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Wie entwickeln sich die Reisebüro-Buchungen in Österreich? Konkrete Zahlen darüber liegen keine vor und so suchte T.A.I. im Webex-Meeting mit Dieter Rumpel, Managing Director von Travelport für die DACH-Region, und Head of New Business Marketing Europe Sabrina Schwab nach Antworten. Das erfreuliche Fazit: Beide gaben sich „verhalten optimistisch, was den Sommer 2021 betrifft.“
Diese Entwicklung sei nicht nur im gesamten DACH-Raum feststellbar, sondern auch „spezifisch auf Österreich ausgerichtet. Wir sehen uns die CETS- und Powersearch-Zahlen täglich an“, so Dieter Rumpel: „Wir verzeichnen in den letzten zwei Wochen eine sehr gute Zunahme an Buchungen.“ Sowohl Rumpel als auch Schwab gehen „von einem relativ guten Sommer“ aus, „sehr viel besser, als der Sommer 2020, aber auch sicher nicht wie der Sommer 2019.“ Wobei alles noch „relativ eingeschränkt auf Europa“ ist.
Pauschalreise bietet Sicherheit
Geht es vielleicht noch ein bisschen konkreter? Dieter Rumpel: „CETS liegt derzeit je nach Abflugmonat zwischen 50 und 60% des Niveaus von 2019. Wir gehen davon aus, dass diese Zahlen noch weiter ansteigen werden.“
Wobei Rumpel zufolge „der reine Flugbereich noch nicht auf diesem Niveau“ angelangt sei: „Er ist schon noch um einiges tiefer.“ Sabrina Schwab: „Als Kunde ist man mit Pauschalreisen derzeit am besten dran.“ Dies gelte laut Dieter Rumpel auch für die Schweiz und Deutschland: „Dort ist es dasselbe.“
Der Grund für die noch verhaltene Entwicklung des reinen Flugbereichs liege im dort üblicherweise vorherrschenden „hohen Anteil an Geschäftsreisen. Deren Erholung ist noch relativ gering.“ Aber auch bei den Business-Trips zeichnet sich eine deutliche Besserung ab: „Wir sehen, dass es nach dem Sommerurlaub eine große Steigerung gibt“, so Dieter Rumpel, „gegenüber vor einem Quartal sind schon höhere Buchungszahlen da.“
Branche hat kritische Phase gut überstanden
Noch eines wollte T.A.I. von Dieter Rumpel und Sabrina Schwab erfahren: Wie sieht es mit den Reisebüros aus? Wie viele Mussten aufgrund der Corona-Krise zusperren und ihre Verträge kündigen oder hält sich dies in Grenzen? Rumpel: „Es sind vereinzelte Büros, die es nicht mehr gibt, aber wirklich nicht viele. Es sind sehr wenige.“
Interessant war der zeitliche Aspekt: „Das war vor allem Ende 2020 der Fall. Danach hat sich die Lage ziemlich schnell stabilisiert.“ Die meisten Büros hätten die kritischen Phasen gut mit Kurzarbeit überstanden. Einige wenige haben „den einen oder anderen Zugang zurückgegeben, weil er nicht mehr benötigt wird oder das Personal nicht mehr da war“, so Dieter Rumpel. Die Mietkosten für einen Travelport-Zugang fielen dabei kaum ins Gesicht. Sabrina Schwab: „Die Preise bei uns waren schon immer sehr moderat. Wir leben auch nicht von den Mieten, sondern von den Buchungen.“
„Industry Recovery Microsite“ als Jolly Joker
Am „Einbruch der Buchungszahlen“ hatte laut Dieter Rumpel natürlich „niemand Freude, Tavelport hat aber die ganze Krise genutzt, um für unsere Kunden da zu sein.“ Einwurf: Behaupten das nich alle von sich? Möglich, aber bei Travelport war es Dieter Rumpel zufolge nicht nur ein Lippenbekenntnis, sondern es wurden konkrete Schritte in diese Richtung gesetzt: „Wir haben sehr schnell die ‚Industry Recovery Microsite‘ eingerichtet und über diese sehr gute Informationen geliefert. Die Airlines haben ja ihre Storno-Konditionen sehr rasch geändert.“
Das sei bis heute so geblieben und der Bedarf an Informationen ist aufgrund der Corona-bedingten Unübersichtlichkeit des Marktgeschehens weiterhin extrem hoch. So findet man auf der ‚Industry Recovery Microsite‘ von Travelport laut Dieter Rumpel stets die jüngsten Updates darüber, „welche Airline gerade welche Policy im Einsatz in Bezug auf Storno, Buchung und Reisebeschränkungen hat.“ Sabrina Schwab: „Die Microsite ist so gut angekommen, dass sich alle in der Branche daran bedient haben, nicht nur unsere Kunden!“
Die Travelport-Microsite wurde nicht nur „rasch umgesetzt, sondern auch kurz darauf in den Travelport-Buchungsprozess integriert. Da ist uns wirklich etwas gelungen“, freut sich Sabrina Schwab.
Dies trifft auch auf die Gesamtstrategie von Travelport zu. Stichwort: „next-generation plattform“ bzw. „Travelport+“. Was es damit auf sich hat und wie Reisebüros davon profitiere, darüber mehr in der T.A.I. am 18. Juni.
Dieter Rumpel ist ein Branchenprofi durch und durch. Während seiner mehr als 30-jährigen Reisebranchenerfahrung bekleidete er Führungsposition bei Airlines, Geschäftsreiseanbietern, Reiseveranstaltern sowie im Event- und Destinationmanagement. Bei Crossair (heute Swiss International Airlines) führte er den Verkauf am Headoffice, war 10 Jahre als Director Operations bei HRG Switzerland tätig, baute Kuoni Events in der Schweiz, Grossbritannien und den USA auf oder leitete den Verkauf von Kuoni Destination Management in Europa. Seit 2011 ist Dieter Rumpel bei Travelport tätig - zunächst als Country Manager Schweiz und schon bald danach auch für Deutschland. Seit 2018 ist er Managing Director für die DACH Region und zusätzlich leitet er seit 2020 den Verkauf in den Nordics. - Dieter Rumpel hat ein Executive MBA General Management der Kalaidos Fachhochschule Schweiz sowie ein Nachdiplomstudienabschluss in strategischer Unternehmensführung. Ausserhalb der Arbeit ist er ein begeisterter Bergsteiger, Golfer und Wintersportler, der gerne kocht und die Welt bereist.
Umfangreiche Berufspraktika standen auch bei Sabrina Schwab während ihres Publizistik-Studiums an der Uni Wien auf dem Tapet (von Warner Music Austria bis zur Seminarorganisation bei der International Chamber of Commerce ICC), um dann zunächst knapp drei Jahre im Eventmarketing sowie bei einer PR-Agentur ihre Karriere zu starten. Seit März 2012 ist sie bei Travelport (damals noch Travi Austria), zuerst für Marketing und Kommunikation, dann Head of Sales Austria. Im Frühjahr 2018 übernahm Sabrina Schwab dann die Funktion der Country Managerin Austria und seit Anfang 2020 ist sie zusätzlich noch Head of New Business Marketing Europe.
Erstellt am: 02. Juni 2021
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