ANA
Trend-Umfrage USA

Heuer etwas schaumgebremst, 2018 mit deutlichem Rückenwind

Print-Ausgabe 1. Dezember 2017

Mit Ausnahme der TUI, die heuer deutlich zulegen konnte, entwickelten sich die USA-Reisen heuer eher verhalten – für 2018 stehen die Zeichen wieder allgemein auf Wachstum.

Der starke Aufwärtstrend bei den USA-Reisen ist heuer etwas abgeebbt (siehe auch Beitrag „Trump schlägt Dollar“ auf Seite 15). Wie sich in diesem Umfeld das Aufkommen aus Österreich entwickelt, darüber liegen leider noch keine offiziellen Zahlen vor. Die gibt es aktuell (bis Ende Mai) lediglich für die Top-20 Quellmärkte und auf die fehlt Österreich noch ein gutes Stück (2015 mit 220.000 USA-Reisen, plus 9 Prozent, Rang 38; Ergebnis für 2016 noch nicht publiziert). Grund genug für T.A.I., sich bei Österreichs führenden USA-Reiseveranstaltern umzu-
hören.

Phoenix hebt wieder ab

Marktleader in den USA ist die DERTouristik mit ihren drei Marken DERTOUR, Meier´s Weltreisen und ADAC Reisen. Die hatten bis heuer im Februar mit der IT-Umstellung auf Phoenix Unlimited zu kämpfen, was für die traditionell früh gebuchte Destination Nordamerika nicht ohne Folgen blieb: „Wir werden heuer für die USA mit einem leichten Minus gegenüber 2016 abschließen“, sagt Nordamerika-Direktor Per Illian. „Schaut man sich die widrigen Umstände – Wechselkurs US-Dollar zu Euro, Hurrikans aber auch die Waldbrände in Kalifornien und den fürchterlichen Amoklauf in Las Vegas – an, dann sind wir mit dem Ergebnis zufrieden.“

Für das Wintergeschäft 2017/18 sowie Sommer 2018 sieht es (Phoenix Unlimited läuft mittlerweile wie am Schnürchen, DERTOUR & Co. sind so weit in die Zukunft buchbar, wie noch nie) wesentlich besser aus. Per Illian: „Hier liegen wir zweistellig im Plus. Treiber ist die frühe Buchbarkeit unserer Produkte. So waren erste Produkte für den Winter 2017/18 seit April buchbar, den Sommer 2018 buchen wir seit August.“

Beliebt sind in Österreich nach wie vor die USA-Klassiker. Im Westen gilt dies insbesondere für Kalifornien, im Osten für Florida und natürlich die Städtedestination New York. Per Illian: „Beliebteste Reisevarianten sind vorgeplante oder individuelle Mietwagenreisen im Westen.“ Der derzeitige „Shootingstar“ – allerdings bisher noch auf kleinerem Niveau – ist das Reisen mit dem Motorrad.

Smiley strahlt

Stark unterwegs war heuer die TUI-Austria. „Die USA waren im Sommer 2017 mit 20 Prozent Buchungsplus unser Trend-Fernreiseziel“, freut sich CEO Lisa Wedding. TUI profitierte einerseits von der IT-Umstellung des Markt-Leaders DER Touristik, zu dem sie stark aufholte, anderseits von der massiven Stärkung des eigenen USA-Produktes (T.A.I. berichtete darüber). Was laut Lisa Weddig „sehr gut ankommt, ist unser neues Angebot, dass es in unseren Rundreisebussen WLAN gibt. Wir sind der einzige deutschsprachige Veranstalter, der das anbietet.“ Eine Besonderheit ist auch der neue TUI Service in New York: zweimal pro Woche wird zu „Begrüßungstreffs“ in Manhattan geladen – ein exklusiver Service, um unseren Gästen aktuelle Tipps persönlich und auf Deutsch vor Ort zu geben.

Für den Sommer 2018 setzt TUI weiter auf Expansion und baut das Angebot vor allem in den Südstaaten aus (17 Hotels neu im Programm). Mit Städten wie Nashville/Tennessee (Zentrum der Country-Musik), Savannah/Georgia (sie gilt mit ihren begrünten Plätzen und vielen restaurierten Häusern als eine der schönsten Städte der USA) und New Orleans/Louisiana (Hauptstadt des Jazz) ist die Region laut Weddig „vor allem bei Wiederholern beliebt.“Neu und selbst für USA-Kenner noch ein Geheimtipp sind die vorgelagerten „Outer Banks“ in North Carolina (an der US-Ostküste auf halbem Weg zwischen New York und Florida), die mit langen Stränden und Naturreservaten locken. In den nachfragestarken Destinationen, Florida und New York, erweitert TUI ebenfalls ihr Hotelangebot.

Den viel zitierten „Trump-Effekt“ sieht man bei TUI nicht: „Die USA bleiben im Sommer unser zweitbestgebuchtes Reiseziel nach den Malediven“, so Weddig. Buchungsgewinner waren heuer „Big Apple“ New York, gefolgt von Miami, Los Angeles (neue OS-Direktverbindung) und Las Vegas. Im Winter 2017/18 geht der Trend zum klassischen Badeurlaub in Miami (OS-Direktfllüge) und Umgebung, dann folgen New York und Las Vegas. Aber auch Hawaii legt an Beliebtheit zu, hier vor allem Honululu (auf der Insel O´ahu) und Kona (auf der größten Insel Hawaii, der Namensgeberin des Archipels).

FTI mit Rückenwind

Abgerundet wird das Trio der großen USA-Spezialisten von der FTI Touristik. Dort ist Paul Haselmayr, Director Service Center & Human Resources, erste Adresse, wenn’s um das „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“ geht. Als ausgewiesener USA-Experte ist Haselmayr auch Generalsekretär des Visit USA Committee Austria (VUSA). „Das Reisejahr 2016/17 war auf Vorjahresniveau“, schildert er gegenüber T.A.I. die Entwicklung. Während die Nachfrage bei den geführten Reisen, wie z. B. Busrundreisen, ein wenig zurück ging (hier schlug der während der Buchungsphase noch teure US-Dollar durch), waren Mietwagenreisen und die Nachfrage nach vorausgebuchten Ausflügen stärker.

Richtung 2018 geht es mit Rückenwind: „Für das neue Geschäftsjahr 2017/18 liegen wir in Österreich im hohen einstelligen Plus“, berichtet Haselmayr. Vor allem die Camper und Motorhomes entwickeln sich gut, „aber auch die Nachfrage für Busrundreisen hat wieder angezogen, dies trifft auch auf die Mietwagenrundreisen zu.“ Die nachgefragtesten Ziele sind derzeit der Südwesten der USA mit Kalifornien und den Nationalparks sowie der Dauerbrenner New York City und Hawaii. 

Lange Vorausbuchungen

Wie lange im Voraus buchen ÖsterreicherInnen eine USA Reise? Sehr lange, wie die Big-Three unter den USA-Reiseveranstaltern betonen. Bei der DERTouristik sind es durchschnittlich unverändert zwischen fünf bis acht Monaten, bei der FTI Touristik „einige Monate“. Von der TUI-Austria liegen sehr konkrete Werte vor: USA-Urlauber haben ihre USA-Reisen im Touristik-Jahr 2016/17 durchschnittlich 131 Tage vor Abreise gebucht (das sind fast viereinhalb Monate). Im Sommer waren es mit 138 Tagen etwas mehr, im Winter mit „nur“ 109 Tagen deutlich kürzer, aber immer noch starke dreieinhalb Monate.

Das gesamte USA-Special dieser Ausgabe ist auch als E-Paper verfügbar: https://joom.ag/9NKL

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Erstellt am: 01. Dezember 2017

Bild (v. l.): Paul Haselmayr (Director Service Center & Human Ressources FTI Touristik), Lisa Weddig (CEO TUI), Per Illian (Nordamerika-Direktor DERTouristik)

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