T.A.I. live an Bord der Santa Cruz II

Mit HX Hurtigruten Expeditions durch die idyllischen Galapágos-Inseln

Print-Ausgabe 14. Juni 2024

Santa Cruz II (Foto: © Andrés Mesias Penaherrera / Metropolitan Touring)

Seit 65 Jahren genießt der im Pazifik liegende Archipel den Status als Nationalpark – die MS Santa Cruz II kreuzt entsprechend sorgsam durch die Region

Seit 1893 verbindet die Postschifflinie der Hurtigruten die 34 Häfen der über 2.700 km langen norwegischen Westküste zwischen Bergen und Kirkenes. Bereits drei Jahre später starteten Expeditionskreuzfahrten zu den beeindruckendsten Orten der Welt, die heute unter der Marke HX (Hurtigruten Expeditions) angeboten werden. Die gesamte Flotte der Hurtigruten Group besteht aus 11 Post- sowie sechs Expeditionsschiffen, mit der Santa Cruz II als jüngstem Zuwachs. Mit ihr sind die HX Hurtigruten Expeditions seit 2021 ganzjährig auf Routen in der Region der Galapágos-Inseln unterwegs. T.A.I. hatte vor kurzem Gelegenheit, Region und Schiff persönlich zu erkunden.

Verantwortungsvoller Tourismus

Die Galapágos-Inseln befinden sich im Pazifischen Ozean etwa 1.000 km westlich von Ecuador, zu dem sie seit 1832 gehören. Sie gelten als einzigartiges Naturparadies, denn die isolierte Lage des Archipels hat eine erstaunliche Vielfalt an Flora und Fauna hervorgebracht, die nirgendwo sonst auf der Erde zu finden ist. Konkret besteh der Archipel aus 13 größeren und über 100 kleineren Inseln, jede mit individuellem Charme. Bewohnt sind aber nur die vier Inseln Santa Cruz, San Christóbal, Isabela, Baltra und Florena.

Die Galapágos-Inseln wurden bereits 1959 zum Nationalpark erklärt und bald darauf entstand das Konzept des „verantwortungsvollen Tourismus“. Ziel war und ist es, den Menschen die Schönheit des Archipels zu zeigen, ohne seine fragilen Ökosysteme zu zerstören. Das Ethos besteht darin, sich für den Erhalt dieser besonderen Inseln einzusetzen und sie zu schützen.

Quito, Baltra & Panga Boote

Die Reisen der HX Hurtigruten Expeditions starten mit einem zwei Nächte Aufenthalt im Hotel Marriott in Quito, der Hauptstadt Ecuadors. Sie liegt auf 2.850 Meter und ist somit die am höchsten gelegene Hauptstadt der Welt. Hier werden die Gäste von den Reiseleitern der Agentur Metropolitan Touring bestens betreut, bevor es per Flug nach Baltra weitergeht. Die Santa Cruz II liegt dort auf Reede (also außerhalb des Hafens), die Einschiffung erfolgt deshalb mit den bordeigenen „Panga Booten“ (Expeditions-Schlauchboote), mit denen dann später auch die Anlandungen auf den Inseln durchgeführt werden.

Erst einmal an Bord, geht es kurz in die Kabine und dann findet schon das erste Kennenlernen der maximal 90 Passagiere untereinander und mit dem Expeditionsteam statt. Die Bordsprache der Santa Cruz II ist neben Englisch auch Deutsch und die täglichen „Briefings“ zum kommenden Tag werden in beiden Sprachen abgehalten. Alle Ausflüge sind im Preis inkludiert und werden in kleinen Gruppen (11 oder 12 Personen) von extra ausgebildeten „Natur-Rangern“ begleitet. Wasseraktivitäten wie Schnorcheln, Kajakfahren, Stand-up-paddeln und Glasbodenboot-Fahrten stehen ebenfalls am Programm und können je nach Geschmack am Vorabend ausgewählt werden.

Albatrosse, Blaufußtölpel und Leguane

Jede der Galapágos-Inseln hat wie erwähnt ihre eigenen charakteristischen Tierarten, die durch ihre spezifische Umgebung und Geografie geprägt sind. Man spricht von den „Big 15“. Zu den bekanntesten Bewohnern gehören die Riesenschildkröten, die als Symbol für die ganze Inselgruppe gelten. Die Charles Darwin-Forschungsstation auf Santa Cruz hat es sich, unter vielem anderen, zur Aufgabe gemacht diese Tierart zu züchten.

Neben dem farbenfrohen Blaufußtölpel, der seinen Namen den blauen Füßen verdankt, und den Galapágos Albatrossen (sie haben die größte Flügelspannweite aller Vögel) sind sicherlich die Land- und Meerleguane die eindrucksvollsten Vertreter der Tierwelt und erinnern ein bisschen an Dinosaurier in Miniatur. Ihre Farben reichen von grau über schwarz bis hin zu lebhaftem Rot und Gelb, je nach Unterart und Lebensraum. Sie sind daher perfekt getarnt.

Die beste Reisezeit für die Inseln hängt davon ab, welche Tiere und welche Wetterbedingungen bevorzugt werden. Zwischen Dezember und Mai herrscht warmes, tropisches Klima mit gelegentlichen Regenschauern und einer Wassertemperatur, die zum Schwimmen und Schnorcheln einlädt. Außerdem schlüpfen zu dieser Jahreszeit die grünen Meeresschildkröten. Von Juni bis November bringen kühlere, trockene Winde klares Wasser und ausgezeichnete Bedingungen zum Tauchen. In dieser Zeit sind auch Wale und Delfine zu sichten, außerdem beginnt die Brutzeit vieler Seevogelarten.

Nachhaltigkeit als Programm

MS Santa Cruz II verfügt über 50 Kabinen und Suiten. Den maximal 90 Gästen stehen fünf Passagierdecks zur Verfügung, ein Restaurant und zwei Bars sowie Expedition Lounge mit Science Center und Bibliothek. Dazu kommen ein Fitnessraum sowie zwei Whirlpools. Die Zahl der Besatzungsmitglieder liegt bei 52.

Auch wenn die Santa Cruz II Baujahr 2002 ist, wurde sie 2015 speziell für den ausschließlichen Einsatz im Galapágos-Archipel umgebaut und ausgerüstet (u.a. energieeffiziente Motoren und Systeme zur Abgasreinigung). An Bord gibt es zudem umfassende Systeme zur Mülltrennung und -reduktion, Wasseraufbereitungssysteme, energiesparende Beleuchtung und Klimaanlagen.

Die von HX Hurtigruten Expeditions angebotenen drei unterschiedlichen Kreuzfahrten durch die Galapágos-Inseln dauern 5 oder 7 Tage, die auf verschiedene Weise zu ausgedehnten 9-, 10- oder 15-tägigen Kreuzfahrten kombiniert werden können. Sie sind zudem so gestaltet, dass sie den ökologischen Fußabdruck minimieren. Bis März 2026 stehen 45 Abfahrten am Programm.

HX Hurtigruten Expeditions

Die Ende des 19. Jahrhunderts gegründeten Hurtigruten haben seit 2014 ihre Aktivitäten unter dem Dach der Hurtig­ruten Group aufgegliedert: Hurtigruten (Postschiffe), HX (Hurtigruten Expeditions) und Hurtigruten Svalbard (Spezialanbieter für Spitzbergen).

Das Angebot der HX Hurtigruten Expeditions umfasst 30 Länder weltweit und Stopps an über 250 Häfen und Anlege­stellen, von Großstädten bis hin zu abgelegenen Inseln, von der Antarktis bis zur Arktis, von den Galapágos-Inseln in Südamerika bis nach Guinea-Bissau in Afrika oder durch die legendäre Nordwestpassage.

Von den sechs Expeditionsschiffen ist die MS Santa Cruz II mit 90 Passagieren das Kleinste. Die MS Spitsbergen bringt es auf 220 Gäste, die MS Fram auf 250, die beiden jüngsten, mit Hybridantrieb ausgerüsteten MS Roald Amundsen (Baujahr 2019) und MS Fritjof Nansen (2020) auf je 530 Passagiere. Größtes Expeditionsschiff ist die MS Maud mit Platz für 570 Gäste. Ziel von HX Hurtigruten Expedition ist es, alle Schiffe emissionsfrei zu betreiben.

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