ANA
Interview Matias Moldenhauer

Mehr Skifahrer als Seeleute. Vista Travel auf Österreichkurs

Print-Ausgabe 9. Februar 2018

Der deutsche Spezialist für Kreuzfahrten im Luxussegment konnte seinen Umsatz in Österreich mehr als verdoppeln. Darauf will Vista Travel nun weiter aufbauen.

Vor etwa zwei Jahren hat Vista Travel mit Sitz in Hamburg versucht, mit einem ganz neuen Fokus auf dem österreichischen Markt durchzustarten. Die Strategie scheint aufzugehen. Der Umsatz konnte mehr als verdoppelt werden. Die Tatsache, dass für viele ÖsterreicherInnen Vistas maßgeschneidertes Luxusprodukt, noch unbekannt ist, lässt Matias Moldenhauer auf großes Potenzial hoffen, wie der Geschäftsführer von Vista Travel im T.A.I.-Interview erzählt.

T.A.I.: Haben Sie als Experte für Luxuskreuzfahrten eine persönliche Lieblingsroute?

Matias Moldenhauer: „Meine persönliche Lieblingsroute ist immer die, die ich noch nicht gemacht habe. Ich liebe das Neue, das Unerwartete, das Inspirierende. Meine nächste Reise geht entweder nach Japan oder nach Neuseeland. Danach in die Seychellen.“

T.A.I.: Wie sieht Ihre operative Rolle im Unternehmen aus?

Moldenhauer: „Als Geschäftsführer eines kleinen, mittelständischen Veranstalters habe ich das Privileg, noch alle Bereiche des Tagesgeschäfts zu kennen und auch selbst zu übernehmen sowie darüber hinaus die Marke Vista Travel zusammen mit meinem Team entwickeln zu dürfen. So erlebe ich die ganze Bandbreite unternehmerischen Handelns. Für unsere Partner bin ich persönlich immer zu erreichen.“

T.A.I.: Was sind Ihrer Meinung nach die Höhepunkte im diesjährigen Programm?

Moldenhauer: „Da die Kreuzfahrt-Luxusklasse grundsätzlich Reisen in die ganze Welt im Köcher hat, kann ich gar nicht von einigen wenigen Höhepunkten sprechen. Es gibt Hunderte und die sind für jeden Kunden ganz individuell. Ob es eine Expedition nach Mikronesien ist, ganz klassisch eine Kulturreise durch die Ostsee, ultra-all-inclusive Kreuzen in Fernost oder Luxus-Yachting rund um Kuba, Vista Travel hat die passende, exklusive Antwort für die Reisefragen und Träume unserer Kunden. Ich finde auch Seereisen nach Hawaii spannend oder sehr romantisch, den Indian Summer an der US-Ostküste.“

T.A.I.: Welches waren Ihre bestgebuchten Produkte in der Vorsaison?

Moldenhauer: „Ein echter Evergreen sind und bleiben mittellange Reisen ins Mittelmeer. Lebensart und Flair, tolle Preise, kurze Flugroutings, usw. sprechen immer wieder viele Neu- und Altkunden an. Daneben war seit langem mal wieder Alaska ein Renner mit seinem grandiosen Naturspektakel. Und natürlich die Südsee, dem vielleicht letzten echten Paradies auf Erden.“

T.A.I.: Welche Rolle spielt Österreich für Vista Travel?

Moldenhauer: „Eine zunehmend wichtige. Denn Österreich ist sehr vielschichtig, nicht für jeden neuen Marktteilnehmer sofort zu durchschauen und erst wer sich auf die österreichische Seele einlassen will, kann hier Erfolge feiern. Wir spüren, dass sehr viele ÖsterreicherInnen von unseren fantastischen Schiffen noch nicht einmal gehört haben. Es bleibt also noch viel Potential zu erschließen. Eine sehr erfreuliche Herausforderung. Ich freue mich mit meinem tollen Team einen zunehmend guten Zugang zu haben und auf ein weiter gesteigertes Interesse an Vista Travel zu treffen.“

T.A.I.: Mit welchen österreichischen Veranstaltern und Reisebüros arbeiten Sie zusammen?

Moldenhauer: „Wir arbeiten mit allen Partnern im Vertrieb zusammen, die unsere Leidenschaft für exklusive Kreuzfahrten teilen, die etwas bewegen wollen, die Spaß haben und den Mut, etwas Neues zu probieren. Das schließt kleine Einzelreisebüros ebenso ein, wie größere Ketten und auch die großen Veranstalter. Es gibt bei der Auswahl nicht den einen Kriterienkatalog den wir abarbeiten. Wenn ein potentieller Partner Interesse hat, sprechen wir über Kunden, Umsatzpotentiale, gemeinsame Marketingaktionen, etc. Wenn sich dann für beide eine gute Basis finden lässt, sind wir nicht schüchtern auch Newcomer zu arrivierten Kreuzfahrtverkäufern zu machen.“

T.A.I.: Welche Pläne haben Sie für den hiesigen Markt?

Moldenhauer: „Wir wollen unsere Marken in Österreich noch weit bekannter machen und die besten Skifahrer des Globus auf die Weltmeere holen. Und dass unsere Schiffe ohne Furcht vor Wettbewerb sein müssen, weiß jeder, der sich ein wenig im Luxusmarkt auskennt. Es geht also weniger um Produktqualität – die ist ohnehin auf Top-Niveau gegeben –, sondern darum, die Gäste zu begeistern, die noch gar nicht wussten, dass sie eigentlich ‚Seeleute‘ sind. Und natürlich jedes Jahr aufs Neue alte Fans zu motivieren, ihre Leidenschaft auszuleben.“ 

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