Kreuzfahrt-Industrie

Weniger ist mehr! T.A.I.-Überblick über die neuen Kreuzfahrt-Schiffe 2021

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Die Hochsee-Kreuzfahrt lebt. Auch wenn sie Corona-bedingt seit bald einem Jahr zu Zwangspausen gezwungen ist, wird hinter den Kulissen intensiv am Restart und der Zukunft gearbeitet. Die bereits bisher hohen Hygiene-Maßnahmen wurden und werden weiter perfektioniert, ebenso jene der Umweltfreundlichkeit. Und es wurden nicht nur zahlreiche Schiffe ausgemustert, sondern es wird auch kräftig investiert.

Laut CruiseMarketWatch werden heuer neue 28 Schiffe mit einer Passagierkapazität von rund 38.500 in Dienst gestellt bzw. von den Reedereien übernommen. Derzeit beträgt der Bestand weltweit 323 Hochsee-Kreuzfahrtschiffe mit einer Gesamtkapazität von 581.202 Passagieren (bei Doppelbelegung der Kabinen). Bis Jahresende sollte das Angebot nach aktueller Planung auf 351 Schiffe mit einer Gesamtkapazität von knapp 619.700 Passagieren anwachsen.

Weniger Schiffe

Derzeit ist das Angebot von der Anzahl der Schiffe um 5% kleiner als Ende 2019, von der Passagieranzahl her jedoch gleich groß.

Ursprünglich hätte die weltweite Hochsee-Kreuzfahrtflotte 2020 um 22 neue Schiffe auf 361 Ocean-Cruiser, Großsegler und Expeditionsschiffe mit einer Gesamtkapazität von 625.000 Gästen anwachsen sollen. Doch aufgrund der Corona-Krise kamen dann aber nur 16 neue Schiffe zu den Flotten. Rechnet man diese hinzu, wurden 2020 sogar 9% der Flotten ausgemustert, die Passagierkapazität sank um -6%.

Sechs Verschiebungen von 2020 auf 2021

Die Liste der sechs „Spätlinge“ (also jene Schiffe, die für 2020 geplant waren, aber erst heuer zur Auslieferung anstehen) ist prominent besetzt:

  • die MSC Virtuosa, die Anfang Februar von Executive Chairman Pierfrancesco Vago übernommen wurde, sollte im September 2020 kommen;
  • der Dreimaster Sea Cloud Spirit sowie die beiden Expeditionsschiffe
  • Coral Expeditions Geographer und
  • Quark Ultramarine kommen anstatt im Vorjahr erst im ersten Quartal 2021;
  • die Hanseatic Spirit von Hapay Lloyd war für Juli 2020 vorgesehen und dürfte nun im zweiten Quartal ausgeliefert werden;
  • die Odyssey of the Seas von Royal Caribbean kommt im April 2021 anstatt im Oktober 2020.

Dieses Sextett macht mit rund 9.800 Passagieren und einer Größe von ca. 385.000 BRZ (Bruttoraumzahl) ein Viertel (25%) der heuer zu den Kreuzfahrtflotten neu hinzukommenden Kapazität aus.

Die teuersten Neuen

Die 28 heuer zu den Flotten stoßenden neuen Schiffe entsprechen einem Investitions-Volumen von ca. 9,3 Mrd. US-Dollar. Teuerstes Kreuzfahrtschiff wird die MSC Seashore sein, für die laut cruiseindustrynews.com Investitionskosten von 1,1 Mrd. US-Dollar angegeben werden. Auf die fünf teuersten (neben der MSC Seashore sind dies die Odyssey of the Seas von Royal Caribbean, die AIDAcosma, die Costa Toscana und die MSC Virtuosa) entfällt mehr als die Hälfte (52%) des Investitionsvolumens.

Die saubersten Neuen

Die beiden größten Kreuzfahrtschiffe, die heuer zu den Hochsee-Flotten stoßen, sind die AIDAcosma und die Costa Toscana. Beide gehören der neuen Excellence-Helios Class der Carnival Cruise Corporation an und werden mit LNG (Liquified Natural Gas) befeuert – dem aktuell saubersten Treibstoff auf Hoher See. Gegenüber dem bereits umweltfreundlichen Marinegasöl erfolgt nochmals eine Reduzierung von Feinstaub und Schwefeloxid (SOx) von bis zu 100%, die Stickoxid (NOx)-Emissionen sinken um bis zu 80% und jene von CO2 um bis zu 20%.

Dritter im Bunde der LNG-Neuerscheinungen 2021 ist die Commandant Charcot von Ponant: Als erstes hybrid-elektrisches Polarforschungsschiff der Welt ist es mit nur 30.000 BRZ gleichzeitig das bislang kleinsten LNG-betriebene Kreuzfahrtschiff.

Klein, fein & viel Expedition

21 der für heuer vorhergesehenen neuen Schiffe sind von der Größe her kleiner als 100.000 BRZ, 20 haben eine unter 1.000 Gästen liegende Passagierkapazität. 14 sind Expeditions-Schiffe, zwei gehören zu den Großseglern.

Alle Details finden sich in untenstehender Tabelle - draufklicken und vergrößern >>>

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