ANA
Salzburg Airport W.A. Mozart

Air Serbia startet durch! Neuer Hub in der Start-up Hochburg Niš

Print-Ausgabe 9. August 2019

V.l.: Nationalratsabgeordneter Christian Kovacevic, Flughafengeschäftsführerin Bettina Ganghofer, Svetlana Stankovic, Generalkonsulin der Republik Serbien, und LH-Stellvertreter Christian Stöckl

Von ihrem zweiten Drehkreuz aus fliegt Serbiens Flag Carrier ganzjährig 12 Ziele an – Etihads einzige erfolgreiche Beteiligung feiert damit auch Premiere in Salzburg

Wieso Niš? Die drittgrößte Stadt in Serbien steht seit Anfang August 2019 als Destination auch auf den Abflug- und Ankunftstafeln der Flughäfen Friedrichshafen und Salzburg. Air Serbia – das wahrscheinlich einzige finanziell erfolgreiche Engagement von Etihad Airways – verbindet seither die zwischen Belgrad und Sofia gelegene Industrie- und Handelsstadt je zweimal pro Woche mit dem Bodensee Airport (Do. und So.) sowie dem Salzburg Airport W. A. Mozart (Di. und Fr). Da wie dort gab es standesgemäße Empfänge durch die Flughafenfeuerwehren mit Begrüßungsfontänen und auf dem Premieren-Flug nach Salzburg saß sogar Duncan Naysmith, CEO von Air Serbia.

Zweites Drehkreuz

Also wieso gerade Niš? Die Antwort: Serbiens Flag Carrier hat am „Constantine the Great Airport“ (INI) – benannt nach dem Römischen Kaiser und Begründer Konstantinopels, der in Niš geboren wurde – ein zweites Drehkreuz aufgebaut. Der Flughafen hatte in den letzten Jahren einen starken Anstieg des Verkehrsaufkommens verzeichnet (2018 rund 352.000 Passagiere), sodass die serbische Regierung heuer im Frühjahr eine Ausschreibung für zwölf neue Strecken (darunter Bologna, Friedrichshafen, Göteborg, Hannover, Rom und Salzburg) ab Niš startete. Air Serbia erhielt den Zuschlag, stationierte in Niš einen Airbus A319 mit 144 Sitzplätzen und startete Mitte Juli mit dem Flugbetrieb, zunächst mit sechs Routen, Anfang August mit weiteren sechs, darunter Salzburg – alle ganzjährig.

Stärkster Carrier vor Ort

Bislang steuerten nur Ryanair (fünf Destinationen) und Wizz Air (ebenfalls fünf inkl. vier wöchentlicher Wien-Flüge) sowie Swiss mit einer Zürich-Verbindung Niš im Linienverkehr an. Künftig wird Air Serbia mit den zwölf Zielen der stärkste Carrier vor Ort sein.

Aktive Start-up- und Spin-off-Szene

Die Stadt ist sowohl wirtschaftlich als auch touristisch interessant. Niš ist bekannt durch ihre Maschinen-, Textil- und Tabakindustrie und hat sich einen Ruf als IT-Hochburg erarbeitet (über 160 IT-Unternehmen und mehr als 70 High-Tech-Unternehmen). Niš gilt zudem als Industrie- und Ingenieurzentrum des Balkans und verfügt über eine überaus aktive Start-up- und Spin-off-Szene. Die „Financial Times“ hat Niš unter die Top 10 der „kleinen europäischen Städte der Zukunft 2018/2019“ gelistet.

Festung und Festivals

Gleichzeitig ist Niš eine der ältesten Städte auf dem Balkan und durch ihre Lage in Südserbien ein bedeutender Verkehrsknotenpunkt. Die Universitätsstadt bietet zahlreiche Sehenswürdigkeiten (darunter antike Ausgrabungsstätten, allen voran die Festung von Niš, die von den Osmanen auf den Überresten eines römischen Militärlagers errichtet wurde), viel Kultur (Symphonie-Orchester, Museen, Theater), eine gute Kulinarik (viele traditionelle Restaurants) und interessante Ausflugsmöglichkeiten in die nähere Umgebung, wie die Schlucht von Jelašnica oder die Höhlen von Cerjan. Zahlreiche Festivals im Spätsommer machen die Destination für einen Kurztrip interessant.

Stärkung der wirtschaftlichen Aktivitäten

„Dieses spannende neue Reiseziel erweitert nicht nur unser Flugprogramm, sondern wird besonders unsere Salzburger ­und bayerischen Fluggäste freuen“, ist Bettina Ganghofer, Geschäftsführerin des Salzburg Airport überzeugt. Air Serbia CEO Duncan Naysmith geht davon aus, dass die neue „Verbindung zwischen Österreich und Serbien zur Stärkung der wirtschaftlichen Aktivitäten und des Tourismus beitragen wird.“ 

Air Serbia in Stichworten

Air Serbia ist aus der einstigen JAT (Yugoslav Airlines) entstanden. Seit August 2013 hält Etihad Airways eine 49-prozentige Beteiligung, die restlichen 51 Prozent sind staatlich. Seit 2014 werden durchwegs schwarze Zahlen erwirtschaftet. Derzeit umfasst die Flotte zehn Jets der Airbus A320-Familie, einen Airbus A330 (für die New York-Flüge), vier Boeing 737-300 sowie sechs ATR 72 Turboprops.

Air Serbia fliegt im Passagier- und Frachtverkehr zu insgesamt 40 Destinationen in Europa, dem Mittelmeerraum, Mittleren Osten und Nordamerika. Wien wird zweimal täglich von Belgrad aus angeflogen.
Für 2018 wies Air Serbia bei einem Umsatz von rund 300 Millionen Euro einen Nettogewinn von 12,2 Millionen Euro aus (im Jahr davor gab es einen Rekordgewinn von 16 Millionen Euro) und beförderte 2,48 Millionen Passagiere. Der Ladefaktor erreichte 71,2 Prozent.

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