Print-Ausgabe 13. März 2020
Mit LNG-Antrieb und konsequenter Umsetzung des Leitspruchs „Italy at Sea“ startete Costa mit der Smeralda in eine neue Ära – T.A.I. war bereits zu Gast auf hoher See
Geht es um den umweltfreundlichsten Antrieb auf Hochseeschiffen, LNG (liquefied natural gas), dann haben die Schwestermarken AIDA Cruises und Costa Kreuzfahrten derzeit die Nase weit vorn: Beim Kussmund erlebte LNG Cruising mit der AIDAnova seine Weltpremiere im Dezember 2018, ein Jahr danach sorgte die Costa Smeralda für den LNG-Start von „Italy at Sea“. T.A.I. hatte im Februar 2020 Gelegenheit, beide Schiffe auf Kreuzfahrten unter die Lupe zu nehmen. Den Anfang machte die Costa Smeralda.
LNG reduziert gegenüber dem bislang saubersten Schiffs-Treibstoff, dem Marinegasöl, die Emissionen von Schwefeloxid um bis zu 100 %, der Stickoxide um bis zu 85 % und von CO2 um bis zu 20 %. Der Vorsprung des Carnival-Konzerns im LNG-Bereich ist groß: Innerhalb der nächsten zweieinhalb Jahre kommen sechs weitere Schwesterschiffe, darunter 2021 die AIDAcosma und die Costa Toscana. Nicht vor dem zweiten Quartal 2022 steigt der Mitbewerb in das LNG-Zeitalter ein.
Den Erstkontakt mit der Costa Smeralda hatte T.A.I., wie berichtet, kurz vor Weihnachten im Hafen von Barcelona. Diesmal ging’s „in echt“ von La Spezia aus auf hohe See. Was neben den gewaltigen Abmessungen (höher als ein 20-stöckiges Wohnhaus, nahezu drei Fußballfelder lang) gleich ins Auge stach, waren die vielen Balkonkabinen (1.628 der 2.612 Kabinen). An Bord empfängt die Crew ihre Gäste mit italienischer Gastfreundschaft und generell ist die „Bella Italia“-Atmosphäre so ausgeprägt wie auf keinem anderen Kreuzfahrtschiff: Der Leitspruch „Italy at Sea“ wurde auf der Costa Smeralda so konsequent umgesetzt wie nie zuvor.
Das beginnt bei den öffentlichen Bereichen und setzt sich im Kabinendesign fort. Die Farbgebung ist südländisch, stark, aber nicht grell, alles gekonnt aufeinander abgestimmt. Möbel, Lampen, Stoffe und Accessoires stammen fast ausschließlich von italienischen Unternehmen. Um dies zu unterstreichen, wurde mit dem „CoDe“ (Costa Design Museum) das erste Museum dieser Art auf einem Kreuzfahrtschiff eingerichtet – mit reger Frequenz, wie T.A.I. wiederholt feststellen konnte.
Alle Passagierdecks sind nach italienischen Städten benannt. Der sich über zwei Decks erstreckende Freibereich im Heck ist Roms „Spanischer Treppe“ nachempfunden. Zentraler Treffpunkt mittschiffs ist das über drei Decks reichende „Colosseo“: Dort reiht sich eine Bar an die andere und es kann zwanglos das allabendliche Show- und Unterhaltungsprogramm genossen werden. (T.A.I.-Tipp: Bereits tagsüber den Proben beiwohnen!)
„Italy at Sea“ setzt sich beim gastronomischen Angebot fort (italienische Speisen und Weine). Kein anderes Schiff von Costa verfügt über so viele Möglichkeiten sich kulinarisch verwöhnen zu lassen wie die Costa Smeralda: Insgesamt gibt es 16 Restaurants (das bisher größte Costa-Schiff, die Diadema, hat sieben) sowie 19 Bars und Lounges (12 sind es auf der Diadema). Zwei Restaurants sind erstmalig auf einem Costa-Schiff zu finden: das „Tutti a Tavola“ (Buffetrestaurant, exklusiv für Familys mit Kids von 3 bis 16 Jahren) und das „LAB“, wo Gäste gemeinsam mit den Bordköchen Speisen zubereiten und verkosten. Auch bei den Bars dominiert „Italy at Sea“ – von der tiefroten „Campari- Bar, über die grellorange „Aperol“-Bar und die elegante „Cantine Ferrari“ bis hin zum „Illy Cafe“.
Eine Vielzahl von Aktivitätsbereichen gehört zum Standard eines großen Kreuzfahrtschiffes (max. 6.554 Passagiere auf der Costa Smeralda). Highlights im Aqua Park „Smeralda“ sind die beiden Wasserrutschen mit Start am höchsten Deck. Ruhe und Erholung bieten der Wellnessbereich und das „Solemio Spa“. Der dort installierte „Snow Room“ begeisterte T.A.I. bereits bei der Erstbesichtigung in Barcelona. Diesmal konnte die Abkühlung bei minus 10 Grad in echtem Schnee nach dem Saunabesuch persönlich getestet werden.
Noch kurz zur Umweltfreundlichkeit: Der LNG-Antrieb ist nicht die einzige nachhaltige Maßnahme der Costa Smeralda. Sie verfügt auch über Einrichtungen für Landstromversorgung und der Energieverbrauch wird durch LED-Leuchten, Rückgewinnung von Motor-Wärme sowie abwärtsfahrende Aufzüge auf ein Minimum reduziert. Als erstes Schiff der Flotte wird auf der Smeralda bei Getränken und kosmetischen Produkten komplett auf Einwegverpackungen aus Kunststoff verzichtet, ebenso bestehen Trinkhalme, Besteck und Becher aus Mater-Bi, einem vollständig kompostierbaren und biologisch abbaubaren Biokunststoff, oder aus Holz.
Und wo kann „Italy at Sea“ erlebt werden? Bis Herbst 2021 kreuzt die Costa Smeralda durchs westliche Mittelmeer, im Winter 2021/22 übersiedelt sie in den Orient. Dann stößt die baugleiche Schwester Costa Toscana (Sommer 2021) zur Flotte und übernimmt die Routen im westlichen Mittelmeer.
Erstellt am: 13. März 2020
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