Robinson und TUI Magic Life

Gemeinsam und doch getrennt: Magic kommt unter Robinson-Schirm

Print-Ausgabe 9. Oktober 2020

Bernd Mäser und Tobias Neumann übernehmen künftig die Führung der beiden Clubmarken

Bei TUI werden die Strukturbereinigungen fortgesetzt, um die Belastungen durch die Covid-19-Pandemie besser in den Griff zu bekommen 

„Wir müssen diese Zeit ohne nennenswerte Umsätze überbrücken und beschleunigen gleichzeitig den Umbau für die Zeit nach Corona“, betonte dieser Tage CEO Fritz Joussen. Die jüngste Strukturbereinigung betrifft die beiden zu den TUI Hotel & Resorts gehörenden Marken Robinson und TUI Magic Life. Gesellschaftsrechtlich in den beiden Unternehmen TUI Magic Life GmbH und der Robinson Club GmbH getrennt, wurden sie mit Beginn des neuen Geschäftsjahres am 1. Oktober 2020 organisatorisch zusammengelegt.

„Bereits in den vergangenen Jahren haben die beiden Clubmarken eng zusammengearbeitet und zahlreiche gemeinsame Initiativen vorangetrieben“, so TUI Hotels & Resorts Managing Director ErikFriemuth. „Unter dem Motto ‚Zwei Clubmarken – ein starkes Team‘ wollen wir die Marken noch effizienter aufstellen und gemeinsam den nächsten Schritt auf unserem Wachstumskurs gehen“. Robinson verfügt aktuell über 25 Clubs in 14 Ländern (darunter mit den Kapverden, Malediven und Thailand drei Ferndestinationen). Im Sommer 2021 kommen mit Zypern Club Nummer 26 und das 15. Land hinzu. Vier Robinson-­Anlagen befinden sich in Österreich (Amadé, Landskron, Alpenrose Zürs und Schlanitzen Alm). Österreich zählt damit neben der Türkei (vier Clubs), Griechenland und Spanien (je drei) zu den Hauptstandorten.

Als Teil der TUI Hotels & Resorts gehört Robinson zu den Ertragsperlen des Konzerns. Die Auslastung lag im Geschäftsjahr 2018/19 zwar bei nur 73 % (Hotels & Resorts insgesamt 82 %), dafür erreichte der Erlös pro Bett 93 Euro und war damit um zwei Fünftel höher, als der Durchschnitt aller TUI Hotels & Resorts, die auf 66 Euro kamen. 

Heuer sieht es weniger rosig aus. Laut TUI Quartalsbericht von Ende Juni 2020 brach der Umsatz von Robinson in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2019/20 um 45,5 % auf 36,7 Mio. Euro ein. Das im Vorjahr nach neun Monaten mit 6,2 Mio. Euro positive EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) drehte heuer deutlich in den negativen Bereich (Verlust -34,7 Mio. Euro). 

Wie hoch diese Kennzahlen in den 15 Anlagen der TUI Magic Life Clubs waren, darüber finden sich in den letzten Geschäfts- und Quartalsberichten keine Hinweise. Die 1990 gegründete All Inclusive-­Marke galt jahrelang als Bluechip von Österreichs Touristik, durchlief aber zahlreiche Hochs und Tiefs. Erst vor fünf Jahren trat mit Gründung der TUI Magic Life GmbH in Hannover wieder Ruhe ein.

Das geplante Wachstum von damals 13 auf 20 Clubs kam aber nur zögerlich voran (neue Anlagen entstanden in Kalabrien und auf den Kapverden), Projekte auf der Fernstrecke von Mexiko bis Thailand konnten noch nicht realisiert werden. Neben Griechenland, Spanien und Italien befinden sich Magic Life Anlagen aktuell in der Türkei, in Tunesien und in Ägypten. Jetzt wurden – nicht zuletzt durch den Corona-Sommer – die Konsequenzen gezogen.

Die Führung beider Clubmarken übernehmen die beiden Geschäftsführer der Robinson Club GmbH Bernd Mäser und Tobias Neumann. Andreas Pospiech, bislang Geschäftsführer TUI Magic Life GmbH, hatte bereits vor der Corona-Krise seinen Abschied aus dem Konzern bekannt gegeben. Johannes Schaden, ebenfalls TUI Magic Life-Geschäftsführer, hat ebenso das Unternehmen verlassen und will laut TUI-Aussendung „seine Erfahrungen wieder im österreichischen Tourismus einbringen“.

Von der Zusammenlegung sind auch alle MitarbeiterInnen von TUI Magic Life betroffen: Sie wurden nun in die größere Organisationseinheit der Robinson Club GmbH integriert. Nach außen hin werden beide Clubmarken getrennt auftreten. Bernd Mäser und Tobias Neumann: „Die Positionierung der Marken Robinson und TUI Magic Life bleibt bestehen.“  

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