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Wer sind Österreichs Big-Player? T.A.I.-Analyse mit Überraschungen

Print-Ausgabe 16. Jänner 2020

Nimmt mit Ruefa Reisen den Spitzenplatz im Ranking ein: Geschäftsführer Walter Krahl
Bild: © fotografie fetz

Mit Verkehrsbüro-Ruefa, Eurotours, TUI Das Reisebüro und sabtours liegen vier Retailer an der Spitze – gefolgt vom Incomer Travel Europe und dem TMC BTU

Wer sind Österreichs größte Touristik-­Unternehmen? Wer beschäftigt die meisten MitarbeiterInnen? Wer sind die vom Ergebnis her erfolgreichsten und wer kann mit den solidesten Eigenkapitalquoten aufwarten? Antworten darauf sind nicht leicht zu finden. T.A.I. hat es trotzdem versucht und ist auf interessante Ergebnisse gestoßen.

Kein Vergleich von Äpfeln und Birnen

Üblicherweise bedienen sich derartige Rankings der Umsatz-Zahlen. Dies heißt aber, Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Der Umsatz eines Retailers ist anders zu bewerten, als von einem Reiseveranstalter oder einem Incomer. Besonders schwierig wird’s, wenn es sich um Mischformen handelt. Damit nicht genug, agieren einige Big Player nur als GSA (General Sales Agent), deren Umsätze kaum Rückschlüsse auf ihre wahre Marktgröße zulassen. Prominentestes Beispiel ist TUI Österreich: Im letzten Geschäftsjahr vor ihrer Umstellung auf einen GSA – das war 2013/14 – wurde ein Umsatz von 273 Mio. Euro ausgewiesen. Im ersten Jahr nach kompletter Umstellung 2016/17 (der Übergang lief über zwei Jahre) waren es nur noch 11,36 Mio. Euro.

Ein weiteres Problem: Nicht alle Marktakteure verfügen über eigene Unternehmen in Form juristischer Personen in Österreich. Das trifft auf alltours (geschätzte ca. 60 Mio. Euro Österreich-Umsatz) genauso zu, wie auf Schauinsland sowie allen voran auf den Big Player FTI, der immerhin rund 70 MitarbeiterInnen am Standort in Linz beschäftigt. FTI bildet nach eigenen Angaben hinter der Verkehrsbüro Group und TUI den drittgrößten Touristik-Anbieter in Österreich mit einem Umsatz von rund 270 Mio. Euro (ohne CEE, inkl. Ticketshop).

Die reinen Umsatzzahlen scheiden somit als Vergleichs-Maßstab aus. Dasselbe gilt für jene Unternehmen, von denen für diese Analyse keine konkreten Daten in Form von im Firmenbuch veröffentlichten Jahresabschlüssen vorliegen (also FTI & Co.). Damit steht eine weitere Besonderheit für dieses Ranking fest: Es basiert auf Unternehmens-, und nicht auf Konzerndaten. Die Verkehrsbüro Touristik z. B. wird damit nicht als Ganzes dargestellt, sondern in Form ihrer Töchter, von der Verkehrsbüro-Ruefa Reisen GmbH bis zur AX Travel Management GmbH.

Als Vergleichswert wurde der Roh­ertrag I herangezogen (ermittelt durch Abzug von Material, Handels­waren sowie Fremdleistungen etc. von den Umsatzerlösen). Als Basis dafür dienen die Jahresabschlüsse von 2018. In denen ist noch die im Oktober 2019 pleite gegangene Thomas Cook Austria AG enthalten (grau hinterlegt).

Überraschendes Ergebnis

Das Ergebnis (50 Unternehmen wurden geprüft) ist überraschend: An der Spitze stehen vier Reisebüro-­Unternehmen, gefolgt von einem Incomer (Travel Europe) und einem Geschäftsreise-Anbieter (BTU). Erst auf Platz 7 liegt mit TUI Österreich der größte Tour­operator.

Anders sieht das Bild aus, wenn es um die größten ArbeitgeberInnen in Österreichs Touristik geht. Dasselbe gilt für die Eigenkapital-­Quote und die Gewinn-Situation (letztere in Form des EBT/Ergebnis vor Steuern in Relation zum Rohertrag). Mehr darüber in der nächsten T.A.I. 

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