Print-Ausgabe 13. Juni 2025
Franz Hörl (l.), Astrid Steharnig-Staudinger und Kornel Grundner (r.) glauben an das Potential der Bergbahnen im Sommer
Dies trifft nach einem erfolgreichen Winter auch auf die Qualitätsgruppe „Beste Österreichische Sommer-Bergbahnen“ zu – der Ausblick ist durchaus erfreulich
„Das Buchungsbarometer steht auf Sonnenschein für Bergurlaub“, so Astrid Steharnig-Staudinger, Geschäftsführerin der Österreich Werbung (ÖW), in ihrem einleitenden Statement zum Medienfrühstück „Bergsommer-Auftakt 2025“, das in der ÖW-Zentrale stattgefunden hat. Mit dabei waren Obmann des Fachverbands der Seilbahnen in der WKÖ (Wirtschaftskammer Österreich), Franz Hörl, und der Sprecher der „Besten Österreichischen Sommer-Bergbahnen“, Kornel Grundner (er ist Geschäftsführer bei Leoganger Bergbahnen).
Die positive Aussage von Astrid Steharnig-Staudinger bezog sich auf die jüngste ÖW-Sommerpotential-Studie, der zufolge Österreich „ein Riesen-Potential im Sommer bezüglich Bergurlaub“ hat. Demnach zählt Österreich in 9 von 10 befragten Märkten zu den Top 3 der beliebtesten Bergdestinationen.
Für Franz Hörl ist klar: „Ohne Bergbahnen geht gar nichts.“ Das sei im Winter so (jener von 2024/2025 war „zufriedenstellend“, es wurden rund 51 Mio. Ersteintritte verzeichnet, womit Österreich zusammen mit den USA und Frankreich zu den Top-3 Destinationen weltweit gehört), als auch im Sommer, in dem rund 15 % des Umsatzes von Österreichs Seilbahnen erwirtschaftet werden. Hörl: „Er steigt, der Sommer gewinnt an Bedeutung und ist ein wirtschaftliches Erfolgsmodell. Wir sind am richtigen Weg.“ Hörl „glaubt schon, dass 20 % möglich sind.“ Bis wann dieser Wert erreicht werden könnte, darüber ließ sich Franz Hörl (er ist geschäftsführender Gesellschafter vom Schilift-Zentrum-Gerlos, eines der Top-25 Bergbahnunternehmen Österreichs) keine Prognose entlocken.
Laut Kornel Grundner gehören aktuell bereits 82 Unternehmen zur Qualitätsgruppe der „Besten Österreichischen Sommer-Bergbahnen“, um drei mehr als im Vorjahr und um 38 % mehr als vor 10 Jahren (2015 zählte die Gruppe 51 Mitglieder). Um die Zertifizierung zu erlangen, müssen 100 Kriterien geprüft und alle drei Jahre verifiziert werden.
Noch etwas stärker entwickelte sich die Zahl der „Themenberge“, also jener der Spezialisierungen der „Besten Österreichischen Sommer-Bergbahnen“. Diese bestehen aus den Bereichen „Abenteuer“, „Familie“, „Genuss“, „Kunst & Kultur“ sowie „Panorama & Natur“. Deren Anzahl ist von 51 in 2015 auf 100 in 2025 gestiegen, also um rund 43 %.
Kornel Grundner rechnet mit einer „gleich erfolgreichen Entwicklung, wie in den vergangenen Jahren.“ Die meisten Sommerbergbahnen öffneten ihren Betrieb für die bevorstehende Jahreszeit rund um Fronleichnam, die Leoganger Bergbahnen (sie erwirtschaften bereits 22 % ihres Umsatzes im Sommer) bereits am 9. Mai. Kornel Grundner: „Viele Sommerbergbahnen sind bis Anfang November geöffnet. Ihnen helfen die 2020 eingeführten ‚Herbstferien‘ in Österreich und die deutschen Herbstferien.“ Letztere dauern zum Teil bis Anfang November (z.B. Bayern).
Neu sind heuer bei den „Besten Österreichischen Sommer-Bergbahnen“ die Annaberger Lifte (NÖ), die Bergbahnen See (Tirol) sowie die Königsleiten Bergbahnen (Salzburg). Tirol (33 Bergbahnen) und Salzburg (18 Bergbahnen) führen das Ranking der 2001 gegründeten Gruppierung an, deren damals 7 Mitglieder knapp 6 % des sommerlichen Seilbahn-Umsatzvolumens in Österreich lukrierten. Heute sind es rund 40 %.
Im Bereich der Nachhaltigkeit setzen die „Besten Österreichischen Sommer-Bergbahnen“ heuer auf zwei Schwerpunkte: Die Kooperation „Berg & Tal“, die auf dem „KlimaTicket“ fußt (jeder, der eine derartige Karte vorweisen kann, erhält 10 % Ermäßigung bei den Mitgliedern der Sommer-Bergbahnen) sowie die „Ökologisierung“, für die gemeinsam mit den „Bergwelten Tirol“, der Gruppierung „Unsere Natur Oberösterreich“ sowie der Salzburger Initiative „Respektiere deine Grenzen“ die Gipfel-Charta „Gemeinsam am Berg“ entwickelt wurde.
Kornel Grundner: „Wir sind seit zwei Jahren gut unterwegs, jetzt haben wir die PS auf den Boden gebracht.“ Anfang Juli findet dazu eine Erfa-Tagung in Ischgl statt. Die Gipfel-Charta setzt bei vier konkreten Zielen an und versucht, Kund:innen der 82 Mitglieder der „Besten Österreichischen Sommer-Bergbahnen“ in den Bereichen „Natur bewahren“ (hier geht es um Müll, der von den Gästen wieder mitgenommen werden soll), Umgang mit Tieren (Abstand zu Wild- und Weidetieren, Hunde an die Leine), „Bergkultur“ (rücksichtsvoll Parken, auf den Wegen bleiben, Tore hinter einem wieder schließen) sowie „Sicherheit“ (passende Ausrüstung für den Berg).
Für ÖW-Chefin Astrid Steharnig-Staudinger steht fest: „Die Seilbahnen sind der Brückenbauer, sowohl im Sommer als auch im Winter.“ Man werde „gemeinsam Dinge entwickeln“ (vor allem in Richtung Ganzjahres-Tourismus). Ebenso ist für sie klar: „Österreichs Seilbahnen sind überaus nachhaltig.“ Dies betrifft nicht nur die Aktionen mit dem „KlimaTicket“ oder der Gipfel-Charta „Gemeinsam am Berg“, sondern reicht von Energie (in den vergangenen 10 Jahren konnte der Verbrauch durch eine Vielzahl von Maßnahmen drastisch reduziert werden) über die Verantwortung für Flora und Fauna, bis hin zur sozialen und ökologischen Nachhaltigkeit.
Erstellt am: 13. Juni 2025
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