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Das zweitgrößte Skigebiet in Niederösterreich, die Ötscherlift GmbH in Lackenhof (19 km Pisten), stellt per sofort seinen Betrieb ein. Das kommunizierten heute die beiden Gesellschafter, die zur Schröcksnadel-Gruppe gehörende Hinterstoder-Wurzeralm Bergbahnen AG (60%) und die ecoplus Alpin GmbH (40%) des Landes NÖ.
Laut ecoplus Alpin-Geschäftsführer Markus Redl wurden gemeinsam mit der Schröcksnadel-Gruppe verschiedenste Investitions-Varianten geprüft. Sie hätten sich allesamt nicht gerechnet. Die Ötscherlift-Anlagen (je drei Schlepp- und Sessellifte, zwei Förderbänder) sollen im Frühjahr abgebaut werden. Saisonkarten-Inhaber können vom Kauf zurücktreten oder diese in eine Saisonkarte für das Hochkar umwandeln.
Verschmelzung mit Hochkar gescheitert
Bereits vor einem Jahr ließ Schröcksnadel durchblicken, das Interesse an den Ötscherliften auf Grund der defizitären Entwicklung verloren zu haben. Der Bilanzverlust hatte sich per 30. April 2021 auf -4,58 Mio. Euro summiert, die Verbindlichkeiten erreichten 3,455 Mio. Euro. Seit längerem geplante Investitionen wurden nur noch bedingt getätigt.
Als einer der Lösungen wurde eine Verschmelzung der Ötscherlift-Gesellschaft mit den wesentlich stärker aufgestellten und gewinnträchtigen Hochkar-Bergbahnen (ebenfalls 60% Hinterstoder-Wurzeralm Bergbahnen/Schröcksnadel und 40% ecoplus Alpin), die mit Andreas Buder den selben Geschäftsführer haben, ins Auge gefasst. Daraus ist nicht geworden, außer einem Saison-Kombiticket.
Langer Leidensweg
Als 1963 mit dem rund 2,4 km langen Sessellift auf den Ötscher die erste Anlage eröffnet wurde, herrschte noch großer Optimismus. Doch ab den 1990er-Jahren schwand die Rentabilität des Wintersportbetriebs. Die ortsansässigen Beherbergungsbetriebe gelangten zunehmend in die Hände ausländischer Investoren, vorwiegend an Ungarn und Russen.
Der Einstieg der Schröcksnadel-Gruppe in die Ötscherlifte (sie gehörten zuvor der Gemeinde Gaming) erfolgte im Jahr 2000 und ließ wieder Hoffnung aufkeimen. Rund 15 Mio. Euro wurde seither in das Skigebiet investiert, seit 2014 gemeinsam mit ecoplus Alpin. Doch der Turnaround stellte sich nicht wie erwartet ein. Die Zahl der Ersteintritte ging laut Schröcksnadel-Gruppe von anfänglich mehr als 150.000 auf weniger als 100.000 pro Jahr zurück.
Die Rettung des Skigebietes Lackenhof am Ötscher erfolgte am 3. Dezember 2021. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner sowie Tourismus- und Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger hatten sich persönlich darum bemüht. Ergebnis:
In einem nächsten Schritt sollen Konzepte für einen Ganzjahresbetrieb entwickelt werden.
Erstellt am: 26. November 2021
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