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Fähren und Umwelt

Weniger Energie, mehr Hybrid: Fähren setzen auf Nachhaltigkeit

Print-Ausgabe 16. März 2023

Umweltfreundlichere Schiffe sind ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Net-Zero-­Industrie, so Abby Penlington


 

Laut aktueller Analyse sind die CO2-Emissionen pro Passagier und Kilometer bei Anreise auf dem Wasser deutlich niedriger als auf der Straße oder via Flugzeug

Das gestiegene Umweltbewusstsein sorgt in der Passagierfährbranche für Rückenwind, denn viele Reisende suchen anstelle der traditionellen PKW- oder Flug-Anreise nach Transportmöglichkeiten auf dem Wasser. Zwar ist der Kraftstoffverbrauch von Fähren stark von Strömung, Wetterbedingungen und Geschwindigkeit abhängig (so kann der Verbrauch bei einem starken Sturm um mehr als zwei Drittel steigen) und auch die Emissionen sind von Fähre zu Fähre unterschiedlich (Wirkungsgrad des Motors, Rumpfform und Gewicht), aber die CO2-Emissionen pro Passagier und Kilometer sind laut Industriestandard der britischen Regierung im Schnitt mit 44 g deutlich niedriger als bei einem Flug (244 g) oder bei durchgehender Autofahrt (174 g).

Zudem investiert die Fährbranche in umweltfreundlichere und komfortablere Schiffe. So werden laut dem britischen Verband Discover Ferries (er vertritt 13 Fährbetreiber in UK und Irland, die mehr als 80 Strecken bedienen) in den kommenden fünf Jahren 11 neue Schiffe in Dienst gestellt, viele davon mit hybridem Antrieb. „Die neuen Schiffe sind wichtige Meilensteine auf unserem Weg zu einer Net-Zero-Industrie“, so Discover Ferries-Chefin Abby Penlington.

So werden zwei Schiffe von P&O Ferries, die 2023 vom Stapel laufen (P&O Pioneer und P&O Liberté für die Route Dover-Calais), mit Batteriestrom betrieben. In diesem Jahr werden auch die ersten britischen Hochgeschwindigkeits-Hybridfähren in Betrieb genommen, die entweder mit Biokraftstoff, Strom oder einer Kombination aus beidem betrieben werden.

Bereits in den letzten zwei Jahrzehnten konnte der Energie­verbrauch der griechischen Fähren um 30 % gesenkt werden. Die Unternehmen Blue Star Ferries und Superfast Ferries investieren kontinuierlich in die Entwicklung umweltfreundlicher Technologien. Darüber hinaus unterliegen ihre Flotten strengen Qualitätszertifizierungsverfahren, die ihre Sicherheit gegenüber der Umwelt weiter gewährleisten.

Auch die griechischen Reedereien Minoan Lines und Anek Lines bemühen sich kontinuierlich um den Schutz der Umwelt und ergreifen verschiedene Maßnahmen. Darüber hinaus werden Abfälle in speziellen Containern gesammelt, getrennt und in jedem angelaufenen Hafen über Entsorgungsfahrzeuge entsorgt, ebenso wie die Abwässer, die in speziellen Tanks aufgefangen werden.

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