Geschäftsreisen

Vollständige Erholung erst 2026: Ölpreis und Inflation als Bremsklötze

Print-Ausgabe 19. August 2022

Die vollständige Erholung des Biz Travel Sektors wird laut Suzanne Neufang und Götz Reinhardt nicht vor 2025 erfolgen


 

Laut der Mitte dieser Woche präsentierten Studien von GBTA und SAP-Concur wird das vor-Pandemie-Niveau erst mit 18-monatiger Verspätung möglich sein

Ölpreise und Inflation schlagen als nächste Geschäftsreise-Bremsen voll zu, die vollständige Erholung dieses Sektors dürfte sich dadurch vom bisher prognostizierten Jahr 2024 auf den Zeitraum von 2025 bis 2026 verschieben. Das sind die Kernaussagen der soeben präsentierten Studien der GBTA (Global Business Travel Association) und von SAP-Concur. Deren „Business Travel Index“ und „Global Business Travel Outlook“ sprechen deutliche Sprachen.

Zunächst zur jährlich erhobenen GBTA-Studie, die auf 44 Branchen basiert und den Geschäftsreise­verkehr in 73 Ländern erfasst. Demnach befinden sich die weltweiten Geschäftsreisen unverändert auf dem Weg zur vollständigen Erholung auf das Vor-Pandemie-Ausgabenniveau von 1.400 Mrd. US-Dollar, doch das bisherige Tempo wird aktuell laut GBTA-CEO Suzanne Neufang durch heftigen Gegenwind verlangsamt.

Bereits Anfang 2022 hatten sich viele makroökonomische Bedingungen verschlechtert. Im Vorjahr erreichten die globalen Gesamtausgaben für Geschäftsreisen 697 Mrd. US-Dollar, ein geringfügiger Anstieg von 5,5 % gegenüber 2020. Für heuer wird ein Plus um 34 % auf 933 Mrd. Dollar erwartet, was rund zwei Dritteln (65 %) des 2019er-­Niveaus entspricht.

Doch die Erholung der Branche wird nun durch die sich verschlechternden Rahmenbedingungen um schätzungsweise 18 Monate länger dauern als Ende 2021 prognostiziert. Westeuropa und Nordamerika dürften dabei laut GBTA bis 2026 die stärksten Steigerungen mit jährlichen Wachstumsraten von 16,9 % bzw. 23,4 % verbuchen.

Beim SAP Concur Global Business Travel Survey sehen ziemlich genau 40 % der befragten 3.850 Geschäftsreisenden aus 25 Märkten und 700 Travel Manager aus sieben Ländern Ölpreise und Inflation als mit Abstand größte Bedrohung für Geschäftsreisen. „Die hohen fossilen Energiekosten und die rasant ansteigende Inflation treffen auf ein sensibles Marktumfeld, das sich ohnehin in einem tiefgreifenden Wandel befindet“, so Götz Reinhardt, Managing Director MEE bei SAP Concur. Erfreulich: Nur noch 10 % schätzen laut SAP Concur-­Studie coronabedingte Gesundheits- und Sicherheitsbedenken als größte Gefahr für Geschäftsreisen ein.

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