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Emirates Airline

A380 für Wien manchmal zu klein! Dann kommt er eine Nummer größer

Print-Ausgabe 5. Mai 2017

Für das Österreich-Team von Emirates öffnete der Wien-Einsatz des A380 tolle Möglichkeiten – jetzt zeichnet es auch für den Start von EK in Kroatien verantwortlich

Auf den richtigen Zeitpunkt kommt’s an. Den scheint Emirates im Juli 2016 erwischt zu haben, als der erste der beiden täglichen Flüge Wien-Dubai auf das größte Passagierflugzeug der Welt, den Airbus A380, umgestellt wurde. „Der A380 hat sich sehr gut entwickelt“, zog Martin Gross, Area Manager für Österreich, Ungarn sowie sieben Balkan-Länder, Ende voriger Woche im Gespräch T.A.I. ein positives Resümee. Gross: „Speziell in Hochsaison-Zeiten, wie Weihnachts- und Semesterferien sowie in den Schlechtwetterperioden im November, hatten wir durch die zusätzlichen Kapazitäten die Möglichkeit, wesentlich mehr Passagiere zu befördern.“

In den letzten Wochen und Monaten kam Emirates darüber hinaus das verbessere Marktumfeld in Österreich zugute. Gross: „Sowohl in der Passage als auch bei der Fracht herrscht im Markt Optimismus. Die Fracht entwickelt sich, die Wirtschaft scheint anzuspringen. Wir merken das als erstes im Cargo-Bereich. Und auch die Reisebüros sind happy.“

Die starke Nachfrage hat dazu geführt, „dass wir in letzter Zeit fünf bis sechs Mal die Zweiklassen-Version des A380 eingesetzt haben.“ Diese verfügt über 615 Plätze (58 davon in der Business Class) und damit gegenüber dem „normalen“ 380er über eine nochmals um 98 Sitze höhere Kapazität. Gross: „Wir hatten Wochen und Monate, in denen das Flugzeug komplett voll war. Passagiere fragen ganz explizit nach dem A380, vor allem für Flüge nach Asien.“

Die Nachtflüge Wien-Dubai mit der Boeing 777-300ER fristen trotzdem kein Schattendasein. Sie haben den großen Vorteil, in Dubai über optimale Anschlüsse in der Früh zu verfügen, u.a. nach Afrika. Wobei der Nachtflug gerne auch von jenen Passagieren gebucht wird, die direkt nach Dubai wollen: „Sie sparen sich dadurch eine Übernachtung.“ „Sehr ermutigend“ sind laut Gross die Vorausbuchungen für den Sommer. Der wird zudem für das Österreich-Incoming positive Impulse liefern, denn der Ramadan endet heuer bereits am 24. Juni und damit zwei Wochen früher, als 2016.

Während die aktuelle Situation und der Ausblick in Österreich also erfreulich sind, herrscht für die Airlines „generell ein schwieriges Jahr mit viel Ungewissheit“, so Gross. Dies habe einerseits mit dem politischen Umfeld zu tun (Emirates sah sich aufgrund des von der Administration Trump verfügten Laptop-Verbotes für Flüge aus der arabischen Hemisphäre sowie der restriktiven Einreisepolitik für Gäste aus bestimmten Länden gezwungen, das Angebot an USA-Flügen deutlich zu reduzieren), anderseits mit dem „extrem hohen Dollar-Kurs, der uns sehr hart trifft. Emirates generiert viele Einnahmen in Euro und in Australischen Dollar.“ Auch die steigenden Treibstoffkosten machen sich bemerkbar. Gross: „Bei uns läuft ein starkes Kosteneinsparungs-Programm.“

Expandiert wird trotzdem. So starten mit 1. Juni tägliche Boeing 777-300 Direktflüge (Gross: „Das kleinste Flugzeug von Emirates“) nach Zagreb, mit 364 Sitzen in drei Klassen. Es ist das einzige Großraumflugzeug, das Zagreb anfliegt. Die Verantwortung für den Aufbau der Strecke liegt beim Wiener Emirates-Team, das anders, als z. B. in Prag oder Budapest, wo nach erfolgreichem Start eigene Country Manager eingesetzt wurden, auch künftig für die Zagreb-Flüge zuständig sein wird. Gross: „Das ist eine gewisse Anerkennung für uns, man muss allerdings auch etwas dafür tun.“ Die gute Zusammenarbeit mit dem langjährigen GSA in Kroatien (PMT Zagreb) wird beibehalten.

Für Gross ist Kroatien „ein sehr interessanter Markt. Wir haben im Sommer viel hereinkommendes Geschäft, mit Vorausbuchungen aus Korea, Taiwan, Japan und Australien.“ Darunter befinden sich viele Gruppen, die Kroatien „aufgrund dort gedrehter, in Fernost populärer TV-Serien“ kennenlernen wollen. Umgekehrt wird bei den Flügen Richtung Dubai auch die sich bessernde Wirtschaftslage in Slowenien (laut ifo - Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München – derzeit eines der besten Wirtschaftsklimas Europas) helfen. Gross: „Slowenien ist ein wichtiger Pfeiler für das Geschäft aus Zagreb.“

Wie gesagt: auf den richtigen Zeitpunkt kommt’s an und das galt (aus Zufall) auch für das T.A.I.-Gespräch: Es ging exakt 300 Tage nach Start der A380-Linienflüge nach Wien über die Bühne. 

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