Costa Group

Zusammenschluss gelungen, volle Kraft von AIDA & Costa für 2017

Print-Ausgabe 2. Dezember 2016

Sieben neue Cruiser, neue Routen im Indischen Ozean und Asien, Impulse bei der Nachhaltigkeit und für jeden Urlaubswunsch das geeignete Schiff

Mitte November kam Norbert Stiekema, Executive Vice President Sales & Marketing der Costa Group, zu einem Kurzbesuch nach Wien. Der frühere Deutschland-Direktor von KLM und spätere Disney-Manager (Senior Vice President Sales and Distribution Euro Disney, Walt Disney World und Disney Cruiseline für die EMEA-Region) gehört seit fünf Jahren dem Top-Management der Costa Group an. T.A.I. nutzte die Gelegenheit zu einem kurzen Gespräch.

T.A.I.: Wie hat sich der Zusammenschluss von AIDA und Costa in Österreich bewährt?

Stiekema: „Es hat etwa sechs Monate gedauert, bis die Umstellungsarbeit beendet war und sich alle Beteiligten an diese Situation gewöhnt haben. Jetzt läuft alles bestens. Unser Vorteil war, dass wir auf die Erfahrungswerte aus Deutschland, wo der Zusammenschluss schon früher erfolgte, zugreifen konnten. Wichtig war, die Unterschiede beider Unternehmen, ihrer Angebote und Schiffe herauszuarbeiten und so dem Vertrieb für seine Kunden eine noch größere Angebotspalette mit vielfältigen Möglichkeiten aus einer Hand anbieten zu können. Im IT-Bereich wird es noch einige Zeit dauern, bis das Buchungssystem einheitlich sein wird. Beim Reservierungssystem sind wir schon so weit. Aber was wir wissen, haben die Reisebüros damit kein Problem.“

T.A.I.: Wie ist 2016 gelaufen und wie sieht die Geschäftsentwicklung für 2017 aus?

Stiekema: „2016 hat sich für Costa überall gut entwickelt. Wir können mit den Umsatz- wie Passagierzuwächsen zufrieden sein. Nur im Quellmarkt USA war ein leichter Rückgang zu verzeichnen. Grund dafür waren die etwas geringeren Kapazitäten unserseits im Markt, die anderswo auf der Welt zum Einsatz kamen. Für das kommende Jahr sehe ich jetzt schon eine recht gute Entwicklung. Der Winter ist hervorragend gebucht und auch die Vorausbuchungen für den Sommer, speziell in Europa und vor allem Österreich, laufen gut. Wir haben unsere Produkte auch immer weiter verbessert, was zu einer Gästezufriedenheit von 95 Prozent führte. Die Österreicher auf unseren Schiffen sind laut Befragung zufrieden oder sehr zufrieden mit dem Angebot.“

T.A.I.: Wie sieht es mit neuen Zielgebiete, abseits des stark wachsenden chinesischen Marktes, aus und wie geht es im Mittelmeer weiter?

Stiekema: „Sie haben Recht, China ist ein sehr großer Markt, der sich rasant entwickelt. Was neue Ziele oder Routen im Mittelmeer anbelangt, sehe ich einen weiteren Angebotsausbau etwas eingeschränkt. Hier sind wir schon so ziemlich an der Kapazitätsgrenze, speziell was die Liegeplätze anbelangt. Wir richten deshalb unseren Fokus vermehrt auf den Indischen Ozean – Sri Lanka, Singapore, Indien Malediven, was vor allem bei Europäern sehr gut ankommt. So kreuzt von 15. Dezember bis 10. März die Costa neoClassica regelmäßig zu exklusiven zweiwöchigen Rundreisen ab/bis Malé in dieser Region. Flugtechnisch ist Malé ja sehr gut angebunden durch Direktflüge ab Wien. Wir kreieren auch immer mehr Angebot für eine junge Zielgruppe mit mehr Spaßfaktor, Disco und Nightlife am Schiff sowie in speziellen Partyhäfen (z. B. Ibiza, Bari, u.a.). Generell liegen unsere größten Märkte nach wie vor in Europa (Italien, Spanien, Frankreich, Deutschland, Österreich) und eben auch China.“

T.A.I.: Wie sieht es mit Schiffsneubauten bei AIDA und Costa aus?

Stiekema: „Bis 2021 werden sieben neue Schiffe in Dienst gestellt. Dies bedeutet eine Steigerung der Gesamtkapazität von 72.000 auf 110.000 Betten. Drei Schiffe, inklusive AIDAperla (die Schwester der AIDAprima) gehen in die Flotte von AIDA, je zwei Schiffe zu Costa sowie Costa Asia. Zukünftig sehe ich immer mehr das Schiff als Mittelpunkt der Reise und nicht mehr Routen oder Häfen!“

T.A.I.: Costa ist bei den Themen Umwelt und Nachhaltigkeit sehr engagiert. Wie ist hier der aktuelle Stand?

Stiekema: „Wir konnten im vergangen Jahr eine weitere Reduzierung des Kraftstoffverbrauches um 3 Prozent pro Passagier/Tag im Vergleich zum Vorjahr erreichen. Verringert, durch Einsatz neuer Technologien, konnten auch der Wasser- und Stromverbrauch an Bord werden. Die neuen Costa-Schiffe (Auslieferung 2019, 2021) werden die ersten sein, die sowohl im Hafen als auch auf See mit Flüssigerdgas (LNG - liquefied natural gas) betrieben werden, dem derzeit saubersten fossilen Brennstoff auf dem Markt. Die AIDAprima ist weltweit das erste Kreuzfahrtschiff, welches über einen Dual-Fuel-Motor verfügt und während seiner Liegezeit im Hafen mit emissionsarmen LNG und auf See mit Diesel betrieben wird.“ 

Costa & AIDA in Stichworten

Sowohl Costa Crociere als auch AIDA Cruises gehören zur Carnival Corporation, dem größten Kreuzfahrtkonzern der Welt. Beide sind in der Costa Group zusammengefasst. Während AIDA mit ihrem Clubschiff-Konzept erfolgreich ist (elf Schiffe, Nummer zwölf, die AIDAperla, kommt 2017), setzt Costa auf das Motto „Italy‘s Finest“. Die Flotte von Costa Crociere besteht aus aktuell 15 Kreuzfahrtschiffen. Bis 2012 wird AIDA drei weitere Schiffe erhalten, bei Costa sind es vier.

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Erstellt am: 02. Dezember 2016

Norbert Stiekema: „2016 hat sich für Costa überall gut entwickelt.“

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