ANA
T.A.I. vor Ort auf der MSC Grandiosa

„Zero Emission“ ab 2020! MSC wird damit zum globalen Vorreiter

Print-Ausgabe 15. November 2019

Gianni Onorato und Pierfrancesco Vago wollen die MSC-Flotte bis 2020 völlig klimaneutral aufstellen

Mit dieser Botschaft stellte MSC Cruises fast den Star ihrer Präsentation im Hamburger Hafen in den Schatten, die neue MSC Grandiosa

Auf den richtigen Riecher kommt’s an. Und den scheint die MSC-­Führung zu haben. Rund um die Taufe ihres neuen Flaggschiffs MSC Grandiosa vergangenes Wochenende in Hamburg stellten Executive Chairman Pierfrancesco Vago und CEO Gianni Onorato ein Thema in den Mittelpunkt, das wie kaum ein anderes die Schlagzeilen beherrscht: Umweltschutz und Nachhaltigkeit.

Der Familienkonzern (weltweit zweitgrößter Frachtschiff-Anbieter, 544 Schiffe, 22,33 Mrd. Umsatz) wird seine Tochter MSC Cruises unter dem Motto „Zero Emission“ als erstes Kreuzfahrtunternehmen der Welt zu 100 Prozent klimaneutral aufstellen. MSC Cruises erzielte 2018 mit insgesamt 13 Schiffen rund 2,75 Mrd. Euro Umsatz. 2019 kamen mit der MSC Bellissima und der Grandiosa zwei Neubauten zur Flotte hinzu.

Zwar sind die MSC-Schiffe – obwohl die MSC Grandiosa Standards bezüglich Umweltfreundlichkeit setzt (80 Prozent weniger Stick­oxide, 97 Prozent weniger Schwefel, 28 Prozent weniger CO2) – noch weit von „Zero Emission“ entfernt, doch ab Jänner 2020 werden die CO2-Emissionen von MSC zu 100 Prozent kompensiert, sowohl durch Aufforstungen an Land, als auch Unterwasser durch Seegras-Plantagen. Pierfrancesco Vago: „Die See ist unsere DNA.“

Die Botschaft kam an. Auch bei jenen 120 VertriebspartnerInnen aus Österreich, die rund um die Taufe eingeflogen wurden, um die MSC Grandiosa persönlich kennen zu lernen (dies konnten auch die TeilnehmerInnen an der Tagung der Reisebürokooperation rtk). Schiffsführung im klassischen Sinn gab es keine; stattdessen stand eine „Schnitzeljagd“ samt Gewinnspiel mit zwölf Stationen von der „Galleria Grandiosa“ bis zur „Infinity Atrium Bar“ mit Swarovski-Kristalltreppe am Programm.

Wichtige Infos für den Vertrieb lieferte Head of Sales DACH Ulrich Göz im „Theatre La Comedie“. Er hob, wie einen Tag später auch Vago und Onorato vor versammelter Presse, die Highlights von MSC Cruises hervor – familiengeführtes Unternehmen („Damit sind wir einzigartig in der Kreuzfahrt-Industrie“), nachhaltiges Wachstum mit 12 neuen Schiffen bis 2027 (darunter fünf mit LNG betrieben) sowie Senkung der CO2-Emissionen bis 2024 um 29 Prozent bzw. um 40 Prozent bis 2030 (jeweils bezogen auf die gesamte Flotte, Basis 2008).

Als erste Vertreterin der Meraviglia-Plus-Klasse ist die MSC Grandiosa um ganze 16 Meter länger als ihre beiden Schwestern (200 Kabinen mehr, Platz für fast 6.300 Gäste bei Maximalbelegung gegenüber den 5.686 der kleineren Meraviglia und Bellissima). Die Anzahl der Restaurants (12) und Bars (20) bleibt gleich. Mit 112 Metern (gegenüber 96 Metern) deutlich länger ist die für die Meraviglia-Familie typische Promenade, der laut Göz „zentrale Treffpunkt am Schiff“ mit zahlreichen Restaurants, Bars, Shops und LED-Himmel.

Das bewährte „Schiff im Schiff“-Konzept, der MSC Yacht Club (Göz: „Noch ein bisschen mehr als Business Class“), erstreckt sich über drei Decks und umfasst einen eigenen Pool, mehrere Restaurants sowie 78 Suiten, 15 Innenkabinen und zwei Apartments – Butler-Service inklusive. Göz: „Ich schwöre, dass Ihre KundInnen begeistert von ihrer Reise zurückkommen werden.“

Die MSC Grandiosa ist das zweite Schiff mit der virtuellen persönlichen Assistentin „Zoe“ (funktioniert wie „Alexa“ oder „Siri“ sprachgesteuert, gibt’s in allen Kabinen und kann rund 900 Fragen beantworten). Gegen Aufpreis kann außerdem der „Family & Friends Locator“ erworben werden: Das Armband informiert Gäste stets darüber, wo sich die anderen Mitreisenden gerade an Bord aufhalten.

Nachdem laut Göz „keine Kreuzfahrt ohne Essen“ denkbar ist, sorgen auf der MSC Grandiosa sechs international preisgekrönte Köche für die kulinarischen Höhepunkte: „Jede Nacht gibt es ein anderes außergewöhnliches Menü.“ Und auch der bei MSC exklusive „Cirque du Soleil at Sea“ wartet auf der Grandiosa mit zwei neuen Show-Konzepten auf.

MSC zahlt laut Göz „hohe Provisionen, weil wir das tatsächlich so leben“, auch für Zusatzleistungen. MSC Österreich-Chef Werner Fankhauser, der mit Jahresende an Commercial Managerin Manuela Gollner übergibt (siehe News auf Seite 4): „In Österreich sind es 11 Prozent aufwärts ab der ersten Buchung.“ 2020 wird es mehr FAM Trips geben, ebenso ein neues E-Learning-Programm (elf Module), nach dessen Abschluss Agents laut Göz in der Lage sind, „Urlaub nach Maß für die KundInnen“ anzubieten.

Bis 2027 stößt jedes Jahr zumindest ein MSC-Schiff zur Flotte: 2020 die MSC Virtuosa (Meraviglia-­Plus), 2021 das erste der Seaside-Evo Klasse, 2022 die dritte Meraviglia-­Plus (bereits mit LNG) sowie das erste Schiff der World Class (MSC Europa, 2.632 Kabinen, 205.000 BRZ). Bis 2027 folgen drei World Class-Schwestern und 2022 bis 2026 vier deutlich kleinere „affordable luxury“-Schiffe mit rund 500 Kabinen (MSC Yacht Club-Prinzip).

Die Marschrichtung ist klar: 5,5 Millionen Passagiere im Jahr 2027. Im Vorjahr waren es 2,37 Millionen. Dieses Mengenwachstum am Markt unterzubringen sollte laut CEO Gianni Onorato kein Problem sein: „Eine MSC-Kreuzfahrt ist wie Schokolade. Man darf sie nicht missen!“ 

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