Print-Ausgabe 14. Februar 2025
Blicken der gemeinsamen Zukunft in der ASI-Unternehmensgruppe mit Vorfreude und Zuversicht entgegen (v.l.): Roger Schulze, Ambros Gasser, Constanze Köhler und Ulrich Mühlberger
Mit seinem jüngsten Deal, dem Kauf des deutschen Familienreiseanbieters „vamos“, setzt der österreichische Veranstalter seine Expansion gezielt fort
Das Jahr 2024 wird in den Annalen des Tiroler Familienunternehmens ASI Reisen einen breiten Raum einnehmen: Das auf Aktiv- und Erlebnisreisen spezialisierte Unternehmen schloss das Geschäftsjahr (per Ende Oktober) nicht nur mit einem weiteren Umsatz-Rekord ab (+16 % auf die rund 30 Mio. Euro des Vorjahres), sondern übernahm kurz vor Jahresende auch den deutschen Familienreiseanbieter „vamos Eltern-Kind-Reisen“ (familienfreundliche Reisen fernab des Massentourismus, 30 Mitarbeiter:innen, Umsatz 2024 rund 10 Mio. Euro). Bereits im Hochsommer wurde der in Berlin ansässige Luxusreise-Spezialist Windrose Finest Travel übernommen. Während ASI-Chef Ambros Gasser mit dem Windrose-Deal in der Luxussparte kräftig mitmischen will, sieht er in der Akquisition von „vamos“ eine „strategische Integration beim Aufbau einer mittelständisch geprägten Unternehmensgruppe, die auf Qualität, Authentizität und verantwortungsvolles Reisen setzt“.
Doch alles schön der Reihe nach. ASI Reisen konnte laut Ambros Grasser seine „starke Marktposition“ im Vorjahr weiter festigen (das Reiseportfolio umfasst rund 6.000 verschiedene Reisen auf allen Kontinenten). Dies betrifft sowohl den Umsatz bei Wanderreisen (er stieg um +16 %), als auch jenen der Radreisen (+24 %; ASI konzentriert sich als erster Reiseveranstalter überhaupt seit 2018 zu 100 % auf E-Bike Reisen) sowie der Erlebnisreisen (+17 %).
Generell sei die Nachfrage nach Aktiv- und Erlebnisreisen konstant hoch (+9 % bei den Gästezahlen). „Die Entwicklung ist ein klares Zeichen dafür, dass unsere Positionierung genau den Nerv der Zeit trifft“, so Ambros Gasser. Er sieht für das Segment der Aktiv- und Erlebnisreisen „langfristig eine weiterhin sehr positive Entwicklung“ und rechnet auch für 2025 mit einer – allerdings moderat – guten Entwicklung. Im Vergleich zum letzten Geschäftsjahr vor Corona (2019) kletterte die Gästezahl im Vorjahr sogar um 22 % in die Höhe, der Umsatz stieg um 40 %.
Als „wesentlichen Erfolgsfaktor“ bezeichnet Ambros Grasser dabei die „langjährige, gute und faire Zusammenarbeit mit den Reisebüros“. Das Provisionsmodell (10 % für ASI Originals und Partnerreisen) habe sich „sehr gut etabliert“. Noch drei ASI-Kennzahlen zur Abrundung: Der Nettogewinn erreichte 2023 rund 1 Mio. Euro, das Eigenkapital kam bei 35,2 % zu liegen.
Bei Windrose Finest Travel will Ambros Grasser wie erwähnt nun auch im Luxussegment zulegen. Dessen Firmenchef Christian Böll stellte bereits im September den „Magalog“ für 2025 vor, unlängst die Broschüre „Reisehighlights 2025“. Diese bietet auf 36 Seiten eine Auswahl der exklusivsten Angebote, von individuell geplanten Erlebnissen, über Luxus-Kreuzfahrten bis hin zu exklusiven Gruppenreisen.
Die Basis-Provision bei Windrose liegt bei 10 % (Zusatzleistungen wie Flug-Upgrades oder Reiseverlängerungen vor Ort 5 %, bei Exklusiv-Produkten, die Privat-Jets, Villen und Yachten beinhalten, 7 %). Wobei Windrose für Buchungen bis zum 31. März 2025 von Hotels und Pauschalreisen in den Bereichen „Finest Places“ sowie von Luxus- und Expeditionskreuzfahrten eine Provision von 12 % zahlt.
Christian Böll erkennt einen klaren Trend in Richtung Individualität und ergänzt: „Unter ASI Reisen sind wir zu einem Schnellboot geworden – mit einer erhöhten Handlungsgeschwindigkeit, mehr Autonomie sowie vielen zusätzlichen Möglichkeiten.“
Soweit zu Windrose. Mit der Übernahme der 1987 gegründeten „vamos Eltern-Kind-Reisen“ setzt ASI Reisen-Chef Ambros Gasser jetzt den „Aufbau einer Unternehmensgruppe mit gemeinsamen, mittelständisch geprägten Werten“ weiter fort. Dessen Gründer und Inhaber Ulrich Mühlberger und Roger Schulze haben sich aufgrund einer Nachfolgelösung (beide sind nun im Ruhestand) von dem Reiseveranstalter mit Sitz in Hannover getrennt.
Standort und Team bleiben unverändert bestehen, als Geschäftsführerin wurde mit Constanze Köhler die bisherige Geschäftsleiterin ernannt. Köhler war zuvor lange Jahre bei TUI bzw. bei deren früheren Tochter Wolters Reisen, wo sie bis zu ihrem Wechsel zu vamos auch nach dessen Verkauf an e-domizil (eine Tochter der e-hoi Gruppe) blieb.
Ambros Gasser: „Durch die Integration von vamos Eltern-Kind-Reisen erschließen wir eine neue Zielgruppe innerhalb unserer Unternehmensgruppe.“ Wobei – anders als bei ASI Reisen und Windrose – die vamos-Reisen fast ausschließlich im Direktvertrieb (persönliche telefonische Beratung) an Familien vermittelt werden. Constanze Köhler: „Reisebüros, die an einer Zusammenarbeit interessiert sind, lernen wir gerne persönlich kennen.“ Ansprechpartnerin dafür ist Katharina Berger (Tel. +49 511 400 799-50, berger@vamos-reisen.de).
Erstellt am: 14. Februar 2025
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