Luxus-Kreuzfahrten

Norwegian Cruise Line mit Regent und Oceania einsame Klasse

Print-Ausgabe 14. Februar 2020

Jüngster Deal von RCL, Hapag Lloyd Cruises in ihr Joint Venture mit TUI einzugliedern, ändert daran wenig – Carnival ist mit Seabourn viel kleiner

Bis vor zwei Jahren war Royal Caribbean Cruises (RCL) nicht im Luxus-Segment präsent. Für den zweitgrößten Kreuzfahrt-Konzern der Welt ein Manko. Denn die Nummer 1, Carnival Corporation, ist dort seit Jahren mit Seabourn Cruises (fünf Schiffe) präsent. Als absoluter Star dieser Liga und drittgrößter Kreuzfahrtanbieter der Welt verfügt die NCL Corporation mit Oceania Cruises (sechs Schiffe) und Regent Seven Seas (seit heuer fünf Schiffe, davor vier) über gleich zwei Luxus-Brands. RCL hatte also Nachholbedarf, als sie die Lücke 2018 mit dem Einstieg bei Silversea Cruises schloss und für 66,7 Prozent der Anteile rund 1,2 Mrd. US-Dollar zahlte. Die Silversea-Flotte besteht aktuell aus fünf Kreuzfahrt- (max. rund 600 Passagiere) und vier Expeditions-Schiffen (jeweils rund 150 Passagiere). Der Silversea-Umsatz erreichte 2018 rund 761 Mio. US-Dollar.

Zum Vergleich: Seabourn Cruises der Carnival Corporation bringt es auf geschätzte rund 743,84 Mio. US-Dollar Umsatz. Ihre fünf Schiffe fassen je rund 500 bis 600 Passagiere. Jetzt legte RCL noch eins nach, um Carnival im Luxusbereich, der in den kommenden Jahren massiv wachsen wird (von der Ritz-Carlton Yacht Collection bis zu den Luxus-Schiffen von MSC), zu überholen. Durch Übernahme von 50 Prozent der TUI-Tochter Hapag Lloyd Cruises um umgerechnet ca. 656,66 Mio. Dollar und Eingliederung in das Joint Venture mit TUI rund um TUI Cruises ist dies gelungen. Mit vier Schiffen (Europa, Europa 2 sowie die zwei Hanseatic-Expeditions-Neulinge) ist Hapag noch klein (geschätzter Umsatz ca. 235 Mio. Dollar). Die Weichen für Wachstum sind aber gestellt (dritte Hanseatic kommt 2021) und erhalten durch den RCL-Einstieg weitere Dynamik.

Der Dominanz von NCL im Luxusbereich kann all dies aber bis auf weiteres nichts anhaben: Die bislang vier Regent Seven Seas-Schiffe (Nummer 5 kam im Jänner, Nummer 6 folgt 2023) erwirtschafteten 2018 rund 636,17 Mio. Dollar, Oceania Cruises kam sogar auf 1,058 Mrd. Dollar. Zusammen ist das fast so viel, wie Silversea, Hapag und Seabourn zusammen.

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