Print-Ausgabe 17. Mai 2024
Ein Highlight war das Gespräch mit Issam Kazim, dem CEO der Dubai Corporation for Tourism and Marketing (DCTCM)
Für Dubai und Emirates gehört das Erreichen von Bestwerten seit Jahren zum guten Ton – den jüngsten Plänen zufolge wird dies in den kommenden Jahren nicht anders sein
Man muss sich das Wachstum der arabischen Tourismusfachmesse ATM Dubai (Arabian Travel Market) auf der Zunge zergehen lassen: 1994 das erste Mal abgehalten, wurden 300 Aussteller und 7.000 Fachbesucher:innen gezählt, 52 Nationen waren vertreten. Heuer bei der 31. Ausgabe, die vom 6. bis 9. Mai 2024 an gewohntem Ort im Dubai World Trade Centre abgehalten wurde, kamen über 2.600 ausstellende Unternehmen und 33.500 Besucher:innen aus mehr als 160 Ländern ins DWTC. Zählt man noch die Aussteller:innen hinzu, so wurden mehr als 46.000 Branchenexpert:innen gezählt.
Mit 500 „hosted buyers“ wurde ebenfalls ein Spitzenwert verzeichnet, wobei die Delegation aus Österreich, Deutschland und der Schweiz wie gewohnt von Uwe Schwaderer, Direktor des Dubai Department of Economy and Tourism in Frankfurt, angeführt wurde. Mit dabei waren Neda Firouzi (Senior Travel Industry Partnership Managerin Eurotours/Verkehrsbüro), Belhaj Marouene (Key Account Manager B2B Sales & Cooperations bei der HolidayCheck Group), Nicole Naafs-van Amelsvoort (Product & Development Managerin Benelux von FTI) und Ahmed Moussa (Product & Contracting Manager alltours). Aus Österreich mit auf dem ATM dabei (aber nicht als „hosted buyer“) war auch die Chefin der Pur Touristik, ÖVT-Präsidentin Phillies Ramberger.
Im Europa-Teil war neben der Türkei und Italien auch Deutschland stark vertreten. Österreich glänzte zwar durch Abwesenheit, gab aber davor zusammen mit dem Schweiz Tourismus einen Empfang. Die 21 Teilnehmer:innen gingen dann direkt auf den ATM. Die jüngsten Zahlen für Österreich sind jedenfalls erfreulich: Aus den Arabischen Staaten (Saudi Arabien, V.A.E. und arabische Länder in Asien) wurden 2023 nahezu 1,5 Mio. Übernachtungen verzeichnet (zwischen +19,6 % und +52,8 %). Auf dem ATM hielt Austrian Airlines als Teil der Lufthansa-Group mit einem Counter am Deutschland-Stand die rot-weiß-roten Farben hoch.
Austrian Airlines war als Teil der Lufthansa-Group mit einem Counter am Deutschland-Stand vertreten.
Neben einem starken Travel-Tech-Bereich (u.a. Amadeus, Travelport, RateTiger oder Bedsonline) und einem Länder-Fokus auf Staaten wie Armenien, Kasachstan, Aserbaidschan oder Georgien sah der ATM 2024 einen starken Auftritt der Arabischen Länder. Am stärksten vertreten waren Saudi-Arabien (mit eigenen Ständen von Saudi Arabian Airlines und FlyNas) sowie Dubai (mit eigenen Präsentationen von Emirates, von der u.a. die neuen Premium Economy-Sitze vorgestellt wurden, und FlyDubai). Highlight war mit Sicherheit das Medien-Gespräch mit Issam Kazim, dem CEO der Dubai Corporation for Tourism and Marketing (DCTCM). 2023 wurden in dem Emirat 17,5 Millionen internationale Übernachtungsgäste gezählt, was laut Kazim über den Werten von 2019 lag (16,73 Millionen), 25 % davon waren Wiederholungsgäste.
In diesem Tempo scheint es auch 2024 weiterzugehen. So wurde im ersten Quartal mit 5,18 Mio. Gästen ein weiterer Anstieg um 11 % verbucht, ein knappes Viertel davon (22 %) kam aus Europa. Mit aktuell 163 Hotels der 5-Sterne-Kategorie ist diese Gruppe von der Anzahl zwar die kleinste (197 sind im 4-Sterne-Bereich angesiedelt, 276 im 1- bis 3-Sterne-Sektor), doch verfügen diese Top-Unterkünfte über das mit Abstand größte Zimmer-Angebot.
Ebenso ging Issam Kazim auf das Ende April bekannt gegebene Ausbauprogramm des Al Maktoum International Airports (DWC) ein, der 2010 eröffnet wurde und jetzt um ca. 32,55 Mrd. Euro ausgebaut wird. Der 10-Jahres-Plan sieht eine Vergrößerung der Kapazität auf 150 Millionen Fluggäste vor. Im Endausbau sollen es dann 260 Millionen Passagiere sein. Der Grund für die nunmehrige DWC-Offensive: Der Dubai International Airport (DXB) ist am Ende seiner Kapazitäten angekommen und kann nicht mehr vergrößert werden. Wann die Übersiedlung der DXB-Airlines (also auch von Emirates) geplant ist, darüber wollte Issam Kazim noch nichts sagen. Fest steht laut ihm aber, dass derzeit an der Umsetzung der „Dubai Economic Agenda D33“ gearbeitet wird, wobei sich der Außenhandel bis 2033 verdoppeln soll. Issam Kazim: „Unser Ziel ist es, die Erreichbarkeit und auch unseren Service zu erhöhen.“
Stark war auch das Rahmenprogramm, das von Uwe Schwaderer und seinem Team gestaltet wurde. Neben zahlreichen Hotelbesichtigungen standen dabei auch ein Besuch des Museum of the Future, ein eindrucksvoller Blick vom View at the Palm, ein noch eindrucksvollerer vom Burj Khalifa sowie ein Dine-Around durch Top-Restaurants inklusive Streed Food Market auf dem Programm. Ein Event im Real Madrid Park sowie der Abschlussabend des ATM im Address Creek Harbour rundeten das Programm ab. Die abschließende Betrachtung des ATM: Die Teilnahme an der Messe ist ein absolutes „Muss“, Dubai als Destination ein Hit. Die eingangs erwähnten Zahlen sprechen für sich.
V.l: Nicole Naafs-van Amelsvoort, Neda Firouzi, Belhaj Marouene, Uwe Schwaderer, Ahmed Moussa
Erstellt am: 17. Mai 2024
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