Ziel wird jedoch nur durch eine deutliche Beschleunigung des Wachstums der SAF-Industrie erreicht werden.“ Das „World Sustainability Symposium“ soll einen wichtigen Beitrag dazu leisten.

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