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Reisebus-Studie Innsbruck

Suche nach goldener Lösung für die Stadt mit dem Goldenen Dachl

Print-Ausgabe 1. Juli 2016

Die Wertschöpfung des Bustourismus in Tirols Landeshauptstadt kann sich sehen lassen – für den Neubau des MCI ist deshalb fix eine zentrumsnahe Busgarage vorgesehen.

Der innerstädtische Bustourismus ist ein Dauerthema in Europas Kommunen und sorgt in regelmäßigen Abständen aufgrund prohibitiver Maßnahmen für Aufregung (wie z.B. die ursprünglich für 2016 geplante Erhöhung der Einfahrtsgebühren in das Stadtzentrum Roms von 200 auf 1.000 Euro, die Dank Intervention vom RDA und der EACT – European Alliance for Coach Tourism bald wieder vom Tisch war). Auch Tirols Landeshauptstadt kann ein Lied bezüglich Bus-Bashing singen. Dort stand ein generelles Busparkverbot im Raum, das nicht zuletzt durch eine von der Wirtschaftskammer initiierte und heuer im Frühjahr publizierte Studie verhindert werden konnte.

Untersuchungen über die Bedeutung des Bustourismus für die regionale Wirtschaft sind leider Mangelware. Umso interessanter sind die Innsbrucker Ergebnisse. Die Eckdaten: pro Jahr verzeichnet die Inn-Metropole (936.000 Gästeankünfte in Beherbergungsbetrieben) derzeit 22.000 Busanfahrten, die 880.000 (Tages-)Gäste in die Landeshauptstadt bringen. Unter dem Strich werden dadurch 1.225 Arbeitsplätze (Vollzeitäquivalente) geschaffen sowie eine Wertschöpfung von rund 84 Mio. Euro generiert.

Am stärksten profitiert von den jährlich rund 880.000 Innsbrucker Bus-Gästen der Handel (für ihn wird ein Wertschöpfungseffekt von rund 27 Mio. Euro und einem Beschäftigungseffekt von ca. 515 Vollzeitarbeitsplätzen ausgewiesen). Auch für Beherbergung und Gastronomie sowie Kunst, Unterhaltung und Erholung sind die Impulse des Innsbrucker Bustourismus groß.

Maßnahmen, wie das angedachte komplette Busparkverbot im Stadtgebiet – ohne adäquate Ersatzlösung anzubieten – sowie die Verlegung der Bushaltestelle aus der Heiliggeiststraße (hier wurde eine alternative Haltestelle in der Südbahnstraße gefunden), können das Aufkommen massiv stören. „Der Reisebusmarkt ist hart umkämpft, die Preise werden dementsprechend knapp kalkuliert“, betonte bei der Studien-Präsentation Karl Ischia, seit einem Jahr WK-Bezirksobmann von Innsbruck-Stadt. „Wie sensibel der Bustourismus auf Verschlechterungen reagiert, kann man deutlich am Beispiel Salzburg erkennen“, meinte er damals. Und: „Man muss davon ausgehen, dass ausländische Omnibusse kurzerhand Innsbruck von ihrer Reiselandkarte streichen werden.“

Die Stadtplanung ist sich dessen bewusst. Deshalb wird im Zuge des Neubaus für das Management Center Innsbruck (MCI) am Fennerareal (siehe Info-Kasten), wo sich derzeit eine zentrumsnahe Parkmöglichkeit für 42 Reisebusse befindet, auch eine Busgarage mit Zugang zur Kaiserjägerstraße fix mit eingeplant. In den Ausschreibungs-Unterlagen ist von Parkraum für ca. 40 Busse die Rede.

Für WK-Bezirksobmann Ischia steht jedenfalls fest: „Durch eine gut funktionierende Reisebuslösung kann man die Attraktivität der Stadt weiter erhöhen.“ Was sich – siehe Studie – nicht zuletzt auch in den Kassen der Stadt widerspiegeln sollte, denn „die Klientel, die per Bus nach Innsbruck kommt, ist entgegen der weitverbreiteten Meinung großteils eine finanziell sehr potente.“ 

Busparkplatz am Fennerareal

Für den Bustourismus Innsbrucks hat der Busparkplatz am Fennerareal eine strategisch große Bedeutung. Er dient derzeit auch als Parkplatz für Gruppenreisende der Innsbrucker Nordkettenbahnen (jährlich 1.000 Busse, rund 30.000 Gäste) sowie als Zustiegsort für Skibusse der Innsbrucker Wintersportgäste aus den umliegenden Hotelbetrieben. (bis zu 10 Busse täglich während der Skisaison). Der Baubeginn für den MCI-Neubau und Busgarage ist für Herbst 2018 geplant, die Fertigstellung im Herbst 2020.

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