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Im Zuge der Insolvenzen der britischen Groß- und der deutschen Mutter musste auch Thomas Cook Austria (TCA) am 25. September den Gang zum Konkursrichter einschlagen. Ergebnis: der Positiv-Saldo (Differenz zwischen Aktiva und Passiva) beträgt 8 Mio. Euro.
Ergebnis sogar verbessert
Damit hat sich die wirtschaftliche Situation der Thomas Cook Austria gegenüber dem Jahresabschluss 2017/2018 (also vor fast exakt einem Jahr) sogar noch verbessert. Damals standen Aktiva von 45,35 Mio. Euro Verbindlichkeiten in Höhe von 36 Mio. Euro gegenüber, zu denen noch Rückstellungen über 2,97 Mio. Euro zu zählen waren – in Summe also knapp 39 Mio. Euro, was einen Saldo von 6,35 Mio. Euro ergab.
Ob die im Zuge der jetzt erfolgten Insolvenzanmeldung Aktia von 41 Mio. Euro so halten, muss sich allerdings erst weisen. Denn der Großteil davon dürfte aus Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen bestehen (in der Bilanz 2017/2018 waren es 40,8 Mio. Euro, denen Zahlungsverpflichtungen an eben diese Unternehmen in Höhe von 13,2 Mio. Euro gegenüberstanden).
Bein den Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen handelt es sich lediglich bei 2,12 Mio. Euro um solche aus Lieferungen und Leistungen, der überwiegende Teil (38,68 Mio. Euro) besteht aus dem "konzenrinternen Cash-Pooling".
Darüber hinaus bestehen Garantie-Verpflichtungen für Anleihen und Kredite in Höhe von 2,025 Mrd. Pfund der Thomas Cook Group PLC.
Jetzt ist der Insolvenzverwalter an der Reihe
Nach der nun erfolgten Insolvenzanmeldung wird nunmehr das vorhandene Vermögen inventarisiert und geschätzt. Erst nach diesen Ermittlungen wird eine Stellungnahme zu den Befriedigungsaussichten der rund 17.000 GläubigerInnen möglich sein. Zum Insolvenzverwalter wurde der Wiener Rechtsanwalt Günther Hödl bestellt.
Orientiert man sich an den Zahlen von vor einem Jahr (sie dürften gute Anhaltspunkte für die aktuellen Werte sein, da sich der Geschäftsverlauf der Thomas Cook Austria AG nicht wesentlich verändert hat), so bewegen sich die erhaltenen Anzahlungen von externen GläubigrInnen in einer Größenordnung von rund 3 Mio. Euro, die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen auf rund 19 Mio. Euro.
Hoffen auf "beste Lösung"
Thomas Cook Austria beschäftigte zuletzt laut AKV (Alpenländischer Kreditorenverband) 57 MitarbeiterInnen. Ob und in welcher Form es weitergehen wird, steht noch in den Sternen. Vorstand der Thomas Cook Austria-CEO Ioannis Afukatudis zeigt sich aber „zuversichtlich, dass es eine Zukunft für den sehr erfolgreichen Standort Österreich geben wird.“ Jetzt gelte es, „in den nächsten Tagen, für alle unsere Kunden, Partner und mein Team die beste Lösung zu finden."
Erstellt am: 26. September 2019
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