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Bergbahnen Kitzbühel

Quadratur des Kreises geglückt! Skivergnügen, 2G & Wintererlebnis

Print-Ausgabe 17. Dezember 2021

Die beiden KitzSki-Vorstände Anton Bodner (l.) und Christian Wörister rechnen mit einem guten Winter (Bild: © Elisabeth Laiminger)


 

KitzSki startet bestens vorbereitet in die kommende Wintersaison – die Hausaufgaben sind erledigt, die Schneebedingungen erstklassig

Sie glich der Quadratur eines Kreises, die Vorbereitung der Wintersaison 2021/22 für Österreichs Seilbahnen. Doch sie dürfte geglückt sein, wie T.A.I. Mitte dieser Woche im Gespräch mit den beiden KitzSki-­Vorständen Anton Bodner (CEO) und Christian Wörister (CMO) feststellen konnte. „Wir gehen vom Angebot her von einer normalen Wintersaison aus“, so Bodner und Wörister, die trotz der neuen Omikron-­Variante weiter damit rechnen, gemessen an den Beförderungserlösen rund 70 % des Volumens von vor drei Jahren (letzte volle Wintersaison, Rekordjahr) zu erreichen. Voraussetzung: Die Hotellerie bleibt durchgehend geöffnet, ebenso die Grenze zu Bayern.

Eines der großen Fragezeichen (nicht nur für KitzSki, sondern für alle österreichischen Seilbahnen) war die Umsetzung der 2G-Regel. „Wir hatten Sorge, ob das alles funktioniert“, erinnern sich Bodner und Wörister, die damit nicht alleine da standen: „Alle in Österreichs Seilbahnwirtschaft waren skeptisch, als im Sommer die Idee geboren wurde, die Aufgabe mit einer technischen Lösung zu bewerkstelligen.“ Dank Technik­partner Skidata (ca. 80 % aller Seilbahnzugänge in Österreich; den Rest, vor allem kleinere Skigebiete, betreut Axxess) und deren dafür entwickeltem Produkt „safe2ski“, das auf Scans der QR-Codes mit Impf- oder Genesungsnachweis basiert, ist dies aber geglückt (Axxess verfolgt den gleichen Ansatz).

„Wir waren die ersten, die das umgesetzt haben“, freuen sich Bodner und Wörister über die Vorreiterrolle von KitzSki, das mit dem Skigebiet Resterkogel bereits am 30. Oktober in Betrieb ging und so wertvolle Entwicklungsunterstützung geben konnte. Zuvor gab es von Skidata noch „safe2ski“-Tests an einer Station auf dem Kitzsteinhorn (Gletscher­skigebiet).

Für 2G-Kontrollen bestehen nun bei KitzSki dank „safe2ski“ vier Möglichkeiten: im Onlinewebshop, an den Kassen, an den Ticketautomaten und durch mobile Mitarbeiter*innen, die mit Smart­phones unterwegs sind (Wörister und Bodner nicht ausgenommen), um Gästen dabei zu helfen, Skikarten sowie QR-Codes einzuscannen. Alles zusammen „ist Sicherheit garantiert und stellt eine 100-prozentige Kontrolle dar“.

Für KitzSki war die Lösung des 2G-Themas „ein besonderes Handi­cap, da vor dem Winterstart bereits 6.000 bis 7.000 Saisonkarten ausgegeben waren. Diese stellen jetzt bezüglich 2G-Nachweis dank „safe2ski“ kein Problem mehr dar. Wobei der Saisonkarten-Verkauf traditionell als gutes Indiz für den Erfolg der bevorstehenden Wintersaison gilt. Derzeit sind es 10.500, womit KitzSki laut Wörister und Bodner „auf gutem Niveau“ unterwegs ist.

Und wie sieht es mit den Investitionen im kommenden Winter aus? „Es ist schwierig, Geld in die Hand zu nehmen, wenn man nicht weiß, wie die nächste Zeit wird“, gibt Anton Bodner zu bedenken. Im Durchschnitt der letzten Dekade vor 2019 waren es jährlich rund 22 Mio. Euro, und mit der „Fleckalmbahn Neu“ (Dezember 2019 eröffnet) wurde die mit 27,5 Mio. Euro größte Einzelinvestition in der Geschichte der Bergbahn AG Kitzbühel getätigt. Bereits damals war klar, dass in den Folgejahren kleinere Brötchen gebacken würden, doch mit dem, was danach kam, hatte niemand gerechnet: „Wir wollten leiser treten, aber so leise nicht“, sagt Anton Bodner.

Insofern nehmen sich die im Winter 2020/21 rund 8 Mio. investierten Euro bemerkenswert aus, ebenso die für die Saison 2021/22 rund 7,5 Mio. Euro. Damit wurde heuer nicht nur die neue „P3 Lounge“ (Panoramablick, 60 Sitzplätze innen, 140 auf der Terrasse mit verglastem Windschutz) neben dem Bergrestaurant Pengelstein errichtet, sondern auch in die Sicherheit bei den Pisten investiert, das LED-Infosystem weiter ausgebaut, die Besucherlenkung (Infos über Wartezeiten) erweitert, bei den Funparks zugelegt, eine „Skimovie“-­Strecke installiert (am Eröffnungstag, den 12. Dezember, bereits 500 Skifahrer*innen), das Schneemanagement ausgeklügelt, neue Masterpläne angelegt und „last but not least“ gemeinsam mit LEITNER auf zwei Bahnen das neue System der Intelligent Heat Dedectors (IHD) installiert, das auf der Idee von Christoph Kellner, Betriebsleiter-Stellvertreter von KitzSki, basiert (mehr dazu auf Seite 27).

Ergänzend dazu kommt noch ein erweitertes Angebot für Skitouren-­Geher*innen (Wörister: „Wir wissen, dass die meisten von ihnen Saisonkarten-Besitzer*innen sind“) und eines unter der Bezeichnung „Walk & Fly“ für Winter­wander*innen.

Christian Wörister: „Ziel aller Investitions-Maßnahmen war es, das Wintererlebnis für unsere Gäste weiter zu erhöhen.“ Denen stehen dank des Wetters jetzt auch beste Schneeverhältnisse zur Verfügung (40 cm im Tal), wodurch der Komplettöffnung des Skigebietes am kommenden Wochenende (den Anfang machte das Ski­gebiet Resterkogel Ende Oktober, der Hahnen­kamm folgte dann Anfang Dezember) nichts mehr entgegensteht: „Wir starten voll durch, alles ist geöffnet, auch alle Talabfahrten“, freut sich Wörister über „eine Schneelage wie nur selten im Dezember. Es herrscht eine schöne Winterstimmung.“

Nicht unerwähnt bleiben darf in diesem Zusammenhang, dass das KitzSki-Team auch bei der Pistenpräparierung Hervorragendes geleistet hat, was in Corona-Zeiten weitaus einfacher erscheint als es ist. „Da spielen der Zeitfaktor und auch der Personalfaktor eine entscheidende Rolle“, erklärt Anton Bodner, „denn wir versuchen, das Angebot immer auch an das Gäste­volumen anzupassen. Das ist uns gelungen.“

Bleiben die Investitionen in neue Liftanlagen. Wie sieht es damit aus? In Planung ist derzeit der Ersatz eines Schlepp- und Sessellifts im Bereich Bärenkogel, Kostenpunkt ca. 15 Mio. Euro. Ob der Bau 2022 realisiert werden kann, hängt einerseits von den dafür nötigen Grundstücksverhandlungen ab („Wir sind guter Dinge“), anderseits von den wirtschaftlichen Möglichkeiten: „Wir müssen die laufenden Ressourcen gezielt einsetzen“, so Anton Bodner.

Klarheit darüber, wie die finanziellen Möglichkeiten im nächsten Jahr gestaltet sind, sollte spätestens Ende März 2022 herrschen. Anton Bodner: „Von Dezember bis Anfang April erzielen wir in der Regel 90 % unseres Jahresumsatzes. Mitte April können wir auf ein paar Prozent sagen, wie das Ergebnis aussieht.

Jetzt heißt es aber einmal, die bevorstehende Weihnachtszeit zu genießen. Anton Bodner und Christian Wörister: „Die Leute sind gut drauf, das hat sich soeben bei der Eröffnung des Kitzbüheler Advent­marktes gezeigt. Wir rechnen mit einem guten Winter!“

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