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ÖRV Herbstkongress 2018

Herausragende Reisebüro-Tagung zwischen Start-up und Beit HaGefen

Print-Ausgabe 30. November 2018

Veranstalteten einen erfolgreichen Herbst-­Kongress: das ÖRV-Team Walter Säckl, Susanne Gahn und Josef Peterleithner

Der Herbstkongress in Israel zählte von den Teilnehmerzahlen her zu den erfolgreichsten der zurückliegenden Jahre – geboten wurde ein abwechslungsreiches Programm

Frage: Welche Industrienation verbucht seit der Jahrtausendwende das stärkste Wirtschaftswachstum? Antwort: Israel. Mit einem Pro-Kopf-Einkommen von 40.270 US-Dollar im Jahr 2017 hat es Italien, Großbritannien, Frankreich und Japan überholt, gilt als Hightech-Schmiede sowie Innovations-Paradies (in Israel wurden u. a. der USB-Stick, der Intel-Prozessor sowie die revolutionäre Tröpfchenbewässerung für die Landwirtschaft erfunden) und auch bei nachhaltiger Energie hat es die Nase vorne (weltweit führend u.a. bei Sonnenwärmekraftwerken) – all das eingebettet in eine schicksals- und wechselhafte Geschichte sowie beeindruckende touristische Vielfalt.

Mit dem Motto „From Pioneer to Start Up“ hatte der ÖRV (Österreichische ReiseVerband) für den Herbstkongress 2018 Anfang November voll ins Schwarze getroffen. Entsprechend hoch war das Interesse: Mit 76 Teilnehmer­Innen, die ÖRV-Präsident Josef Peterleithner und General­sekretär Walter Säckl begrüßen konnten, war es der erfolgreichste Herbstkongress seit fünf Jahren.

Generell erfreut sich Israel als Reiseziel hoher Beliebtheit. 3,6 Millionen Gäste (plus 24,6 Prozent) kamen im Vorjahr. Es war der mit Abstand beste jemals erzielte Wert. Heuer liegt das Wachstum bei weiteren 15 Prozent. Österreich performt sogar noch besser: Von Jänner bis Oktober 2018 kamen 30.500 Gäste aus Österreich nach Israel (plus 25 Prozent), wobei der Oktober mit 4.800 Einreisen bzw. plus 33 Prozent eine sensationelle Entwicklung verbuchte.

Die Anreise zum ÖRV Herbstkongress erfolgte mit ELAL nach Tel Aviv. (Neben LY bietet auch Austrian Airlines Direktflüge dorthin, Wizzair fliegt Wien - Eilat. Alle drei Airlines zusammen bieten 38 wöchentliche Verbindungen.) Gewohnt und getagt wurde im 5-Sterne Dan Tel Aviv Hotel direkt am Meer. Es gehört (wie auch das King David in Jerusalem) zu den Dan Hotels, der mit 14 Häusern und 2.874 Zimmern größten sowie ältesten Hotel­kette des Landes.

Beim zweistündigen Kongress lieferte ÖRV-Präsident Peterleithner in knapp bemessener Zeit den traditionellen Rückblick über den Sommer sowie die Vorschau auf den Winter, und schnitt aktuelle ÖRV-Themen an, wie das Beratungshonorar („Beratung muss etwas wert sein“), Veranstalterzahlen (Daten für die ersten beiden Quartale bereits erhoben, für das dritte im Laufen, konkrete Ergebnisse erst 2019; große und mittlere Veranstalter machen mit), die Omnichannel-Studie mit Google, diverse PR-Maßnahmen, das ÖRV-Lehrlingscasting sowie die Aktion „Young Talents DACH“, bei der gemeinsam mit den Schwesterverbänden SRV und DRV Zukunftsworkshops zum Thema „Reisebüro 2030“ organisiert werden.

Der DACH-Direktor des Israelischen Verkehrsbüros, Uri Sharon, informierte die ÖRV-Delegierten über aktuelle Entwicklungen sowie die geplanten aufwändigen Werbemaßnahmen in den Quellmärkten. Ein unterhaltsames Referat bot Martin Weiss, Öster­reichs Botschafter in Tel Aviv, über die politische Beziehung zwischen Israel und Österreich seit 1948, die zeitweise von Eiszeit geprägt war, sich derzeit aber einer Frühlingsstimmung erfreut, zu der neben Bundeskanzler Sebastian Kurz auch Andreas Herzog als Teamchef des Israelischen Fußball-Nationalteams beitragen (trotz verpasstem Aufstieg in der Nations League).

Abgerundet wurde der Kongress­teil durch Günther Schabhüttl, Österreichs Wirtschaftsdelegierten in Tel Aviv – er lieferte einen Einblick in die Handelsbeziehungen zwischen Israel und Österreich – sowie durch den israelischen Arzt und Journalisten Gil Yaron, der in seinem Vortrag Israels Lebensweise und Entwicklung veranschaulichte, vom einstigen Einwanderstaat mit Kibbuz-Bewegung bis hin zum faszinierenden Hightech-­Staat der Gegenwart. Itai Green von „ITTS-Traveltech“ präsentierte innovative Start-ups mit technologischen Aspekten für den Tourismus, inklusive Hinweis, dass Booking.com sein nächstes „Tech Centre“ nicht im Silicon Valley, sondern in Tel Aviv eröffnen wird.

Nach diesem offiziellen Teil ging’s dann zum Kennenlernen der Destination von der historischen Altstadt von Jaffa (inklusive Eintauchen in die Jahrtausende alte bewegende Geschichte) bis zum jungen Tel Aviv mit seinen hippen Bars, aufregenden Vierteln und der „Weißen Stadt“ mit ihren in den 1930er-Jahren im Bauhausstil errichteten Häusern.

Ausflüge führten in die judäischen Berge nach Jerusalem mit „Western Wall“ (Klagemauer), Grabeskirche, Tempelberg und der pittoresken Altstadt, die – von einer Stadtmauer umgeben – in ein jüdisches, christliches, muslimisches und armenisches Viertel gegliedert ist. Besucht wurde auch Akko mit seiner erst 1955 wiederentdeckten unterirdischen Kreuzritterstadt – einem der spannendsten archäologischen Orte der Welt – auf einer Landzunge der Bucht von Haifa gelegen und von einer bis zu 150 m starken Festungsanlage umgeben. In Haifa selbst beeindrucken die als Friedenssymbol angelegten hängenden Gärten der Bahai.

Fazit: Israel zeigte sich von seiner besten Seite, mit Geschichte, Religion und Kultur, gepaart mit Lifestyle und hervorragender Kulinarik. Detaillierte Informationen zu den Vorträgen auf www.oerv.at/de/index.php?page=Kongress-2018. Der ÖRV Frühjahrskongress geht von 25. bis 26. April 2019 dann wie gewohnt in heimatlichen Gefielden über die Bühne – im neuen Club Aldiana Ampflwang. 

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