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Seilbahnen & Klimawandel

„Wichtig ist, dass der Berg zu jeder Jahreszeit attraktiv gehalten wird“

Print-Ausgabe 19. August 2022

Laut Thomas Pichler geht der Trend in Richtung Seilbahnanlagen, die auch im Sommer benutzt werden können


 

Die Wintersaison gilt im alpinen Tourismus als der Wertschöpfungsmotor schlechthin – der Bergsommer gewinnt dabei laufend an Bedeutung

Wie wirkt sich der Klimawandel auf das Geschäft der Seilbahnen aus? Diese Frage stellte das Wirtschaftsmagazin „Forbes“ vor kurzem Thomas Pichler, der gemeinsam mit István Szalai für die Geschäftsführung von Doppelmayr/Garaventa verantwortlich zeichnet. Die Antworten waren durchaus interessant. Pichler: „Das Wichtigste ist, dass man sich den Veränderungen stellt.“ So machte Doppelmayr/Garaventa laut Pichler die Erfahrung, dass „unsere Kunden neben dem Wintertourismus auch vermehrt nach Optionen für den Sommer- und Übergangstourismus suchen“.

Der Fokus liege dabei auf Familien, Mountainbiken, Wandern und Entspannen. So habe Sölden mit der „Bike Republic“ neben dem Wintersport ein großes Standbein mit Mountainbiken aufgebaut“. Pichler ist deshalb überzeugt, dass „es den meisten Kunden bewusst ist, künftig nicht nur für den Wintersport attraktiv zu sein“. Der Trend gehe in Richtung Seilbahnanlagen, die auch im Sommer benutzt werden können. So gibt es Kabinen, die für den Transport von Fahrrädern geeignet sind, aber auch „Bike Clips“, mit denen in Sesselbahnen Fahrräder hineingehängt werden. Darüber hinaus werden Beschneiungsteiche vermehrt als Badeseen genutzt.

Erfreulich sei zudem, dass sich „die Ideen unserer Kunden in eine nachhaltige Richtung bewegen“, so Thomas Pichler, der davon überzeugt ist, „dass die Menschen immer gerne auf die Berge und in die Natur gehen, ob im Winter oder im Sommer. Wichtig ist einfach, dass der Berg zu jeder Jahreszeit attraktiv gehalten wird.“

Doppelmayr/Graventa ist mit knapp 3.200 Mitarbeiter*innen weltweit und einem Marktanteil von 60 % Weltmarktführer bei Seilbahnen. Im Geschäftsjahr 2020/21 wurde ein Umsatz von 763 Mio. Euro erzielt.

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