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Lowcost-Irrsinn: 1,1 Mrd. € Gewinn, 3,81 Mrd. € Cash! 3.000 Mitarbeiter müssen zittern

T.A.I. 24 TOP News

Der irische Lowcost-Carrier Ryanair präsentierte am 18. Mai seinen Jahresabschluss 2019/2020. Corona schlug laut Holding-Chef Michael O'Leary nur geringfügig durch, die im Aufbau befindlichen Töchter Lauda, Buzz und Malta Air schon mehr. Trotzdem ist der operative Gewinn mit 1,127 Mrd. um 11% höher als im Vorjahr. Der Gewinn nach Steuern brach hingegen um -27% auf 648,7 Mio. Euro ein.

Die Covid-19 Auswirkungen

Der Lockdown ab Mitte März März hat Ryanair inkl. Ihrer Töchter Lauda, Buzz und Malta Air rund 5 Millionen Passagiere gekostet (insgesamt wurden 2019/2020 rund 148,6 Millionen/+4% befördert) und den Gewinn um 40 Mio. Euro nach unten gedrückt.

Für das erste Quartal im neuen Geschäftsjahr 2020/2021 (April bis Juni) geht die Airline davon aus, weniger als 1% des geplanten Programmes zu fliegen. Im zweiten Quartal (Juli bis September) dürften rund 50% der laut Budget ursprünglich angepeilten 44,6 Mio. Passagiere befördert werden.

Die Töchter inkl. Lauda

Unter Buzz tritt Ryanair in Polen auf. Die Airline hat mittlerweile eine Flotte von 45 Boeing 737-Jets und ist auch in Prag sowie Budapest mit eigenen Basen aktiv.

Lauda brachte es auf 6,4 Millionen Passagiere. Aufgrund von Covid-19 (und der Verluste) wird nun die bisherige Strategie überdacht mit deutlich niedrigeren Wachstumsplänen. Ebenso wird rund um die laufenden Kollektivvertragsverhandlungen mit dem Schließen der Basis Wien gedroht.

Malta Air hat alle Aktivitäten der Ryanair-Gruppe in Frankreich, Deutschland, Italien und Malta übernommen. Sie betreibt derzeit eine Flotte von 120 Maschinen (Ryanair selbst betreibt nun 275 Boeing 737-Jets).

Zusammen erwirtschafteten Lauda, Buzz und Malta Air einen Umsatz von 372,2 Mio. Euro, aus denen ein Verlust von -99,5 Mio. Euro resultierte.  

Der Ausblick

Ryanair ist zwar stolz darauf, keine Staatshilfen in Anspruch nehmen zu müssen (Eigenkapitalquote 33%, Cash-Reserven in Höhe von 3,81 Mrd. Euro bzw. 45% in Relation zum Vorjahresumsatz, der bei 8,49 Mrd. Euro/+10% zu liegen kam), fährt aber auf der anderen Seite ein Sparprogramm, dass vor allem die MitarbeiterInnen zu spüren bekommen:

Geplant sind die Schließung von Stützpunkten, Gehaltskürzungen von bis zu 20%, unbezahlter Urlaub und Abbau von bis zu 3.000 der zuletzt rund 19.000 Arbeitsplätze (hauptsächlich Piloten und Kabinenpersonal). In Österreich wird diesbezüglich Lauda die Daumenschraube angezogen.

Aufgrund von Corona rechnet Ryanair im 1. Quartal des neuen Geschäftsjahres mit einem Verlust von 200 Mio. Euro, jener für das zweite Quartal wird noch nicht beziffert, soll aber geringen ausfallen. 2020/2021 dürften weniger als 80 Millionen Passagiere befördern werden (fast 50% weniger, als die angepeilten 154 Millionen).

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