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Explora Journeys

Verknüpfung von Nachhaltigkeit und Luxus als neue Handwerkskunst

Print-Ausgabe 14. Juni 2024

„Unser Ziel ist es, bis zum Jahr 2050 eine Netto-Null-Emissionsbilanz zu erreichen“, so Achille Staiano

Dies gilt als oberste Maxime der Luxusreederei der MSC Group – dort steht heuer im Hochsommer die Jungfernfahrt der Explora II am Programm

Seit Herbst vorigen Jahres fungiert er als Chief Commercial Officer (CCO) der auf Luxuskreuzfahrten spezialisierten Schwester von MSC Cruises, Explora Journeys: Achille Staiano, der zudem als Vice President Global Sales bei MSC Cruises tätig ist. Berührungspunkte mit der neuen Luxus­reederei hatte er bereits zuvor, so etwa, als die Explora I im August 2023 zu ihrer Jungfernfahrt startete. Während sie soeben über den Atlantik nach Europa zurückkehrte, um den Sommer 2024 im Mittelmeer zu verbringen, steht nun ein Jahr später die Taufe der Explora II an, die im August ihre Jungfernfahrt von Barcelona nach Civitavecchia bei Rom antreten wird. T.A.I. sprach mit Achille Staiano über die Expansionspläne der Luxus-Reederei.

„Die Taufe der Explora II wird kein Mega-Event“, bremst Achille Staiano diesbezügliche Erwartungen. Beide Schiffe sind den Sommer 2024 über im Mittelmeer, um dann in die Karibik zu wechseln. Im kommenden Frühjahr sind dann sowohl Explora I als auch Explora II im östlichen und westlichen Mittelmeer anzutreffen, bevor – so die aktuelle Planung – eine den Winter 2025/26 über durch die Karibik kreuzen wird, die Schwester durch das Rote Meer und den Orient. 2026 kommt dann die Explora III.

Gegenüber der Explora I wird es in der Explota II laut Achille Staiano „keine großen Änderungen in der Technik geben“. Alle 461 Suiten für die rund 900 Gäste bieten Meerblick mit privaten Terrassen. Bereits die Ocean Grand Terrace Suites sind mit 39 m² großzügig bemessen (über ein Drittel größer als in 5-Sterne-Hotels vorgeschrieben ist), wobei die Bandbreite bis zur 280 m² großen Owner’s Residence reicht. Die Außenbereiche auf den Schiffen können sich ebenfalls sehen lassen. Sie verfügen über weitläufige Decks von mehr als 6.200 m². Achille Staiano: „Die durchschnittliche Größe, die jedem Gast zur Verfügung steht, ist eine der größten in der gesamten Kreuzfahrt-Branche. Ich habe in meinen bisherigen Jahrzehnten in der Kreuzfahrt-Industrie noch nie etwas Vergleichbares gesehen.“ Dasselbe trifft auf das Crew- Passagier-Verhältnis zu, das bei 1:1,25 liegt. Die Explora III wird dann noch „etwas größer, mit größeren Suiten“.

Wobei es gemäß Staiano (er startete 1994 als 19-jähriger im Containergeschäft von MSC, arbeitete zehn Jahre lang bei der Containerreederei in Neapel und New York, wechselte 2004 zu MSC Cruises und gestaltete dort die globale Verkaufsstrategie der Reederei mit) „uns nicht nur um Größe geht, sondern um Luxus-Service“. Und: „Wir bieten nicht nur ein Schiff, sondern Hotels mit Propeller.“ Der Anspruch von Explora Journeys lautet denn auch, Luxus auf See neu zu definieren.

Den Slogan „beste Küche auf See“ hat zwar ein anderer Anbieter für sich gepachtet, aber „wir sind stolz darauf. Die kulinarische Erfahrung bei uns an Bord ist wirklich unvergleichbar“, gerät Achille Staiano ins Schwärmen. Alle sechs Restaurants auf der Explora I und der Explora II legen keine Tischzeiten fest, es gibt verschiedenste Spezialitäten, von panasiatischer Küche im „Sakura“-Restaurant bis zum „Fil Rouge“, wo auf die Gäste internationale Küche mit französischem Touch wartet. Auch In-Room-Dining (also Essen in der eigenen Suite) ist möglich.

Was sind die Hauptmärkte für Explora Journeys? Achille Staiano nennt diesbezüglich allen voran die USA und Kanada, gefolgt von Großbritannien, Deutschland, der Schweiz und Australien. „Internationalität ist uns wichtig“, betont der COO von Explora Journeys, der jetzt sein Hauptaugenmerk auf das „Feintuning und maßgemachte Ausflüge je nach Destination und Kund:innen“ legt. Zu den ab heuer neuen „Destination Experiences“ im Mittelmeerraum gehören etwa die Trüffelsuche in Istrien, der Besuch eines authentischen Hammam sowie Mittagessen in einem historischen Palast in Casablanca oder „Lucca by bike” samt Picknick auf den traditionellen Festungsmauern in Livorno. Wobei laut Achille Staiano die Explora-Schiffe aufgrund ihrer Kompaktheit (die beiden aktuellen messen nur 63.900 BRZ / Bruttoraumzahl) vor allem auch kleinere Häfen ansteuern können, wie zum Beispiel Portofino (das allerdings nicht auf dem aktuellen Kreuzfahrtplan von Explora Journeys steht). Eine weitere Leistung besteht darin, „dass wir Hotels, Flüge und Transfers vor und nach der Kreuzfahrt garantieren, Sie werden von unseren Concierges angeboten“, betont Achille Staiano.

Wie sieht die langfristige Planung aus? Die Explora III – sie kommt im Sommer 2026 – wird bereits mit LNG betrieben (Liquefied Natural Gas), ebenso die Explora IV, deren Inbetriebnahme für 2027 geplant ist. Die beiden nächsten Schiffe V und VI kommen dann 2027 und 2028. Die Gesamtinvestition der sechs Schiffe beläuft sich laut Explora Journeys auf rund 3,5 Mrd. Euro. Wobei die Explora V und VI bereits über Brennstoffzellen mit Wasserstoff verfügen werden, um in den Häfen ohne Motorantrieb den Hotelbetrieb zu ermöglichen. Ebenso setzen sie auf innovative Energieeffizienzmaßnahmen und auch auf die Nutzung alternativer Kraftstoffe, wie Bio- und Synthesegas sowie Methanol: „Unser Ziel ist es, bis 2050 eine Netto-Null-Emis­sions­bilanz zu erreichen“, so Achille Staiano, der die „Verknüpfung von Nachhaltigkeit und Luxus“ als „neue Handwerkskunst“ sieht.

Interessant sind ergänzend dazu folgende weiterführende Berichte:
Explora Journeys

Explora-Schiffe definieren den Luxus auf See neu

17. November 2023 | Kreuzfahrten/Fähren

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