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TUI

Optimismus trotz Omikron. Vorzeichen für 2022 „ermutigend“

Print-Ausgabe 17. Dezember 2021

„Liquidität ist nicht mehr das Thema, es sind eher die Schulden und die Profitabilität“, so Friedrich Joussen


 

Große Stornowelle ist bisher ausgeblieben – Oster-Buchungen fast auf Vorkrisenniveau, und das zu deutlich höheren Preisen – Profitabilität steht jetzt im Fokus

Sie ist der größte Touristikkonzern der Welt und der einzige, der an der Börse notiert: die TUI. Entsprechend umfangreich sind im Gegensatz zu den Mitbewerbern die vierteljährlichen Finanzberichte sowie die Bilanzpräsentationen, wie jene, die am Freitag vor einer Woche abgehalten wurde. Für CEO Friedrich Joussen war es keine einfache Übung, schon gar nicht zu Zeiten der neuen Virus-Variante Omikron, deren ganze Tragweite sich aus aktueller Sicht noch nicht abschätzen lässt. Friedrich Joussen übte sich trotzdem in Zuversicht: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass 2022 schlechter als 2021 werden wird.“

Im Geschäftsjahr 2020/21, das mit 30. September endete, erreichte der Umsatz 4,73 Mrd. Euro, um 40,4 % weniger, als im ersten Corona-­Jahr, das mit 7,94 Mrd. Euro schloss, was verdeutlicht, wie weit die TUI vom letzten Normaljahr 2018/19 entfernt liegt: Damals wurden noch 18,93 Mrd. Umsatz erzielt. Der diesjährige Umsatz ist um 75 % niedriger.

Kein Wunder, dass der Konzern weiterhin in der Verlustzone unterwegs ist. Nach –2,93 Mrd. Euro war das EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) heuer zwar mit –2,01 Mrd. Euro deutlich (+31,2 %) besser, aber doch um Lichtjahre schlechter als 2018/2019 (damals lag das EBIT bei +786,7 Mio. Euro).

Die Überzeugung, dass 2022 besser wird als 2021 war, beruht u.a. auf den Oster-Buchungen. Friedrich Joussen: „Sie liegen fast wieder auf dem Vorkrisenniveau, und das zu höheren Preisen.“ Außerdem wären die TUI eigenen Hotels & Resorts im vierten Quartal (Juli bis September) erstmals wieder in den schwarzen Zahlen gewesen, ebenso die Märkte in Zentral- und Westeuropa, zu denen auch Österreich gehört. Liquidität sei jedenfalls genug vorhanden (3,5 Mrd. Euro laut Bilanz), doch wie Joussen selbst eingesteht, sei „Liquidität nicht mehr das Thema, es sind die Schulden und die Profitabilität.“

Omikron habe jedenfalls die Buchungen bisher nicht sehr stark beeinflusst. „Wir sehen keine große Stornierungswelle, eher verschieben die Leute ihre Buchungen etwa in Richtung Ostern“, sagte Friedrich Joussen. Zwar sei es noch zu früh, „um eine echte Prognose für die Sommersaison 2022 abzugeben“, Joussen ist „aber optimistisch, dass sich der Tourismus im nächsten Sommer auf das Niveau von 2019 erholen kann.“ Die Buchungen für den Sommer 2022 aus allen TUI Märkten sind jedenfalls „schon jetzt sehr ermutigend.“

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