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REWE Austria Touristik & Dertour Austria

Glaskugel bleibt verschleiert, Umsatz aber wieder wie zuletzt 2019

Print-Ausgabe 15. Juli 2022

Markus Fritz (l.) und Martin Fast können aufgrund der aktuell unsicheren Wirtschaftslage keine Prognosen für den Winter 2022/23 abgeben


 

Die Unwegbarkeiten werden in der Touristik wohl zur Regel, was an den positiven Entwicklungen bei den Österreich-Aktivitäten der DER Touristik nichts ändert

Es wird „von Tag zu Tag spannender“, gab dieser Tage Martin Fast, Geschäftsführer von REWE Austria Touristik & Dertour Austria, zur Antwort auf die Frage, wie es denn um den Ausblick auf den bevorstehenden Winter 2022/23 stehe. Zwar laufen die Geschäfte gut („Wir gehen davon aus, dass beide Unternehmen heuer den Umsatz von 2019 erreichen werden“), doch bezüglich der kommenden Wintersaison lasse selbst der Blick in die Glaskugel keine wie immer gearteten Einschätzungen zu. Der Grund liege bei den vielen Fragezeichen, für welche die aktuelle Wirtschaftslage sorgt. Fast: „Ich kann mich nicht erinnern, dass wir je mit Inflationsraten budgetiert und kalkuliert haben.“ Ein kurzer Blick auf das Inflationsgeschehen der zurückliegenden Jahrzehnte verdeutlicht, weshalb das so ist: Mehr als 7 % (sowohl im April als auch im Mai 2022 lag die Teuerung in Österreich darüber, im Juni sogar bei 8,7 %) gab es zuletzt Mitte der 1970er-Jahre.

Inflation hin, Kalkulation her, für Martin Fast steht eines fest: „Die Kurzfristigkeit bei den Buchungen wird bleiben.“ Dafür sorgen nicht zuletzt die derzeitigen Begleitumstände, wie z.  B. die (in Österreich noch überschaubaren) Flugausfälle sowie die im Anstieg begriffene nächste Corona-Welle. Martin Fast und sein Team erwarten aber, „dass die große Reiselust der Österreicher*innen den Sommer überdauern wird“. ­Aktuell steigen die Buchungseingänge für den Winter im Wochenvergleich um bis zu 40  %.

Insgesamt ist man im Team von REWE Austria Touristik & Dertour Austria also nicht unzufrieden, wie alleine die Möglichkeit verdeutlicht, schon heuer wieder an den Umsätzen von 2019 anzuknüpfen. Martin Fast: „Das ist positiver als angenommen. Es könnte natürlich mehr sein, aber vom Umsatz her ist es nicht so schlecht, wenn wir das schaffen.“ Wichtig ist in diesem Zusammenhang zu erwähnen, dass bei beiden Veranstaltern das Geschäftsjahr ­(= Kalenderjahr) vom Touristikjahr abweicht, das am 31. Oktober endet.

Innerhalb der beiden Veranstalter kam es gegenüber früher zu Verschiebungen. So verzeichnet Dertour Austria vom Umsatz her „deutlich mehr Mittelstrecke“, während es bei der REWE Austria Touristik zu einer Verschiebung von BILLA Reisen hin zu ITS kommt, „was auch so gewünscht ist“, wie Martin Fast festhält. Eingesetzt haben die Buchungen bei der REWE Austria Touristik & Dertour Austria heuer Ende Jänner: „Die 5. Kalenderwoche war die erste, die deutlich über den Ergebnissen von 2019 gelegen ist“, erinnert sich Martin Fast. Kam es danach zum berühmten Frühjahrsknick? „Was heißt Frühjahrsknick“, sprudelt es aus ihm heraus. „Es war immer so, dass Februar und März nicht so stark waren wie der Jänner. Das gibt es, seit ich in der Touristik bin. Es gab also einen normalen Buchungsverlauf, nur dass sich alles um fünf Wochen nach hinten verschoben hat.“

Umsatz-Renner 2022 sind Griechenland, vor der Türkei, den Malediven und Ägypten. Die Türkei? „Unglaublich, was da abgeht“, meint Martin Fast, „das hat mit den Kapazitäten zu tun, sowohl im Flug- als auch im Landleistungsbereich.“ Die Türkei sei „am stabilsten geblieben, was den Preis betrifft“. Das erfordert angesichts der dort vorherrschenden extremen Inflation (im Juni rund 78,6  %) eine Erklärung. Die folgt auf dem Fuß: „Was im Flugbereich teurer wurde, ist im Hoteleinkauf günstiger geworden.“ Das Land biete damit aktuell eine sehr gute „Value for money“-Relation.

Für die Wintersaison 2022/23 versprechen REWE Austria Touristik & Dertour Austria jedenfalls Preissicherheit. Martin Fast. „Unser Versprechen: Nach der Buchung der Winterreise wird es bei Dertour und den Schwestermarken keine Treibstoffzuschläge geben.“

Erfreulich auf der Fernstrecke (nahezu 70  % der Gesamtbuchungen bei Dertour Austria & REWE Austria Touristik für den Winter) ist das sich abzeichnende Comeback von Thailand, auch wenn die Malediven und Mauritius klar in Front liegen. „Wir gehen davon aus, dass durch die jüngsten Lockerungen der Einreisebestimmungen viele österreichische Reisende an Thailands tropische Strände zurückkehren“, erklärt Markus Fritz, Bereichsleitung Produktmanagement REWE Austria Touristik & Dertour Austria. Auf der Mittelstrecke halten die Kanaren ihre „Pole“-Position, Portugal punktet als Newcomer und Ägypten liegt im Trend. Auch die Türkei und Tunesien dürften zu den Top-Destinationen der Wintersaison zählen.

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