ANA
T.A.I.-Interview Petra Cruz

Golf, Buckelwale und Merengue. Karibikziel mit vielen Gesichtern

Print-Ausgabe 12. Jänner 2017

Die Dominikanische Republik befindet sich weiter im Auftrieb mit starkem Wachstum im Norden des Landes. Ein neuer Zielflughafen ab Wien ist nur eine Frage der Zeit.

Das bis 2020 angestrebte Ziel von einem jährlichen 8 Prozent Gästezuwachs konnte 2016 überboten werden. Bis 2022 sollen 10 Millionen Touristen pro Jahr die Dominikanische Republik besuchen. Laut Tourismusministerium werden die Investitionen in die Hotellerie in den kommenden fünf Jahren die der letzten 15 Jahre übertreffen. Die Zahlen sprechen von einem Boom, auf dem österreichischen Markt gibt es dennoch Nachholbedarf erklärt Petra Cruz, Europa-Direktorin Tourist Board Dominikanische Republik, im T.A.I.-Interview.

T.A.I.: Urlaub in der Karibik haftet seit jeher etwas Mythisches an. Was macht die Karibik zu einem solchen Sehnsuchtsziel?

Petra Cruz: „Der Karibik-Besucher erwartet vor allem Puderzuckerstrände mit türkisfarbenem Meer wie beispielsweise der von Macao, in Punta Cana – einer der besten Strände der ganzen Welt, so die UNESCO. Darüber hinaus möchte der Besucher seinen Aufenthalt mit diversen Angeboten an Gastronomie, Kultur und Geschichte genießen.“

T.A.I.: Worin unterscheidet sich die Dominikanische Republik von anderen Karibikzielen?

Cruz: „Vielfalt! Natur, Kultur, Luxus und Sport sind gleichermaßen zu finden. Naturliebhaber besuchen beispielsweise die Halbinsel Samaná, Kulturinteressierte die Hauptstadt Santo Domingo und wer das Abenteuer sucht, der wird im Norden und im Landesinneren fündig mit Aktivitäten im Freien wie Zip-Line oder Rafting. Kürzlich wurden wir bei den World Golf Awards erneut als beste Golf-Destination der Karibik ausgezeichnet. Zudem prämierte uns die International Association of Golf Tour Operators bereits drei Mal als beste Golfdestination der Karibik und Lateinamerika. Besonders stolz sind wir darauf, dass dieses Jahr der Merengue, als die typische und eigene Landesmusik ausgezeichnet, zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO ernannt wurde. And last, but not least: die Lebensfreude und Freundlichkeit der Dominikaner, die alle unsere Gäste mit einem Lächeln herzlich willkommen heißen! “

T.A.I.: Im ersten Halbjahr 2016 mussten Sie einen Gästerückgang aus Österreich verzeichnen. Im Sommer waren Sie dennoch optimistisch, dass am Ende des Jahres ein Plus aufscheinen wird. Wie sieht nun die Gesamtbilanz 2016 aus?

Cruz: „Ja, Anfang des Jahres mussten wir leider Rückgänge an österreichischen Besuchern verzeichnen. Ab Mai ging es dann aber wieder bergauf und wir konnten wieder ein Plus registrieren – insbesondere in den Monaten  August, Oktober und November – letzteren mit satten 46, 5 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stehen wir allerdings im Minus, auf dem österreichischen Markt. Es besteht also noch Nachholbedarf. Für eine vollständige Gesamtbilanz von 2016 müssen wir allerdings bis Mitte Januar 2017 warten. Was uns aufgefallen ist, ist dass die meisten Urlauber aus Österreich zu der Generation ‚50 Plus‘ gehören. Hier müssen wir den Fokus setzen. Mit dem restlichen deutschsprachigen Markt sind wir aber sehr zufrieden: zwischen Januar und November ist ein Zuwachs von 5,6 Prozent an deutschen Urlaubern zu verzeichnen gewesen - bei den Touristen aus der Schweiz sogar 19,2 Prozent.“

T.A.I.: Sie haben in der Vergangenheit erwähnt, dass Sie sich eine Anbindung ab Österreich nach Puerto Plata zum dortigen Kreuzfahrthafen wünschen. Wie steht es um diese Pläne?

Cruz: „Wir müssen beobachten, wie sich die Besucher- und Passagierzahlen entwickeln. Im Norden des Landes wird das Tourismusangebot stark erweitert. Neben dem neuen Amphitheater, dem Kreuzfahrthafen Amber Cove, der seit Oktober 2015 für steigende Besucherzahlen sorgt und den erstklassigen Hotels, die eröffnet werden, bin ich mir sicher, dass es eine Frage der Zeit ist, bis wir einen zusätzlichen Flug von Wien nach Puerto Plata anbieten können.“

T.A.I.: Die Entscheidung in der diesjährigen Walflüsterer-Kampagne ist kürzlich gefallen. Was sind eigentlich die idealen Voraussetzungen, um dafür auserkoren zu werden?

Cruz: Am 6. Dezember 2016, im Rahmen der Jurysitzung entschied sich die Prüfungskommission für die aufgeweckte Studentin Alina Berg als neue Walflüsterin. Sie wird die Naturschutzorganisation Center for the Conservation and Eco-Development of Samaná Bay and its Surroundings bei ihrer Arbeit in der Bucht von Samaná einen Monat lang unterstützen. Wir haben Alina ausgewählt, da sie über die idealen Voraussetzungen verfügt: Leidenschaft für die Natur und die Wale, Kenntnis der spanischen Sprache und eine hohe Social Media Affinität. Im Rahmen ihres Studiums der ‚Atlantic Studies in History, Culture and Society‘ verbrachte Alina sieben Monate in Zentralamerika. Dort kam sie zum ersten Mal mit den majestätischen Buckelwalen in Berührung und hielt ihre Erlebnisse auf Bildern fest. Dies ist wichtig für uns, da Alina als Botschafterin der größten Meeressäuger die Tiere nicht nur täglich beobachten, sondern ebenfalls recherchieren, fotografieren und Blogeinträge für die Website www.walfluesterer.de verfassen wird.“ 

Das komplette Karibik-Special der T.A.I. vom 12. Jänner 2017 finden Sie online unter www.joom.ag/FqdW

Zimmerwachstum 2017 im Überblick

Das aktuelle Angebot in der Dominikanischen Republik von über 73.000 Zimmern wird 2017 durch etliche Neueröffnungen massiv erweitert: Das Hard Rock Hotel & Casino Santo Domingo soll Ende 2017 eröffnen. Ebenfalls in Santo Domingo wurde mit dem Neubau des Hampton by Hilton Santo Domingo Airport begonnen. Die Anlage richtet sich mit künftig 117 weiteren Zimmern vor allem an das MICE-Segment. In Sosúa sind die beiden Luxushotels Ahnvee Resort & Sport und Ocean Village Deluxe geplant. Ein weiteres Großprojekt wird mit der Appartementanlage in Juan Dolio im Süden realisiert. Die Hotelkette Weare & More ergänzt ab Juni ihr Portfolio mit dem neuen Hotel Weare Cadaqués Bayahibe. Aldiana hat für 2018 eine 350 Zimmer-Anlage nahe Punta Cana geplant. Die Tourismuseinkünfte der Dominikanischen Republik lagen 2016 bei 6, 1 Mrd. Euro.

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