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Austrian Airlines #ReadyToFly

600 Mio. Euro von Staat und LH! Weitere 300 Mio. kommen von den MitarbeiterInnen

T.A.I. 24 TOP News

Das heute am 8. Juni 2020 abgesegnete Corona-Hilfspaket für Austrian Airlines in Höhe von 600 Mio. Euro ist nur eine Seite der Medaille. Denn, wie CEO Alexis von Hoensbroech bei der abendlichen Pressekonferenz betonte, ohne dem substanziellen Beitrag der MitarbeiterInnen (rund 300 Mio. Euro) und der Lieferanten (ca. 150 Mio. Euro) wäre die Rettung des Flagg-Carriers nicht möglich. In Summe ist das Paket damit also über 1 Mrd. Euro schwer.

Bei dem Mediengespräch, das von Unternehmenssprecher Peter N. Thier geleitet wurde, war auch Lufthansa CEO Carsten Spohr anwesend. Er betonte, dass der Konzern ohne Mithilfe der vier Staaten Deutschland, Schweiz, Belgien und Österreich, nicht in der Form erhalten hätte werden können und zeigte sich spürbar erleichtert.

Konkret verteilen sich die 600 Mio. Euro wie folgt:

  • 150 Mio. Euro kommen vom österreichischen Staat, der dies an ökologische Standortauflagen geknüpft hat (u.a. keine Flugverbindungen, wenn die Bahnanreise zum Flughafen Wien unter 3 Stunden Fahrzeit liegt, womit die Salzburg-Flüge in Frage stehen); alle Landeshauptstadtflughäfen bleiben aber an ein Lufthansa-Drehkreuz angebunden;
  • 150 Mio. Euro kommen als Eigenkapitalzuschuss von Lufthansa;
  • 300 Mio. Euro werden mit einem Bankkredit mit Staatshaftung beigesteuert, rückzahlbar bis 2026.

Die finanzielle Hilfe erfolgt von Seiten des Staates mit der Auflage, dass das Luftfahrt-Drehkreuz Wien mit seiner Anbindung nach Zentral- und Osteuropa (CEE) und an Langstreckenziele langfristig abgesichert wird. Eine Erneuerung der Langstreckenflotte steht aber bis auf weiteres nicht mehr zur Disposition (zur Erinnerung: die alten Boeing 767 werden ausgemustert, künftig gibt es nur noch sechs Boeing 777).

Staatsbeteiligung gibt es keine, aber ein Manager der ÖBAG (Österreichischen Beteiligungs AG) erhält künftig einen Sitz im Aufsichtsrat der Austrian Airlines AG. Zwei ÖBAG-ManagerInnen werden in den Vorstand der Österreichischen Luftverkehrs-Privatstiftung (ÖLP), dem Mehrheitseigentümer der Austrian einziehen.

Gehalstverzicht und Entgegenkommen der Lieferanten

Kumuliert etwa 300 Mio. Euro leisten die MitarbeiterInnen u.a. durch Gehaltsverzicht. Die über 1.000 Geschäftspartner und Lieferanten von Austrian Airlines reduzieren ihre an OS verrechneten Leistungen durch neue Vereinbarungen bzw. teilweise durch Verzicht um mehr als 150 Mio. Euro.

Für Alexis von Hoensbroech war es das oberste Ziel, „das Unternehmen wieder in die Luft zu bekommen.“ Der letzte Linienflug erfolgte am 19. März. Jetzt sei man wieder „ready to fly.“ Die Wiederaufnahme des Flugbetriebes beginnt am 15. Juni. Die Vorausbuchungen sind laut Alexis von Hoensbroech  „überraschend gut.“ T.A.I. wird beim Premierenflug nach München mit dabei sein. Bericht folgt.

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