Print-Ausgabe 15. November 2024
Die Geschäftsführer Günther Zangerl (l.) und Markus Walser freuen sich über das gute Ranking der Silvrettaseilbahn (Foto: © Silvrettaseilbahn AG)
Im Zuge der Bilanzanalyse 2022/2023 errechnete T.A.I. wichtige Kennzahlen, woraus sich ein interessanter Vergleich mit jenen von vor der Pandemie ergab
Bei der Analyse der Top-40 Seilbahnunternehmen Österreichs für die Jahresabschlüsse 2022/23 – sie wurden durch die Bank erst 2024 im Formenbuch veröffentlicht – wurden von T.A.I. jeweils 14 Positionen abgefragt, vom Umsatz (dort wo er nicht vorlag das Rohergebnis, der Umsatz wurde dann mit dem Faktor 1,1567 hochgerechnet) bis zum Jahresüberschuss, vom Gesamtkapital und den Guthaben bei Kreditinstituten bis zu den Abschreibungen und Zinsaufwenden sowie der durchschnittlichen Anzahl der Mitarbeiter:innen – all das für das zu untersuchende Geschäftsjahr und das vorangegangene, samt den prozentuellen Veränderungen.
In einem nächsten Schritt wurden dann die wichtigsten Kennzahlen berechnet. Diese reichten vom Ergebnis vor Steuern in % zum Umsatz bis zur Entschuldungsdauer in Jahren, von der Gesamtkapital Rendite bis zum Cash Flow (Achtung: angewendet wurde die „Indirekte Methode“; dadurch kommt es im Vergleich zu den Cash Flows, die von den Seilbahnunternehmen selbst berechnet wurden und denen genauere Daten dafür zur Verfügung stehen, zu leichten Differenzen).
Die Ergebnisse sind ebenso interessant wie bemerkenswert. Beim „Gewinn vor Steuern in % zum Umsatz“ (Durchschnitt aller Top-40 Unternehmen 13,7 % und damit besser als vor der Krise, als 12,2 % erreicht wurden) lagen 2022/2023 die Schilifte Gampe Ötztaler Gletscherbahn (49,4 %) in Front, vor ex aequo den Bergbahnen Nassfeld Pramollo und der Skiliftgesellschaft Sölden - Hochsölden (je 34,4 %).
Bei den „Personalkosten in % zum Umsatz“ (mit einem Durchschnitt von 28,9 % deutlich höher, als vor der Pandemie mit damals 26,8 %) erwiesen sich die Bad Kleinkirchheimer Bergbahnen, Sport- und Kuranlagen mit 41,1% als Spitzenreiter, vor der Seilbahn Komperdell (39,4 %) und den Nauderer Bergbahnen AG (37,2 %), damit die gleichauf mit den Hinterstoder-Wurzeralm Bergbahnen lagen.
Kräftig verändert hat sich die Position „Abschreibung in % zum Umsatz“: Vor der Pandemie erreichte sie einen Durchschnittswert von 20,1 %, jetzt sind es mit 17,4 % deutlich weniger. Am höchsten war sie 2022/2023 bei den Oberpinzgauer Fremdenverkehrsförderungs- und Bergbahnen (27,4 %), vor der Steinplatte-Aufschliessungs-Gesellschaft (24,5 %) und den BBSH Bergbahnen Saalbach-Hinterglemm (24,1 %).
Die Netto-Verschuldung (jener Teil des Fremdkapitals, der nicht durch kurzfristige Liquidität gedeckt ist) hat gegenüber dem Vorjahr im Durchschnitt um -11,8 % abgenommen, ist also besser geworden. Dies trifft auch gegenüber vor der Pandemie (Geschäftsjahr 2018/2019) zu: Wurden damals von den Top-40 Seilbahnunternehmen noch 29,63 Mio. Euro an Netto-Verschuldung ausgewiesen, so waren es zuletzt nur noch 28,632 Mio. Euro.
Der Cash Flow (die T.A.I.-Analyse setzt auf die „indirekte Berechnung“, wodurch er unterschiedlich zu jenen Werten ausfällt, die zum Teil von den Bergbahnen selbst berechnet wurden, spiegelt aber die Tendenzen sehr gut wider) ist mit 12,824 Mio. Euro im Durchschnitt um 13 % besser, als jener vor der Krise. In Relation zum Umsatz konnte er sich ebenfalls um 1,3 Punkte auf jetzt 34,2 % verbessern.
Erheblich verbessert hat sich damit auch die „Entschuldungsdauer in Jahren“ (Nettoverschuldung dividiert durch Cash Flow): Sie lag vor der Pandemie bei den Top-40 Unternehmen noch bei 4,0 Jahren, 2022/2023 erreichte sie 3,4 Jahre. Bei sechs Unternehmen (Silvrettaseilbahn, Pitztaler Gletscherbahn, Arlberger Bergbahnen, Mayrhofner Bergbahnen, Bergbahnen Nassfeld Pramollo und Skiliftgesellschaft Sölden – Hochsölden) ist sie sogar „negativ“. Vor der Krise war dies nur bei dreien der Fall. An der Spitze damals wie heute: die Silvrettaseilbahn.
Erstellt am: 15. November 2024
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