Mit oder ohne LNG volle Kraft voraus durch die starke „Wave Season“

„Die Aussichten sind überaus erfreulich, die Menschen haben wieder Reiselust“, so Country Managerin Manuela Gollner

Die bis zu Verfünffachung der LNG-Preise zwingt Kreuzfahrtreedereien zum Handeln – am Angebot von MSC und der Taufe des zweiten LNG-Schiffs ändert dies nichts

Über „die bisher buchungsstärkste Woche aller Zeiten“, die MSC Cruises Österreich Anfang dieses Jahres verzeichnet hatte, freut sich Country Managerin Manuela Gollner, die vor kurzem die Höhepunkte des MSC-Sommerprogramms 2023 präsentierte. Wobei zumindest in einem Bereich die extrem gestiegenen Energiepreise auch bei den Kreuzfahrten nicht ohne Auswirkungen bleiben. Zwar spüren die Passagiere nichts davon – das Preis-Leistungs-Verhältnis bleibt „hervorragend“ – aber auch bei MSC wird das erste mit LNG (liquefied natural gas)-Schiff, die World Europa, vorerst mit Marine­gasöl auf Touren geschickt. Erst mit Überstellung Ende März ins Mittelmeer soll sie wieder mit LNG betankt werden.

Beim Mitbewerb sieht es nicht an­ders aus. Bei AIDA Cruises (dort gibt es mit AIDAnova und AIDAcosma zwei LNG-Schiffe) will man laut Unternehmenssprecher Hansjörg Kunze erst wieder zu LNG zurückkehren, wenn die Preis­entwicklung dies zulässt. LNG hatte sich zuletzt auf das Drei- bis Fünffache verteuert. Vorerst wird auch dort – wie bei der Unternehmens-Schwester Costa Crociere (zwei LNG-Schiffe Costa Toscana und Costa Smeralda) – mit Marinegasöl gefahren.

Wie dem auch sei, bei MSC Cruises stehen ab heuer, die mit dem französischen Gas- und Elektrizitätsversorger Total vereinbarten, rund 45.000 Tonnen LNG pro Jahr für die Flotte zur Verfügung. Nach der MSC World Europa (sie wird ihre erste Sommersaison im westlichen Mittelmeer verbringen) folgt im Juni mit der MSC Euribia das bereits zweite LNG-Schiff. Die MSC World Europa ist zudem mit Festoxidbrennstoffzellen (SOFC) ausgestattet, welche den Ausstoß von Treibhausgasen um 30 % reduzieren. Gäste aus Österreich können für die Anreise zu den Abfahrtshäfen, laut Manuela Gollner, auf das umfangreiche Fly & Cruise Angebot ab Wien inklusive Transfers zurückgreifen, das „die österreichischen Gäste direkt aufs Schiff in Nordeuropa und im Mittelmeer bringt.“

Auch das übrige Mittelmeer-Angebot kann sich sehen lassen. So wird die MSC Seaview (Seaside-Klasse; spektakuläre Außenflächen und viele Glaselemente) ab Barcelona im westlichen Mittelmeer positioniert. Die Stadt in Katalonien ist von Wien aus im Direktflug zu erreichen. Von Italien aus kreuzt die MSC Grandiosa (Meraviglia-Plus-Klasse; zwei Deck hohe Promenade, Galleria das Herz des Schiffes) durch das westliche Mittelmeer. Optimal erreichbar sind diese Kreuzfahrten durch das Fly & Cruise Paket mit Flug nach Mailand und Transfer nach Genua. Das östliche Mittelmeer wird durch Kreuzfahrten ab/bis Rom mit der MSC Divina (Fantasia-Klasse) abgedeckt, ebenso durch die MSC Musica (ab/bis Piräus; Musica-Klasse). Auch dafür gibt es Angebote inklusive Flügen ab Wien und Transfers.

Das zweite LNG-Schiff von MSC Cruises, die MSC Euribia, wird 2023 während der Sommermonate in Nordeuropa eingesetzt. Sie kreuzt während ihrer Premierensaison ab/bis Kiel zu den norwegischen Fjorden. Auch für die Fahrten der MSC Euribia bestehen Packages inklusive Flug ab Wien. Ebenfalls in Kiel zuhause ist die MSC Fantasia (Namensgeberin der Fantasia-Klasse), die neben den skandinavischen Fjorden auch in die Ostsee fährt sowie längere Highlights wie eine Kreuzfahrt rund um Island, entlang der Westküste Europas bis nach Bilbao und Santiago de Compostela sowie bis zum Nordkap anbietet. Auch für die MSC Fantasia werden Packages inklusive Flug ab Wien und Transfer offeriert.

Ab/bis Hamburg unterwegs ist die MSC Preziosa (ebenfalls Fantasia-Klasse). Ihre Highlights bestehen heuer aus Kreuzfahrten rund um Großbritannien, Irland oder nach Island, einer Reise bis zum Nordkap oder entlang der Westküste Europas. Absoluter Höhepunkt ist die, in diesem Sommer zweimal angebotene, 15-Nächte-Route nach Spitzbergen.

Damit ist das Angebot von MSC Cruises noch lange nicht erschöpft. Denn von der ab Juni aus 23 Schiffen bestehenden Flotte sind auch einige in der Karibik und Nordamerika stationiert. Die MSC Meraviglia (Namensgeberin der Meraviglia-Klasse) etwa fährt ab April 2023 ganzjährig ab New York, während die MSC Seaside (Seaside-Klasse) ab Port Canaveral und die MSC Seascape (Seaside-EVO-Klasse) ab Miami unterwegs sind. Neben Bermuda-Routen und Nordrouten bis nach Neufundland stehen auch viele Karibik-Kreuzfahrten auf dem Programm, inklusive Anläufe auf Ocean Cay, die Privatinsel von MSC Cruises auf den Bahamas. Für Amerika bietet MSC ebenfalls attraktive Fly & Cruise Programme.

Die Aussichten sind also – LNG hin, Marinegasöl her – nicht zuletzt aufgrund der bereits erwähnten „bisher buchungsstärksten Woche aller Zeiten“ überaus erfreulich. Derzeit läuft noch bis Ende März die im Kreuzfahrtbereich traditio­nelle „Wave Season“, für die MSC Cruises besondere Angebote zusammengestellt hat, wie das „Free Nights Special“, bei dem die Gäste je nach Dauer der Kreuzfahrt bis zu drei Nächte geschenkt erhalten. Manuela Gollner: „Auch das unterstützt den Buchungsboom zum Jahresauftakt.“ Und: „Die Menschen haben nach der Pandemie wieder Reiselust.“