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Expeditionskreuzfahrten

Luxus ohne Glanz und Glitter! Swan Hellenic-CEO zeigt, wie „klein“ zur Größe wird

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Drei neue Schiffe innerhalb von weniger als einem Jahr, noch dazu bei einem neuen Unternehmen … Wieso dieses Tempo? Das war die Eingangsfrage im dieser Tage per Zoom-Meeting durchgeführten Mediengespräch der neuen Luxus-Expeditionskreuzfahrt-Reederei „Swan Hellenic“ (>>>). Sie startet bereits im November 2021 und damit einen Monat früher als geplant. Grund ist die vorzeitige Auslieferung des ersten Neubaus, der „Minverva“.

„Die erste Cruise ist schon jetzt voll ausgebucht und auch die Folgetermine sehen sehr gut aus“, zeigte sich CEO Andrea Zito sichtlich zufrieden. Ziel ist jeweils die Antarktis, für die eine große Nachfrage bestehe.

Viel Platz für Qualität

Moderiert wurde das Gespräch vom Kommunikationsexperten John Will (www.will-kommunikation.de), der seit seiner Zeit als Mitglied der Geschäftsleitung bei Transocean als absoluter Profi im Bereich Hochsee- und Flusskreuzfahrten gilt. Und von John Will kam die eingangs erwähnte Frage bezüglich der drei Schiffe: „Wieso dieses Tempo?“

Andrea Zito, zuletzt bei Silversea Cruises: „Wir glauben an den Kreuzfahrtmarkt. Der bietet noch viel Platz für Qualität.“ Speziell im Expeditionsbereich liege das Durchschnittsalter der bestehenden Flotten bei rund 30 Jahren. Zum Teil handle es sich um umgebaute Schiffe. Mit den drei Neuen von Swan Hellenic (die Zwillinge „Minerva“ und „Vega“ mit Eisklasse PC 5 sowie das etwas größere noch namenlose dritte Schiff mit Eisklasse PC 6) wird Swan Hellenic über die künftig jüngste Expeditions-Flotte der Welt verfügen.

„Henne-Ei-Entscheidung“

Es wird nicht nur die jüngste, sondern auch jene mit den kleinsten Schiffen (76 bzw. 94 Kabinen). Weshalb, so John Will, diese Größenbeschränkung? Natürlich, so Andrea Zito, spräche die „Economy of Scale“ für größere Schiffe, aber: „Wir wollten etwas entwickeln, was wirklich dem Expeditionscharakter entspricht und nicht in den ‚Soft‘-Expeditionsbereich gehen.“

Mit Schiffen, die 300 bis 400 Gäste Platz bieten, wäre dies nicht möglich. „Es war eine Henne-Ei-Entscheidung“, so Andrea Zito, „jeder kann bei uns nach Ankunft binnen 30 Minuten in den Kodiaks sein.“

Swan Hellenic habe an sich den Anspruch gestellt, seine Gäste „mehr und tiefer in die Materie eindringen“ zu lassen. Die Bandbreite dafür reiche von „high class lecturers“ (hochklassigen LektorInnen) bis hin zur Schiffsarchitektur mit „vielen offenen Decks, um die Natur zu beobachten.“ Auch wenn die Fensterflächen von Minerva & Co großzügig dimensioniert sind: „Viele Gäste wollen, egal welches Wetter herrscht, draußen sein. Die Panoramen und Naturspektakel sind so schön und atemberaubend, alles ist so ruhig!“

Luxus pur, der trotzdem nur zweite Geige spielt

Alle Swan Hellenic-Schiffe werden in der 5-Sterne Kategorie angesiedelt sein. Das Wort „Luxus“ möchte Andrea Zito trotzdem nicht verwenden. Warum? „‘Luxury‘ kann in vielen Sprachen falsche Erwartungen wecken, etwa zu opulent, glitzernd, barock“, meint der Swan Hellenic CEO. Deshalb habe man sich für eine Architektur entschieden, die „nicht protzig, sondern soft gehalten ist, damit die Panoramen außen gut zur Wirkung kommen und so hoch wie möglich ein authentisches Gefühl vermittelt wird.“ Und: „Emotion und persönliche Bereicherung der Gefühle sind etwas, das man sich nicht kaufen kann.“

Reisebürovertrieb als das Um und Auf

Womit das Zoom-Meeting bei einem entscheidenden Punkt angelangt war: „Wie sieht es mit den Kosten pro Tag aus?“, lautete die nächste Frage von John Will. „So viel, wie auf jedem anderen Expeditionsschiff“, gab Andrea Zito zur Antwort, um gleich darauf zu konkretisieren: „Es macht natürlich einen Unterschied, ob es sich um ein altes oder neues Schiff handelt.“

Bei Swan Hellenic werden es demzufolge je nach Destination zwischen 700 Euro und 1.500 Euro sein. „Es ist ein volles All Inclusive-Produkt, inklusive Ausflügen etc. Aber es sind natürlich zusätzliche Specials möglich, wie eine Helikopter-Tour.“

Wichtig für Reisebüro-Partner (Swan Hellenic hat bisher mit 67 großen Agenturen weltweit Vereinbarungen getroffen): Die Kommission reicht von 10 bis 20 %. „Wir wollen sehr eng mit der Branche zusammenarbeiten. Wir brauchen im Top-Marktsegment den Vertrieb und der Vertrieb braucht uns.“ Dies sei kein Lippenbekenntnis, sondern Fakt: „Wer 30.000 bis 40.000 Euro in eine Reise investiert, möchte eine spezielle Betreuung.“

Pre-Opening und Ozean-Fluss-Kombi

Letztere ist nicht zuletzt auch deshalb wichtig, weil die von Swan Hellenic angebotenen Reisen in unkonventionelle Destinationen führen sowie neue Kombinationen ermöglichen. Zu letzteren gehören Expeditionskreuzfahrten nach Spitzbergen und aufs Franz Josef-Land mit Swan Hellenic, die im Mündungsdelta des sibirischen Stroms Jenissei enden, von wo aus optional eine 10-tägige 5-Sterne Flusskreuzfahrt auf einem der Schiffe des Swan Hellenic-Partners „Vodohod“ startet.

Die feierliche Taufzeremonie der „Minerva“ wird wie geplant bei der Tower Bridge in London über die Bühne gehen. Doch dank der früheren Auslieferung wird sie im Zuge eines Hamburg-Aufenthalts am 29. Oktober 2021 bei einem Pre-Opening in der Hansestadt zu bewundern sein.

All jene, die nicht dabei sein können, brauchen nicht traurig sein: Bei drei neuen Schiffen innerhalb von weniger als einem Jahr wird es noch ausreichend Gelegenheit geben, höchst persönlich Swan Hellenic-Feeling zu verspüren. Einen kleinen Vorgeschmack liefert untenstehendes Video mit virtuellem Bordrundgang auf der "Vega".

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