Print-Ausgabe 1. Juli 2016
Vorstoß in den gehobenen 3-Sterne Bereich. In Österreich wird das Spanien-, Bundesländer- und Fernprodukt erheblich ausgebaut.
Mit zwei großen strategischen Neuerungen startet die TUI Group in den Winter 2016/2017. Die eine betrifft laut TUI Vorstand Sebastian Ebel den massiven Ausbau des Angebotes im 3-Sterne Sektor, jenem Bereich, in dem TUI bisher nicht so stark war. Die andere Innovation stellten bei dem Medien-Event vor kurzem in Mauritius die beiden TUI Österreich-Chefs, Dirk Lukas und Lisa Weddig, vor: die Einführung der „One-Way Flug Logik“. Durch sie sind im Bereich der Flugpauschalreisen alle Airlines miteinander kombinierbar und zwar sowohl auf der Mittelstrecke als auch auf der Fernstrecke Charter. Ergebnis ist eine bisher nicht möglich gewesene Flexibilität.
Ort des Geschehens der Winterprogramm-Präsentation der TUI Group waren die neuen RIU Hotels Riu Le Morne und Riu Creole im Südwesten von Mauritius. Beide sind im 4-Sterne Bereich angesiedelt und öffnen die Insel für Gästeschichten, denen ein Mauritius-Urlaub bislang eine Schuhnummer zu groß war.
Die von Sebastian Ebel angekündigte „Offensive in Richtung Mitte des Marktes“ wird sich „im oberen Drittel des 3-Sterne Bereiches“ abspielen, wo TUI aktuell nur zu 12 Prozent vertreten ist. „Es geht uns um hervorragende Qualität in diesem Bereich“, auf den laut Ebel rund 62 Prozent des Marktes entfallen. Vom Erfolg ist Ebel überzeugt: „Wir haben bewiesen, dass wir Mengen und Marktanteile gewinnen können.“
Generell wird das TUI Hotel-Portfolio größer. Die bisher 25.000 im Programm verfügbaren Häuser wachsen bis Oktober auf 75.000 an, mittelfristig schweben Ebel 200.000 Hotels vor, die „über alle Vertriebswege vermarktet werden.“ Dabei wird „bei aller Fokussierung auf Online“ nicht zuletzt auch der Eigenvertrieb in den stationären Reisebüros gestärkt. Bis 2012 sollen in Deutschland 100 neue TUI-Reisebüros entstehen.
Das TUI-Portfolio in Österreich entspricht (bis auf Gulet, zwei Kataloge für den Winter) jenem der TUI Deutschland, allerdings mit anderen Schwerpunkten im Flugangebot. An Gulet – das „extrem stark im B2B und B2C-Bereich verankert ist“ – wird weiter festgehalten. Die starke Marke trägt nicht unerheblich dazu bei, dass TUI mit 30 Prozent Anteil an klassischen Pauschalreisen in Österreich laut Dirk Lukas unangefochtener Marktführer, vor Thomas Cook, Rewe und FTI ist.
Zur Festigung dieser Position soll nicht zuletzt die Einführung der „One-Way Flug Logik“ beitragen. Sie gilt für die gesamte Mittelstrecke sowie auf der Fernstrecke Charter. Auf Linienflügen in die Ferne ist hingegen weiterhin Carrier-Gleichheit gefordert. Lisa Weddig: „In der Ferne muss also teilweise mit der gleichen Airline hin und zurück geflogen werden.“
In der Mittelstrecke geht Weddig davon aus, dass es durch die neue „One-Way Flug Logik“ auf der Hinreise einen Trend hin zu Morgenflügen geben wird, während Rückflüge verstärkt für den Abend gebucht werden. „Das stellt unsere Flugsteuerung vor große Anforderungen“, erklärt Lisa Weddig.
Zusätzlich zu dieser Innovation startet die TUI Group in Österreich mit drei Offensiven in den Winter 2016/2017: eine Spanien-, eine Bundesländer- und eine Fernstrecken-Offensive.
In Spanien wurden die Kapazitäten um 30 Prozent auf 42 Abflüge pro Woche aufgestockt, es gibt 13 neue Strecken. Das Hotel-Portfolio auf den Kanaren wurde um 40 Prozent auf 700 Anlagen ausgebaut. Erstmals wird Jerez im Winter angeboten, das Mallorca-Programm präsentiert sich ebenfalls stark erweitert.
In den Bundesländern kommt es zur Verdoppelung der Linz-Kapazitäten (neuer Teneriffa-Flieger), sowie zur Steigerung des Volumens ab Salzburg um ein Fünftel (Kanaren). Ab Salzburg gibt es wie im Vorjahr auch einen Charter nach Hurghada.
Die Offensive in der Ferne (15.000 Hotels, 5.100 Zusatzleistungen sowie 570 Rundreisen) wird vor allem durch das große Direktflug-Angebot ab Wien getragen. Das Preis/Leistungsverhältnis nähert sich dabei mehr und mehr jenem der Mittelstrecke an. Weddig: „Eine Woche Jerez kostet fast so viel wie eine Woche Thailand.“ Dirk Lukas rechnet damit, dass sich der aktuelle Anteil von 50:50 zwischen Mittel- und Fernstrecke im kommenden Winter Richtung Fernstrecke verschiebt.
Erstellt am: 01. Juli 2016
Foto: Dirk Lukas und Lisa Weddig bei der TUI-Präsentation auf Mauritius
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