Print-Ausgabe 18. März 2022
„Die Hoffnung auf ein gutes Reisejahr 2022 bleibt aufrecht“, betont RDA-Präsident Benedikt Esser
Die Bustouristik kommt schön langsam wieder auf Touren. Das bestätigt Benedikt Esser, Präsident des Internationalen Bustouristik Verbandes RDA sowie Geschäftsführer des deutschen Paketreise-Veranstalters Busunion und Projektverantwortlicher des Portals bus.de. Esser blickt damit deutlich positiver in die Zukunft als seit Ausbruch der Pandemie vor zwei Jahren, „auch wenn der Marktanteil des Reisebusses bei Urlaubsreisen noch nicht wieder auf Vorkrisenniveau ist“. Die Hoffnung „auf ein gutes Reisejahr 2022“ bleibt aufrecht, wie der RDA-Präsident vor wenigen Tagen betonte, selbst wenn „die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf die Urlaubsnachfrage noch nicht absehbar sind“.
Untermauert wird diese Zuversicht durch die gute Buchungslage für die RDA Group Travel Expo am 26. und 27. April 2022 in Köln. Mehr als 230 internationale Aussteller (um 15 % mehr, als 2021) haben bislang ihre Teilnahme fixiert. Im Vorjahr musste die Veranstaltung zweimal verschoben worden: Ursprünglich für Ende April geplant, wurde dann Anfang Juli ins Auge gefasst, wobei es dann drei Wochen später, Ende Juli 2021, soweit war. Unter den rund 200 Ausstellern 2021 in Halle 9 der Koelnmesse befanden sich 20 aus Österreich. „Mit über 230 Ausstellern konnten wir unsere Zielmarke trotz kurzer Anlaufphase erfüllen“, freut sich Benedikt Esser. Die Bandbreite reicht dabei von Incoming-Agenturen und Hotels, über Reedereien, Flug- und Bahngesellschaften, bis hin zu Museen, Paketreiseveranstaltern und Versicherungen. Erstmals mit dabei sind Atout France, Lithuania Travel,
Costa und DERTOUR Gruppenreisen. Auch ein geselliges Get-together ist geplant: Die RDA EXPO Night findet am Abend des ersten Messetages auf der MS RheinFantasie der Köln-Düsseldorfer Schifffahrtsgesellschaft statt, mit Abendessen, Kölsch vom Fass und Musik.
Wie sehr sich die Stimmungslage der Branche verbessert hat, verdeutlichen die Daten des monatlich erhobenen RDA-Branchenbarometers. Befragt werden dazu streng anonym Busunternehmen, Reiseveranstalter, Reisebüros und -vermittler sowie Incomingagenturen und Paketreiseveranstalter. Ergebnis: Beurteilten im Februar 2021, also vor einem Jahr, noch 95,84 % die damalige Geschäftslage als „sehr schlecht“ und „eher schlecht“, so hat sich dieser Wert in der Jänner-Umfrage 2022 auf 73,11 % verbessert.
Noch deutlicher aufgehellt haben sich die Erwartungen hinsichtlich des Geschäftsverlaufs in den kommenden sechs Monaten: Schätzten vor einem Jahr noch 92,04 % die mögliche Entwicklung als „sehr ungünstig“ und „eher ungünstig“ ein, so verbesserte sich dieser Wert heuer im Jänner auf 46,98 %. Umgekehrt verzehnfachte sich der Wert jener Unternehmer*innen, die den Geschäftsverlauf des nächsten halben Jahres als „sehr“ oder „eher günstig“ ansehen von mageren 3,11 % im Februar 2021 auf nunmehr 30,91 %. Interessant wird das März-Barometer sein, denn darin werden erste Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf die Urlaubsnachfrage einfließen.
Wie dem auch sei. Für den RDA-Präsidenten – und nicht nur für ihn – ist es höchste Zeit, „dass die Corona-Beschränkungen enden und wir alle zum regulären Geschäft zurückkehren können“. Benedikt Esser gibt aber zu bedenken, dass es der baldige Wegfall der Hilfsmaßnahmen (in Deutschland wie in Österreich) „für jeden Bus- und Gruppenreiseveranstalter notwendig macht, sein Reiseprogramm 2023 gut geplant einzukaufen“. Die RDA Group Travel Expo Ende April wird eine gute Möglichkeit dazu bieten.
Erstellt am: 18. März 2022
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