Print-Ausgabe 5. Oktober 2018
Im Zuge der EU-Versicherungsvertriebsrichtlinie hat Österreichs Marktführer seine Produkte upgegradet – kommuniziert wurde dies mittels eines originellen Mailings
Anfang September erhielten rund 100 Top-Partner in der österreichischen Touristik ungewöhnliche Post: Die dicke Kartontasche enthielt einen bunten Holzrahmen, aus dem die beiden Vorstände der Europäischen Reiseversicherung, Wolfgang Lackner und Andreas Sturmlechner, entgegenlächelten. Nach kurzer Verwunderung entdeckte man bei näherem Befassen mit Rahmen und Bild, worum es sich eigentlich handelt: ausführliche Informationsunterlagen über die neue EU-Versicherungsvertriebsrichtlinie (IDD - Insurance Distribution Directive), die daraus erwachsenden veränderten Info-Pflichten für den Reisevertrieb, sowie den mit 1. Oktober von der Europäischen Reiseversicherung umgesetzten Produkt-Relaunch. „Wir haben unser Kurzfrist-Produktangebot upgegradet und vereinfacht“, so Wolfgang Lackner.
Im Zuge der IDD wird unter anderem festgehalten, dass Reisebüros im Falle von Reiseversicherungen als Vermittler in Nebentätigkeit gelten und damit weniger strengen Regelungen unterliegen als die Versicherungsmakler. Allerdings wird die Prämien-Obergrenze für diese Nebentätigkeit von bisher 500 auf künftig nur noch 200 Euro herabgesetzt (sobald in Österreich die neue Gewerbeordnung verabschiedet wird).
Wolfgang Lackner: „Wir haben das zum Anlass für den Produkt-Relaunch genommen, alles vereinfacht und in sehr praktische Elemente gepackt. Ziel war es, den besten Schutz mit der einfachsten Beratung zu erzielen – alles komplett transparent.“
Geglückt ist dies unter anderem dadurch, dass die bisherige Trennung in Standard- und Plus-Produkte entfällt. „Unsere neuen Standard-Produkte enthalten alle Top-Leistungen der bisherigen Plus-Produkte, sind aber um 20 Prozent günstiger“, erklärte Andreas Sturmlechner. Aufgegliedert ist alles in Reisepreisstaffeln (150 Euro bis 15.000 Euro) sowie in Einzelpersonen und Familien.
Spitzenprodukt der Europäischen Reiseversicherung ist der „KomplettSchutz“ ab 25 Euro (der Leistungen vom Reisestorno bis zu medizinischen Leistungen im Ausland samt Rücktransport beinhaltet), ergänzt durch den „BusBahnAuto-KomplettSchutz“ inklusive Fähren- und Motorradreisen in Europa (ab 14 Euro, gilt nicht für Flug- oder Schiffsreisen). Dazu kommt noch der „StornoSchutz“ (ab 13 Euro, insgesamt 38 Stornogründe) und der „ReiseSchutz“ (ab 29 Euro), der sich als einziger des Produkt-Quartetts nicht nach der Höhe des Reisepreises (ab 150 Euro) richtet, sondern stattdessen nach der Reisedauer (ab 5 Tage).
Die Vorteile der neuen Produkte – sie beinhalten auch hohe Versicherungssummen sowie eine Neuwertdeckung im Reisegepäck – liegen laut Wolfgang Lackner vor allem „in der leichten Erklärbarkeit, der übersichtlichen Darstellbarkeit der Vorteile gegenüber Kreditkartenversicherungen und e-card, sowie im Wegfall von Diskussionen über Neuwert und Vorerkrankungen“. Dies führe zu „schnelleren Abschlüssen und schnelleren Buchungen, einer höheren Kundenzufriedenheit und nachhaltigen Geschäftsbeziehungen“.
Seit Anfang September und noch bis zum 5. November laufen die Schulungen für Vertriebspartner bei der Europäischen Reiseversicherung auf Hochtouren; sechs Mitarbeiter sind dabei im Einsatz. Sturmlechner: „Wir bieten 50 Termine in ganz Österreich, von Kurz- bis Tagesschulungen, auf Wunsch auch direkt im Reisebüro.“
Die Feedbacks sind „wirklich gut“, so Andreas Sturmlechner, der mit dem Produkt-Relaunch einmal mehr „unsere Vorreiter-Rolle, wie schon seit 20 Jahren“ dokumentiert sieht. Die bereits bisher hervorragende Kundenzufriedenheit liegt aktuell in den sechs Kategorien nach dem Schulnotensystem bei 1,12 – kein schlechter Wert, angesichts von rund 2 Millionen KundInnen und 40.000 Schadensfällen pro Jahr.
Bleibt zum Schluss noch festzuhalten, wie es zu der Idee für die originelle Mailing-Kampagne kam. Andreas Sturmlechner: „Bei der EU-Richtlinie handelt es sich um einen neuen Rahmen. Was eignet sich besser zu dessen Vorstellung als ein Rahmen?“ Das Holz dazu stammt übrigens von „ocean wood“, einem in Wien ansässigen Unternehmen, das „charismatische und nachhaltige Möbel aus farbenfrohen indonesischen Fischerbooten“ herstellt, sowohl für den In- wie auch den Outdoor-Gebrauch.
Die Botschaften der Europäischen Reiseversicherung wurden mit den farbenfrohen Rahmen jedenfalls bestens transportiert: „Wir hatten tolle Feedbacks und eine tolle Response“, so Andreas Sturmlechner. Bereits einen Tag nach dem Versand erreichten Lackner und Sturmlechner die ersten Selfies und Fotos der Touristikpartner. Einer hatte den Bilderrahmen sogar auf seinem Nachtkasten positioniert.
Die Europäische Reiseversicherung verzeichnet heuer laut CEO Wolfgang Lackner ein weiteres Prämien-Wachstum, wobei 2018 als „extremes Frühbucherjahr“ gilt. Ab Juli ist die Buchungskurve abgeflacht.
Erfreulich ist der anhaltende Trend zur Jahresversicherung auch im Reisebüro, was sich laut Wolfgang Lackner im Vertrieb positiv bezüglich Kundenbindung auswirkt und auch „vertrauensbildend ist für jene, die öfter im Jahr reisen“.
Spürbar war bei den Schadensfällen heuer Ende Februar/März die Grippewelle, wodurch die Stornofälle in diesem Zeitraum stark gestiegen sind, aber auch hier hat sich die Situation bis August normalisiert.
Erstellt am: 05. Oktober 2018
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