Print-Ausgabe 31. Oktober 2019
Die aktuelle Busumfrage im Vorfeld der Fachmesse B.T.B. liefert heuer einige Überraschungen – erfreulich ist u. a., dass die Euro 6-Flotte immer größer wird
Die Suppe wird nicht so heiß gegessen wie gekocht – diese Redensart hat sich im Rahmen der alljährlich durchgeführten Bus-Trendumfrage bewahrheitet, die von Busreisen.cc-Chef Michael Kurtze gemeinsam mit T.A.I. im Vorfeld der Fachmesse B.T.B. durchgeführt wird. Dominierte unter Österreichs Busunternehmern bezüglich 2019 vor einem Jahr noch Pessimismus (nur 52 Prozent gaben eine positive Prognose ab, 11 Prozent eine negative), so war die tatsächliche Entwicklung deutlich besser.
Bei 68 Prozent verlief 2019 positiv – der beste Wert seit 2016. Die 7 Prozent mit negativer Entwicklung stellen zugleich den niedrigsten Wert seit vier Jahren dar. Trotzdem wird die Entwicklung für 2020 nicht überbordend eingeschätzt: Nur 54 Prozent sehen das kommende Jahr positiv, 9 Prozent negativ.
„Overtourism“
Mit hinein spielt da das Thema „Overtourism“. Immer mehr Städte kontingentieren ihre Besucherströme, sperren vermehrt Busse aus bzw. lassen sie nur noch begrenzt in die Stadt. Bei 21 Prozent der Busunternehmer beeinflusst dies den Reiseeinkauf. Es gab aber auch Rückmeldungen wie „Wir bedauern den Trend sehr, aber uns betrifft das nicht“.
Umweltfreundliche Flotten
Erfreulich ist, dass die Busflotten so umweltfreundlich unterwegs sind wie nie zuvor. Der Anteil der Euro 6-Fahrzeuge unter Kleinbussen bis 20 Personen ist seit 2015 um drei Viertel auf 82 Prozent gewachsen, jener bei den großen Reisebussen hat sich auf 86 Prozent mehr als verdoppelt. Damit festigen Österreichs Busunternehmer den Anspruch, dass der Reisebus das umweltfreundlichste Verkehrsmittel ist.
Verschiebungen bei den Reisedauern
Bei der Art der Angebote hat sich an der leichten Dominanz der „Vereine und ausgeschriebenen Reisen“ (52 Prozent) gegenüber „ausschließlich Vereine und fixe Gruppen bzw. Busanmietung“ nichts verändert (48 Prozent). Nahezu gleich geblieben sind auch die Anteile am Passagier-Aufkommen: Rund-/Studienreisen/klassische Urlaubs- und Ausflugsfahrt liegen in Front (59 Prozent), vor Städtereisen (23,9 Prozent) und Ferienzielverkehr/Pendelfahrten (12,5 Prozent). Schlusslicht sind Überraschungsreisen (4,6 Prozent). Eine Anteils-Verschiebung ist hingegen bei der Länge der Reisen feststellbar: Die 1-3 Tage dauernden Touren dominieren zwar mit über 54 Prozent, nehmen aber tendenziell ab. Die 3-5-tägigen Fahrten gewinnen im Gegensatz dazu und halten nun bei 31 Prozent. Stark rückläufig sind die 5-7 Tage-Trips (11 Prozent). Reisen ab 7 Tagen kommen auf den geringsten Anteil, gewinnen aber an Boden: 2015 waren es 3 Prozent, heuer sind es nahezu 4 Prozent.
Die Top-Ziele
Inlands- und Auslandsreisen halten sich die Waage. In der Länderwertung liegt unverändert Österreich an der Spitze, vor Italien und Kroatien, das den Platz mit Deutschland getauscht hat. Auf Rang 5 liegt Slowenien. Bei den Städten führt unverändert Wien, vor Rom und Prag. Berlin ist von Rang 2 im Vorjahr auf Platz 4 abgerutscht. Nummer 5 ist heuer Budapest.
Erstellt am: 31. Oktober 2019
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