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Wie ist eine auf „Yachting, nicht Cruising“ spezialisierte Kreuzfahrtreederei mit nur zwei Schiffen in einem Umfeld einzuordnen, das aus weltweit derzeit 385 Hochsee-Kreuzfahrtschiffen besteht, darunter 103 mit mehr als 2.500 Passagieren? Gregory Lamoot, Director Sales Central & South Europe der Reederei SeaDream Yacht Club, lieferte darauf bei seiner Präsentation dieser Tage in Wien, zu der Caravelle Seereisen-Geschäftsführer Manfred Jägersberger-Greul geladen hatte, die perfekte Antwort: „Stellen Sie sich eine Pyramide vor. Wir sind die Spitze.“
SeaDream-Eigentümer: Einer der reichsten Norweger
Selbstbewusstsein ist alles. Und das kann sich Gregory Lamoot leisten. Die private Kreuzfahrtgesellschaft SeaDream Yacht Club mit Hauptsitz in Oslo wurde 2001 vom norwegischen Selfmade-Millionär Atle Brynestad (68) gegründet, der zu den 400 reichsten Norwegern gezählt wird (u.a. Beteiligung an 50 Unternehmen, Immobilien). Dessen Liebe zur Kreuzfahrt begann 1987 mit Gründung der Seabourn Cruise Line, die 1998 mit der heute Carnival-Tochter Cunard fusioniert wurde, als deren CEO er noch zwei Jahre tätig war. 2001 war es dann mit SeaDream Yacht Club soweit (Slogan: „Yachting, nicht Cruising), als deren Chef und Eigentümer Atle Brynestad bis heute fungiert und die vom Magazin „Forbes“ wiederholt zur „Best Luxury Small Cruise Ship“ Reederei gekürt wurde.
Mit Andreas Brynestad als Executive Vice President Business Development, Marketing & Operations und seit über fünf Jahren Global Board Member bei der CLIA (Cruise Lines International Association), ist bereits die nächste Generation mit an Bord.
Top-Renovierung um 20 Mio. US-Dollar
Die beiden Boutique-Schiffe SeaDream I und II (Baujahre 1984 und 1985) gehörten einst als Sea Goddess I und II zu Cunard, waren dann kurzfristig bei Seabourn, um seit Gründung das Rückgrat der SeaDream-Flotte zu bilden. Beide bieten Platz für 112 Gäste und eine 95-köpfige Besatzung (Passagier-Crew-Verhältnis 1,2:1) und garantieren damit laut Gregory Lamoot „ein yachtähnliches Kreuzfahrterlebnis.“ Beide wurden in den letzten Monaten (SeaDream II) und werden im März und April (SeaDream I) um je 10 Mio. US-Dollar renoviert, zusammen also um 20 Mio. US-Dollar.
Dank der geringen Größe von nur 4.235 BRZ (Bruttoraumzahl) können die beiden SeaDream-Yachten auf ihren 6- und 12-Tage Reisen auch kleine Häfen anlaufen (derzeit sind es 173), die für größere Schiffe unzugänglich sind. Zu den Einsatzgebieten zählen aktuell die Karibik (gute Flugverbindungen laut Gregory Lamoot mit Lufthansa, Air France, KLM, United und Virgin Atlantic, je nach Route), das Mittelmeer und der Transatlantik.
Klein, fein und leistbar
Und die Preise? Laut Gregory Lamoot bestehen „keine so großen Preisunterschiede zu anderen Kreuzfahrten, wenn man alles mit einbezieht, von der Außenkabine über die Drinks bis zu den Mountain Bikes.“ Auf der 6-tägigen Route von San Juan auf Puerto Rico nach St. Barths und wieder zurück Mitte Dezember 2022 ist man z.B. ab 2.582 Euro mit dabei, auf dem gleichlangen Trip durch das Mittelmeer von Athen nach Haifa und wieder retour Ende Mai 2023 ab 3.499 Euro.
Einen großen Anteil am Umsatz erwirtschaftet die Reederei SeaDream Yacht Club allerdings mit kompletten Schiffs-Charters, die laut Gregory Lamoot „rund 30% unseres Geschäfts ausmachen, von Hochzeiten bis Firmenfeiern.“ In der Pandemie kam eine weitere Zielgruppe hinzu: Familien, die ein komplettes Schiff samt Besatzung für 20 Personen chartern. Gregory Lamoot: „Das kommt sie billiger, als eine große Yacht, bei der Essen und der Treibstoff noch nicht inkludiert sind.“ Womit das Motto von SeaDream einmal mehr deutlich unterstrichen wird: „Yachting, nicht Cruising“. Mehr dazu beim Seereise-Veranstalter Caravelle Seereisen >>>
Erstellt am: 02. Februar 2022
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