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TUI Group

TUI-Chef Joussen: 2021 wird Übergangsjahr, Normalisierung erst ab 2022

T.A.I. 24 TOP News

Die heute, Donnerstag, vom weltgrößten Reisekonzern, der TUI, präsentierten Quartalszahlen brachten wenig Überraschendes. Interessant sind aber die Einschätzungen von TUI Chef Fritz Joussen über die weitere Geschäftsentwicklung.

Reduziertes Angebot im nächsten Jahr

Demnach wurden die Kapazitäten für den Winter 2020/21 um -40% reduziert. Laut Fritz Joussen entwickeln sich bislang auch die aktuellen Buchungen im Rahmen dieser Kapazitätsanpassungen. Für den Sommer 2021 wurden die Kapazitäten um -20% reduziert. Joussen verweist dabei auf die Möglichkeit, „diese flexibel anpassen zu können.“

Die Buchungen dafür nehmen Joussen zufolge „deutlich zu, da die Kunden sowohl Urlaubsreisen aus diesem Sommer umbuchen als auch neue Reisen frühzeitig sichern wollen.“ Er spricht von einem Anstieg um 145% (Stand 2. August), wobei er die Ausgangsbasis offen ließ. Selbiges gilt für den durchschnittlichen Verkaufspreis (er liegt laut Joussen um 9% höher).

Joussen: „Wir erwarten, dass sich das Geschäftsvolumen erst ab dem Geschäftsjahr 2022 normalisieren wird.“

Das 3. Quartal in Zahlen

Im Zeitraum April bis Juni 2020 (bei TUI das 3. Quartal im bis 30. September laufenden Geschäftsjahr 2019/2020) ging der Umsatz um 98% auf 75 Mio Euro zurück. Der operative Verlust kam bei 1,1 Mrd. Euro zu liegen. Zur Erinnerung: Erst Mitte Mai konnte der Betrieb teilweise wieder aufgenommen werden. Bis Ende Juni wurden seither 55 Konzern-Hotels wiedereröffnet. Joussen: „Dies entspricht etwa 15% unseres gesamten Portfolios.“ Die durchschnittliche Auslastung liegt in diesen Häuern bei 23%.

Zarter Re-Start der Kreuzfahrten

Komplett stillgelegt war im dritten Quartal das Kreuzfahrtgeschäft (TUI Cruises, Hapag Lloyd Cruises und Marella Cruises). Erst vor kurzem erfolgte ein zaghafter Re-Start mit einer dreitägigen Mein Schiff 2 Mini-Kreuzfahrt ohne Stopp von Hamburg über Kristiansand in Norwegen und zurück sowie Kurzreisen ohne Landgänge ab/bis Hamburg von Hapag Lloyd mit der EUROPA 2 und der HANSEATIC inspiration.

Die Liquidität

Der operative Verlust der TUI Group in den ersten neun Monaten 2019/2020 (Oktober bis Juni) erreichte -2,0 Mrd. Euro (im Vorjahr waren es -200 Mio. Euro). Die Liquidität ist aber gesichert: Das soeben mit der deutschen Bundesregierung vereinbarte Stabilisierungspaket in Höhe von 1,2 Mrd. Euro ergänzt die Ende März ausgehandelten 1,8 Mrd. Euro auf zusammen 3,0 Mrd. Euro. Mit Stand 12. August beliefen sich dadurch laut CEO Fritz Joussen „die gesamten Barmittel und verfügbaren Fazilitäten des Konzerns“ einschließlich der zusätzlich gesicherten Liquidität auf 2,4 Mrd. Euro.

Der Ausblick

Ergänzt wird dies durch ein massives Kostenreduzierungs-Programm. Joussen: „Unser Ziel ist es, dauerhaft jährliche Einsparungen von mehr als 300 Mio. Euro zu erzielen.“ Spürbar werden wird dies ab dem Geschäftsjahr 2022, die volle Wirkung soll dann ab dem Geschäftsjahr 2023 erzielt werden. Joussen: „In zwei Jahren soll die TUI Group stärker, schlanker, digitaler und agiler in einem voraussichtlich erheblich konsolidierten Markt auftreten.“

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