ANA
REWE Austria Touristik / Dertour Austria

„Heimische Qualität“ vs. „unverschämte Preise“! Martin Fast steckt die Grenzen deutlich ab

T.A.I. 24 TOP News

Erstmals gemeinsam seit ihrer Zusammenführung traten im Rahmen eines Pressegespräches Anfang Februar 2022 die beiden Veranstalter REWE Austria Touristik und Dertour Austria auf. Geschäftsführer Martin Fast und die seit Herbst vorigen Jahre agierende Unternehmenssprecherin Daniela Ebert lieferten dabei – neben einem kurzen Blick auf den noch laufenden Winter – einen Ausblick samt erster Prognose für den Sommer 2022.

Winter besser als im Vorjahr

Der laufende Winter (Fast: „Er ist deutlich einfacher und besser als im Vorjahr“) wird vor allem durch extrem kurzfristige Buchungen geprägt, Derzeit liegen REWE und Dertour zusammen noch um ca. 40 % unter dem letzten „Normalwinter“ 2018/19, „doch das wird täglich besser“, räumte Martin Fast ein. „Wir sind optimistisch, dass im Februar und März noch viele Buchungen hereinkommen.“ Im Unterschied zu früheren Jahren sei der Winter zum aktuellen Zeitpunkt (Anfang Februar) „noch nicht abgeschlossen. Wir sind sehr erstaunt über die Buchungen bis Ostern. Hut ab vor dem Verkauf, der da sehr flexibel agieren muss.“

Zu den Top-Sellern zählen im Winter die Malediven und Mauritius, die Karibik sowie Ägypten und die VAE (hier vor allem Dubai), letztere erfreut sich im Vergleich zum Vorkrisen-Niveau einer deutlich besseren Nachfrage. Enttäuschend aufgrund der komplizierten Einreiseformalitäten sind Thailand und die USA, wobei sich letztere in einem Aufholprozess befindet.

Griechenland über alles

Für den Sommer 2022 geht Martin Fast davon aus, „dass die Pauschalreise punktet“. Es bestehe zwar „ein viel geringeres Niveau als vor drei Jahren“, aber mit durchaus positiven Impulsen. „Griechenland ist sehr gut angebucht“, so Fast, der hier besonders Thassos (nördliche Ägäis), das heuer wieder jeden Dienstag im Charter von Austrian Airlines angeflogen wird (auch der Einzelplatzverkauf ist möglich).

Gut läuft es zudem für die Türkei (durch die hohe Inflation sehr günstig), Spanien sei „sehr toll gebucht, vor allem Mallorca dank der hohen Fluganbindung durch Austrian Airlines“. Dazu kommen die Selbstfahrer-Destinationen Kroatien und Italien. Eine „deutlich positive Entwicklung“ attestiert Martin Fast zudem Ägypten. Auf den Punkt gebracht heißt dies: Autoreiseziele und das Mittelmeer (wo auch Tunesien wieder angeflogen wird, zweimal pro Woche mit Nouvelair), Rundreisen in Europa und auch die „wieder attraktiv“ werdenden USA prägen wohl das Sommergeschäft.

„Heimische Qualität“ vs. „unverschämte Preise“

Bei den Flugpartnern setzen REWE Austria Touristik und Dertour Austria bei den Abflügen ab Wien „auf heimische Qualität“, sprich auf Austrian Airlines. Fast: „Die anderen, die sich ‚heimisch‘ nennen, sind es nicht“, womit er auf die Low Cost Airlines anspielte, „die unverschämte Preise für Urlaubs-Destinationen“ in den Markt stellen. Fast: „Wir hoffen, dass von Austrian Airlines an den richtigen Schrauben gedreht wird, damit die Low Cost Carrier in Schranken gehalten werden.“ Ab Linz und Graz ist die European Air Charter der starke Partner.

Die von Fast angesprochenen „unverschämten Preise“ stehen übrigens im Kontrast zur Entwicklung der durchschnittlichen Reisepreise: „Man merkt deutlich, dass mehr Qualität nachgefragt wird.“

Beratung wird immer wichtiger

Im Reisebürovertrieb wird Dertour als „Leadmarke“ in den Vordergrund gerückt. Jahn Reisen bleibt als „buchbare Marke“ laut Martin Fast zumindest noch bis Ende 2023 im Programm, dessen „Außenwirkung wird aber Stück für Stück verschwinden.“

Generell sei das Reisebüro laut Martin Fast, „anders als noch vor wenigen Jahren gedacht, kein Auslaufmodell. Das Gegenteil ist der Fall.“ Beratung werde für Endverbraucher*innen „wichtiger denn je. Das spüren wir auch im Direktvertrieb bei Billa Reisen. Dort ist die durchschnittliche Beratungsdauer deutlich gestiegen.“

Auch Nachhaltigkeit und Klimawandel seien ein „heißes Thema“ geworden: „Die Kund*innen sprechen das an und suchen verantwortungsvolle Reisen und Hotels sowie nach Kompensationsmöglichkeiten. Das Thema ist deutlich angekommen.“  

Exklusivität und Individualität

Die Antworten auf all das geben REWE Austria Touristik und Dertour Austria im Produktbereich. Hier gibt es im Sommer 2022 „mehr Exklusivitäten“ (Dertour und ITS erweitern ihr um 71 neue auf rund 400 exklusive Häuser), der Fokus werde stärker auf Individualität gerichtet. Dies komme auch in der 50%-Beteiligung am Premium Clubanbieter Aldiana zum Ausdruck: „Eine Win-Win-Win-Situation für alle, auch für die Kund*innen“, schwärmt Martin Fast.

„Das Beste aus beiden Welten“

Noch kurz zum gemeinsamen Agieren von REWE Austria Touristik und Dertour Austria: Die beiden Standorte Wien und Salzburg bleiben erhalten. Die Kurzarbeit sei seit Juli 2021 im Unternehmen kein Thema mehr („Das wäre aufgrund der Intensität der Arbeit nicht mehr möglich“). Die Zahl der Mitarbeiter*innen wurde gegenüber vor der Krise von 100 um 25% Vollzeitjobs auf ca. 70 reduziert. Derzeit nehme man aber in Wien und Salzburg wieder je zwei Mitarbeiter*innen auf.

Neu aufgestellt habe man sich zudem beim Vertriebsprogramm. Produktschulungen „im herkömmlichen Bereich“ gibt es nicht mehr, dafür „ein umfassendes Vertriebsprogramm nach dem Motto „Das Beste aus beiden Welten“. Fixpunkte für 2022 sind die Veranstaltungen „DER Talk“ und „DER Lunch“, die „Talk & Dine“-Reihe, die „TalkenDER“-Podcasts, die „Campus Live“-Events sowie die Teilnahme an Messen und sonstigen Vertriebsevents. Insgesamt wird das Unternehmen im D-A-CH-Raum heuer Veranstaltungen für 46.000 Teilnehmer*innen abhalten.

Kommentar schreiben

Bitte die Netiquette einhalten. * Pflichtfelder

Nach oben